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ERICH HACKL: SOWEIT UNS SPANIENS HOFFNUNG TRUG. eine erinnerung

Erich Hackl: "So weit uns Spaniens Hoffnung trug"

Über die Beweggründe und Hoffnung der freiwilligen Kämpfer im spanischen Bürgerkrieg geben zahlreiche Berichte und Erzählungen Auskunft. Der österreichische Schriftsteller Erich Hackl hat über 40 solcher Texte von deutschsprachigen Autoren zusammengetragen. "So weit uns Spaniens Hoffnung trug" lautet der Titel seiner Anthologie.
Vor genau 80 Jahren hat der Spanische Bürgerkrieg begonnen, der in einen Sieg der rechtsgerichteten Putschisten und eine jahrzehntelange Diktatur unter General Francisco Franco münden sollte. Daran konnten auch die zahlreichen Freiwilligen aus ganz Europa nichts ändern, die bereit waren, für die Rettung der spanischen Republik vor dem Faschismus in den Krieg zu ziehen. Über die Beweggründe und Hoffnungen dieser freiwilligen Kämpfer geben zahlreiche Berichte und Erzählungen Auskunft. Erich Hackl, ein profunder Kenner der spanischen Geschichte, hat über 40 solcher Texte von deutschsprachigen Autorinnen und Autoren zusammengetragen.

Ein Projekt gegen das Vergessen

80 Jahre nach dem Beginn des Spanischen Bürgerkriegs leben nur noch wenige Zeitzeugen. Und wer diesen ersten langen, erbitterten Abwehrkampf gegen den Faschismus nach- und miterleben wolle, werde bald auf die Literatur angewiesen sein, schreibt Erich Hackl im Vorwort zu seiner Anthologie "So weit uns Spaniens Hoffnung trug". Die hier versammelten Autorinnen und Autoren waren entweder selbst in die Kämpfe involviert, kamen als Journalisten oder im Auftrag von Hilfsorganisationen, oder sie waren schon zuvor aus Deutschland oder Österreich ins spanische Exil geflohen. Alle standen sie jedenfalls für den Kampf gegen den Faschismus, der in weiten Teilen Europas bereits verloren war. 
Nicht nur über tapferen Heldenmut, auch über Zerstörung und menschliches Leid schreiben die Autorinnen und Autoren. In allen grausamen Details schildert etwa die deutsche Schriftstellerin Maria Osten, wie unter dem Bombenhagel in Madrid ganze Familien ausgelöscht werden, während Egon Erwin Kisch durch das völlig leergeräumte Prado-Museum wandelt. Auf die Sicht derer, die aufseiten Francos gekämpft haben, hat Erich Hackl bewusst verzichtet - aus moralischen, aber auch ästhetischen Gründen, wie er sagt.
Das Buch macht die Beweggründe der damaligen Akteure auch emotional nachvollziehbar, und auch die Bezüge zur Gegenwart werden deutlich. Der Feuereifer, mit dem Freiwillige aus ganz Europa für ein Land kämpften, das ihnen völlig unbekannt war, wirkt heute zwar befremdlich. Doch Linke und Konservative kämpfen auch im heutigen Spanien gegeneinander, sagt Erich Hackl, deshalb gestalte sich derzeit etwa die Regierungsbildung so schwierig.
Die europäischen Demokratien weigerten sich im Spanischen Bürgerkrieg, den republikanischen Kräften zur Seite zu springen und versagten auch in der humanitären Hilfe. Das lässt an den heutigen Umgang Europas mit Flüchtlingen denken. Im hintersten Text des Buches dokumentiert Ernst Toller stichwortartig seine Anstrengungen, eine internationale Hilfsaktion auf die Beine zu stellen. Doch der Kriegsverlauf machte alle Bemühungen zunichte, der Pazifist Toller nahm sich nach dem Sieg der Faschisten das Leben.

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