treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

KOLEKTIF ISTANBUL /// PROGRESSIVE HOCHZEITSMUSIK AUS ANATOLIEN

Das Kolektif Istanbul verbindet traditionelle anatolische Melodien mit Funk, World und Jazz zu einem treibenden Sound, der ebenso Schmelztiegel ist wie ihre Heimat Istanbul. Mit den modernen Beats und türkischen Folk-Elementen ihres vierten Studioalbums “Pastirma Yazi” (Laika Records, April 2017) entführt Kolektif Istanbul die Hörer in allerlei ferne Länder und bringt ihre mitreißenden Live-Performances momentan wieder auf die europäischen Bühnen. 

Live lassen sich die Musiker von der Energie des Publikums inspirieren und bringen so fantastische Improvisationen auf die Bühne. Türkische Bauchtänze und westlicher Alternative Rock verschmelzen zu einer äußerst tanzbaren, progressiven Hochzeitsmusik und sorgen für ausgelassene Stimmung unter den Zuschauern. Das dabei entstehende kreative Chaos lässt einen dabei zu keinem Zeitpunkt vergessen, dass die einzelnen Bandmitglieder ausgezeichnete Instrumentalisten sind, die eine enorme Bandbreite an musikalischen Genres zu bieten haben – vom Free Jazz über Balkanmusik bis zur liturgischen Chor-Tradition. Gayda (Dudelsack), Klarinette, Saxofon, Akkordeon, Tuba, Perkussion und Schlagzeug dominieren die Klangästhetik, die durch Aslı Doğans engelsgleiche Stimme eine ganz besondere Ausdruckskraft erhält und die Sensibilität der Songs perfekt einfängt. 

Die Geschichte des Musikerkollektivs begann, als Frontmann Richard Laniepce 2005 aus seiner Heimat Frankreich in das Balkan-Gebiet reiste. Was zunächst eigentlich nur als dreimonatiger Aufenthalt gedacht war, mündete schließlich in der Gründung von Kolektif Istanbul. 2006 erschien mit „Balkanatolia“ ihr Debutalbum. Anfangs bestehend aus 20 Hochzeitsmusikern und Improvisationskünstlern, hat sich die Stammbesetzung mittlerweile gefunden und eingespielt. Auch ihren Sound haben sie im Laufe der letzten 10 Jahre neu erfunden, sodass mit jedem Album mehr Tempo und Energie in Spiel kommen. Eins aber bleibt unverändert: Die Faszination, die von Kolektif Istanbul für Fans und Veranstalter weltweit ausgeht. 

BESETZUNG

Aslı Doğan – Gesang
Richard Laniepce – Saxophon, Dudelsack, Kaval
Talat Karaoğlu – Klarinette
Tamer Karaoğlu – Akkordeon
Ertan Şahin – Tuba
Ediz Hafızoğlu – Schlagzeug, Perkussion

„So bleibt es dann auch nicht bei „progressiver Hochzeitsmusik“ und einem Update anatolischer Folk Music – das Kolektif ist auf dem Balkan und am Kaukasus unterwegs, selbst französische Chansons werden eingeordnet.“ 
Journal Frankfurt 

„Es ist kaum vorstellbar, dass sich Kolektif Istanbul, derzeit in der Clubszene der eurasischen Metropole eine der angesagtesten Bands überhaupt, in einen allzu festlichen Konzertsaal stecken ließen, die Stühle darin wären völlig überflüssig, es hielte ohnehin niemanden auf den Sitzen.“ 
Die Welt 

„Wenn diese in ihrer Heimat äußerst populäre Combo eines perfekt beherrscht, ist es die Kunst der mitreißenden Unschärfe. Sie verquicken die Stile Osteuropas mit Pop-Elementen. Von klassischen Hochzeitsmusikern wandelten sich die Bandmitglieder zu Cross-over-Experten, die unterschiedlichste Einflüsse aufregend, polternd und bezirzend verzwirbeln.“ 
Hamburger Abendblatt

„Wenn Worte aufhören, beginnt die Musik“.

Das Zitat des bekennenden Musikliebhabers Heinrich Heine verdeutlicht, dass Musik schier magische Wirkung entfalten kann. Den Beweis dafür tritt das Kolektif Istanbul mit seinem neuen Album Pastırma yazı („Indian Summer“) an. Wenn der Multi-Instrumentalist Richard Laniepce, dessen Ehefrau Aslı Doğan (Gesang und Trompete)  und vier weitere Spitzenmusiker aus der Metropole am Bosporus zu ihren Instrumenten greifen (darunter Klarinette, Akkordeon, Tuba und E-Piano), entfachen sie einen Sog, aus dem es für die Zuhörenden kein Entkommen gibt. Die Rezeptur für den einzigartigen Sound der Band setzt sich aus traditionellen Melodien Anatoliens und des Balkans zusammen (Grundzutat), einem großzügigen Schuss Funk, abgeschmeckt mit einer Prise Jazz und Folk-Rhythmen aus der Bretagne. 

Entstanden ist das Kolektif Istanbul aus purem Zufall im Jahr 2005. Gründungsvater ist Richard Laniepce – ein aus der Bretagne stammender Weltenbummler mit einem Faible für traditionelle, bisweilen exotische Blasinstrumente wie dem bretonischen Dudelsack. Nach seiner Lehre zum Holzblas-Instrumentenbauer zog es ihn zunächst in den Kaukasus und den Balkan. „Ich wollte herausfinden, wie verbreitet traditionelle Blasmusik dort noch ist. Der anschließende Besuch in Istanbul war eigentlich nur als kurze Abschluss-Station meiner Studienreise gedacht. Dass aus geplanten drei Monaten einmal 15 Jahre werden sollten, konnte niemand ahnen“, blickt Laniepce auf die Anfänge des Kollektivs zurück, dem zunächst rund 20 Musiker angehörten und ergänzt. „Die Stammbesetzung kristallisierte sich erst nach und nach heraus, genauso wie unser musikalisches Konzept“.  
Laniepces Ehefrau Aslı Doğan bezeichnet den einzigartigen, unverkennbaren Stil des Sextetts als „progressive Hochzeitsmusik“. „Hochzeitsmusik, weil wir unsere Konzerte als eine große, verrückte Hochzeitsparty sehen, in der jeder Einzelne in die Rolle der Braut oder des Bräutigams schlüpfen kann. Und progressiv ist unsere Einstellung zur Musik. Wir akzeptieren keinerlei Grenzen und sind offen für Einflüsse jeglicher Art“, betont Doğan.
Mit ihrer balkanisch-anatolischen Partymusik konnte das Kolektif Istanbul in den vergangenen Jahren viele Fans gewinnen. Live-Auftritte, unter anderem auf dem Montreux Jazz Festival und dem Schleswig-Holstein Musikfestival, haben bei Zuschauern und Konzertveranstaltern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Wir möchten den Spaß und die Freude, die wir auf der Bühne haben mit unserem Publikum teilen“, erklärt Laniepce die Philosophie der Band, die Menschen aus vielen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen anspricht. „Das ist immer wieder großartig, wenn man im Publikum Großeltern sieht, die mit ihren Enkelkindern zu unserer Musik tanzen. Oder wenn coole Hipster völlig aus sich hinausgehen, weil sie wohl eingesehen haben, dass sich unsere Musik und Bewegungsstarre nur schlecht vertragen“, schmunzelt Laniepce.

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