
Nach 17 Jahren melden sich die Pioniere der Neuen Volksmusik zurück. Die Musik von C. Dienz' Knödel liegt so quer im Trend der zeitgemässen Tiroler Volksmusik, dass ein Weghören schier unmöglich ist
„Diese Musik ist wie ein Traum, den ich einmal in Irland hatte.
(Der Morgen dämmerte schon, die Fensterbalken waren geschlossen.)
Eine Welle durchflutete langsam pulsierend meinen Körper,
sanft und kühl, wohltuend wie nie etwas zuvor,
irgendwie blau, phosphoreszierend
– und ich hob ab, in die Unendlichkeit.“
Felix Mitterer
Ein urtümlich tirolerisches Instrumentarium für eine erfrischend freche Musikwelt. Aufgewachsen mit der altbewährten Volksliedform bewegen sich die acht jungen MusikerInnen kompromisslos in den verschiedenen Musikstilen unseres Jahrhunderts. Die hauptsächlich vom Fagottisten Christof Dienz komponierten Stücke liegen so quer und genau im Trend der zeitgemässen Volksmusik, dass ein Weghören schier unmöglich wird.
Ob Die Knödel nun nach Bauer-Jazz im Rokokosaal oder nach Stravinsky im Wiener Kaffeehaus klingen, eines ist gewiss: Nicht radikal, doch deutlich, manchmal bodenständig, manchmal utopistisch, aber immer voller Spielfreude zersetzen sie die Tiroler Volksmusik mit lieblichen und avantgardistischen Einfällen und einem professionellen Gespür für den Erfolg zu einer Hommage an den pfiffigen Humor des Bauern in der Grossstadt.
Catherine Aglibut: Violine
Margret Köll: Tripelharfe
Alexandra Dienz: Kontrabass
Michael Öttl: Gitarre
Walter Seebacher: Klarinette, Hackbrett
Andreas Lackner: Trompete, Flügelhorn, Hackbrett, Glockenspiel
Charlie Fischer: Haimophon, Hölzernes Glachter, Weinflaschen, Hackbrett, Glockenspiel, Drum-Set
Christof Dienz: Fagott, Zither
Nach 17 Jahren Pause melden sich die Pioniere der Neuen Volksmusik mit einem Video zurück. Live-Auftritte gibt es im Juli, ein neues Album ist für 2019 in Planung die knödel Dass Volksmusik weder kitschig noch verstaubt sein muss, hat die Tiroler Band Die Knödel in den 90er-Jahren konsequent vorgemacht. Mit traditionellen Instrumenten, aber wohltuenden Anleihen von Jazz bis zur Kammermusik verkörperte die Formation geradezu exemplarisch einen Zugang, der für frischen Wind sorgte, ohne auch nur ansatzweise prätentiös zu wirken. Dass die Knödel-Stücke bis heute gerne zur Untermalung von Filmsequenzen eingesetzt werden, zeugt von den filmischen Qualitäten, die den Kompositionen von Fagottist und Mastermind Christof Dienz innewohnen.
Nach 17 Jahren Pause melden sich Die Knödel nun mit einem am Landeskonservatorium Innsbruck gefilmten Video zurück. Und zwar fast in Originalbesetzung, nur eine Geige wird durch Schlagwerk ersetzt. Das Videocomeback soll dabei nur der Anfang sein: Wieder auf der Bühne wird man die Band am 26. Juli im Rahmen des Glatt-&-Verkehrt-Festivals in Krems erleben können. Danach sind für 27. und 29. Juli Auftritte bei Stummer Schrei in Stumm im Zillertal geplant. Im Herbst liefern Die Knödel den Soundtrack für den Film "Das Wunder von Wörgl",
Nach 17 Jahren melden sich die Pioniere der Neuen Volksmusik zurück. Die Musik von Christof Dienz' Knödel liegt so quer im Trend der zeitgemässen Tiroler Volksmusik, dass ein Weghören schier unmöglich ist
„Diese Musik ist wie ein Traum, den ich einmal in Irland hatte.
(Der Morgen dämmerte schon, die Fensterbalken waren geschlossen.)
Eine Welle durchflutete langsam pulsierend meinen Körper,
sanft und kühl, wohltuend wie nie etwas zuvor,
irgendwie blau, phosphoreszierend
– und ich hob ab, in die Unendlichkeit.“
Felix Mitterer
Ein urtümlich tirolerisches Instrumentarium für eine erfrischend freche Musikwelt. Aufgewachsen mit der altbewährten Volksliedform bewegen sich die acht jungen MusikerInnen kompromisslos in den verschiedenen Musikstilen unseres Jahrhunderts. Die hauptsächlich vom Fagottisten Christof Dienz komponierten Stücke liegen so quer und genau im Trend der zeitgemässen Volksmusik, dass ein Weghören schier unmöglich wird.
Ob Die Knödel nun nach Bauer-Jazz im Rokokosaal oder nach Stravinsky im Wiener Kaffeehaus klingen, eines ist gewiss: Nicht radikal, doch deutlich, manchmal bodenständig, manchmal utopistisch, aber immer voller Spielfreude zersetzen sie die Tiroler Volksmusik mit lieblichen und avantgardistischen Einfällen und einem professionellen Gespür für den Erfolg zu einer Hommage an den pfiffigen Humor des Bauern in der Grossstadt.
Catherine Aglibut: Violine
Margret Köll: Tripelharfe
Alexandra Dienz: Kontrabass
Michael Öttl: Gitarre
Walter Seebacher: Klarinette, Hackbrett
Andreas Lackner: Trompete, Flügelhorn, Hackbrett, Glockenspiel
Charlie Fischer: Haimophon, Hölzernes Glachter, Weinflaschen, Hackbrett, Glockenspiel, Drum-Set
Christof Dienz: Fagott, Zither
Nach 17 Jahren Pause melden sich die Pioniere der Neuen Volksmusik zurück.
Dass Volksmusik weder kitschig noch verstaubt sein muss, hat die Tiroler Band Die Knödel in den 90er-Jahren konsequent vorgemacht. Mit traditionellen Instrumenten, aber wohltuenden Anleihen von Jazz bis zur Kammermusik verkörperte die Formation geradezu exemplarisch einen Zugang, der für frischen Wind sorgte, ohne auch nur ansatzweise prätentiös zu wirken. Dass die Knödel-Stücke bis heute gerne zur Untermalung von Filmsequenzen eingesetzt werden, zeugt von den filmischen Qualitäten, die den Kompositionen von Fagottist und Mastermind Christof Dienz innewohnen.
Nach 17 Jahren Pause melden sich Die Knödel nun mit einem am Landeskonservatorium Innsbruck gefilmten Video zurück. Und zwar fast in Originalbesetzung, nur eine Geige wird durch Schlagwerk ersetzt. Und jetzt gibt es sie auch wieder LIVE:
Der Strizzi Voodoo Jürgens, Der Kunstschlurf & Liedermacher, das Wiener Unikat schlechthin ist mit neuer Platte endlich wieder auf Tour. Große Freude - heute gilt der KonzertPaß NICHT - kommen Sie gestern.
Der Kunstschlurf und Liedermacher Voodoo Jürgens ist seit 2015 auf Erfolgskurs mit seinen schwarzhumorigen Texten im schwersten Wiener Dialekt. Sein Album "Ansa woar" mit dem Hit "Heite grob ma Tote aus" war und ist noch immer die Revolution in Sachen österreichische Musik. Der Text kann dank seiner schludrigen Vorlagen selbst von Leuten mitgesungen werden, die überhaupt nicht singen können. Man nennt das wohl Publikumsnähe. Das macht auch den Erfolg von Voodoo Jürgens aus, er porträtiert Außenseiter, Gestrauchelte und zwielichtige Gestalten zwischen Größenwahn, Schnaps und Gosse. Er wirkt mit seinem Strizzi-Outfit aus den frühen 70igern und dem dazu wie die Faust aufs Auge passende Vokuhila wie "Ein echter Wiener geht nicht unter" – oder doch eher steil bergauf?
„der Austro-Pop-Hype der Stunde!“ - Musikexpress
„Voodoo Jürgens gilt als besonders heiße Aktie der heimischen Popmusik“ - ORF
„Er bringt alles mit was man als künftiger Fixstern am Austropop-Himmel braucht.“ – WIENER
Per Mund-(und bald auch Medien-)Propaganda als "Next Best Thing"- Hype von und in Wien vor etwas mehr als einem Jahr gestartet, hat sich Voodoo Jürgens gleich mit seinem nun vorliegenden Debüt-Album von der einengenden, wenn nicht gar tödlichen Umarmung der "Checker" emanzipiert und ein substanzielles, ein wahrhaftiges und vor allen Dingen ein berührendes Erstlingswerk abgeliefert. Und demnächst folgt sein zweiter Streich.
Voodoo Jürgens springt auch nicht auf einen Austropop-Hype-Zug oder dergleichen auf; er singt in der Sprache in der er spricht, denkt, träumt und Dinge erlebt. Die Vorbilder für seinen Zugang zu Musik sind der erwähnte Dylan, Leonard Cohen, Tom Waits und durchaus auch krachigere, spätere Sachen wir The Libertines (mit deren Pete Doherty ihn eine auf wechselseitigen künstlerischem Respekt beruhende Freundschaft verbindet). Es sind aber auch die Beat-Poeten der Fünfziger. Gewiss: Respekt für Ambros, Danzer und Ludwig Hirsch ist vorhanden, genauso wie Freundschaften zu einigen Protagonisten des heutigen Wiener Pop-Wunders (Wanda, Der Nino aus Wien; auch Ja, Panik, die quasi als seine Backingband bei "Heite grob ma Tote aus" fungieren), und auch ein HC Artmann, ein Qualtinger, ein Kottan werden Spuren in Voodoo hinterlassen haben; aber genauso waren/sind die eben Genannten im Geiste Verbündete der Ur-Beatniks und der genannten internationalen Referenzen und keine Vertreter eines simpel gestrickten Austro-Provinzialismus, der seit je her den Epigonen vorbehalten ist.
Voodoo Jürgens hat sich also einen Fahrschein für jene Bim (= Straßenbahn) gekauft, die in die erste Liga österreichischen Pops fährt, ohne dabei Fendrich, Gabalier oder "tiafen Schmäh"-Pop im Sinn zu haben..
Der Strizzi Voodoo Jürgens, Der Kunstschlurf und Liedermacher, das Wiener Unikat schlechthin ist mit neuer Platte endlich wieder auf Tour. Große Freude - Pass gilt nur heute!
Der Kunstschlurf und Liedermacher Voodoo Jürgens ist seit 2015 auf Erfolgskurs mit seinen schwarzhumorigen Texten im schwersten Wiener Dialekt. Sein Album "Ansa woar" mit dem Hit "Heite grob ma Tote aus" war und ist noch immer die Revolution in Sachen österreichische Musik. Der Text kann dank seiner schludrigen Vorlagen selbst von Leuten mitgesungen werden, die überhaupt nicht singen können. Man nennt das wohl Publikumsnähe. Das macht auch den Erfolg von Voodoo Jürgens aus, er porträtiert Außenseiter, Gestrauchelte und zwielichtige Gestalten zwischen Größenwahn, Schnaps und Gosse. Er wirkt mit seinem Strizzi-Outfit aus den frühen 70igern und dem dazu wie die Faust aufs Auge passende Vokuhila wie "Ein echter Wiener geht nicht unter" – oder doch eher steil bergauf?
„der Austro-Pop-Hype der Stunde!“ - Musikexpress
„Voodoo Jürgens gilt als besonders heiße Aktie der heimischen Popmusik“ - ORF
„Er bringt alles mit was man als künftiger Fixstern am Austropop-Himmel braucht.“ – WIENER
Per Mund-(und bald auch Medien-)Propaganda als "Next Best Thing"- Hype von und in Wien vor etwas mehr als einem Jahr gestartet, hat sich Voodoo Jürgens gleich mit seinem nun vorliegenden Debüt-Album von der einengenden, wenn nicht gar tödlichen Umarmung der "Checker" emanzipiert und ein substanzielles, ein wahrhaftiges und vor allen Dingen ein berührendes Erstlingswerk abgeliefert. Und demnächst folgt sein nexter Streich.
Voodoo Jürgens springt auch nicht auf einen Austropop-Hype-Zug oder dergleichen auf; er singt in der Sprache in der er spricht, denkt, träumt und Dinge erlebt. Die Vorbilder für seinen Zugang zu Musik sind der erwähnte Dylan, Leonard Cohen, Tom Waits und durchaus auch krachigere, spätere Sachen wir The Libertines (mit deren Pete Doherty ihn eine auf wechselseitigen künstlerischem Respekt beruhende Freundschaft verbindet). Es sind aber auch die Beat-Poeten der Fünfziger. Gewiss: Respekt für Ambros, Danzer und Ludwig Hirsch ist vorhanden, genauso wie Freundschaften zu einigen Protagonisten des heutigen Wiener Pop-Wunders (Wanda, Der Nino aus Wien; auch Ja, Panik, die quasi als seine Backingband bei "Heite grob ma Tote aus" fungieren), und auch ein HC Artmann, ein Qualtinger, ein Kottan werden Spuren in Voodoo hinterlassen haben; aber genauso waren/sind die eben Genannten im Geiste Verbündete der Ur-Beatniks und der genannten internationalen Referenzen und keine Vertreter eines simpel gestrickten Austro-Provinzialismus, der seit je her den Epigonen vorbehalten ist.
Voodoo Jürgens hat sich also einen Fahrschein für jene Bim (= Straßenbahn) gekauft, die in die erste Liga österreichischen Pops fährt, ohne dabei Fendrich, Gabalier oder "tiafen Schmäh"-Pop im Sinn zu haben..
TATRAN ist ein einzigartiges Phänomen – ihre Musik bahnbrechend in der Musikszene Tel Avivs. Einflüsse von Modern Jazz über Rock, klassische Musik, Avantgarde, Post-Rock, Experimental und Elektronischer Musik.
TATRAN ist ein einzigartiges Phänomen – ihre Musik bahnbrechend in der Musikszene Tel Avivs. Sie bereichern mit außergewöhnlichem Sound, elegant kombinieren sie die klassische Struktur aus Gitarre, Bass und Schlagzeug mit einer neuen Art, Musik zu erleben. Sowohl akustische, als auch elektronische Instrumente kreieren eine unfassbare Bandbreite an Effekten und Sounds. Zusammen mit aufwendigen Kompositionen und Arrangements, entsteht ein einmaliges phantasievolles Erlebnis mit Einflüssen aus Post-Rock, Modern Jazz und klassischer Musik.
Um die warme und unvergleichbare, nahezu hypnotische Stimmung ihrer Konzerte aufzufangen, wurde ihr Debüt-Album „Shvat“ im November 2014 komplett live und ohne Overdubs im Studio aufgenommen. Ein Jahr später veröffentlicht die Band ihr zweites Live-Album „Soul Ghosts“ undim Jahre 2017 das dritte Live-Album „No Sides“, welche wie ihr Debüt die Spitze der Popularity/Best-Seller Charts auf Bandcamp erreichten und in der ganzen Welt für starke Kritiken sorgten. Seither spielte die Band ausgiebig durch die großen Hallen von Israel, tourten zusammen mit „BadBadNotGood“ in Europa, USA und Asien und mit Wolfmother& Editors in Capetown.
Jetzt hat die Band ihr zweites offizielles Studio Album – „Foresee“ veröffentlicht – ein Kunstwerk, das ohne Kompromisse die Entwicklung der Band widerspiegelt. In ihrem neuen Album, präsentieren sich TATRAN mit neuem experimentellen Charakter, tauchen tiefer ein in das Zusammenspiel aus Komposition und Sound und kreieren dabei ein vielfältiges Spektrum.
Markus Stockhausen, Trompetensolist, Improvisator & Komponist: im Jazz genauso zuhause wie in der zeitgenössischen & klassischen Musik, ist international einer der vielseitigsten Musiker.
Markus Stockhausen gilt als einer der besten Trompeter weltweit. Im Schnittfeld von Jazz, Klassik, Neuer Musik und elektronischen Experimenten forscht er unablässig nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten. Seit 2004 trat er im Trio „Lichtblick“ mit dem Pianisten Angelo Comisso und dem Perkussionisten Christian Thomé auf. QUADRIVIUM baut auf die Erfahrungen des Trios auf und integriert nun den Klangreichtum des Cellovirtuosen Jörg Brinkmann, der die perfekte Ergänzung der Gruppe ist. In den Stücken von Stockhausen, Comisso und Brinkmann, einer Synthese zwischen dem aktuellen Jazz und der europäischen Kunstmusik, bilden sich harmonische Verflechtungen von Komposition und Improvisation, die eine große Tiefe, eine klangliche Weite, aber auch eine Leichtigkeit, etwas Spielerisches und zuweilen Humorvolles entstehen lassen.
MARKUS STOCKHAUSEN, Trompete, Flügelhorn, Electronics
ANGELO COMISSO, Piano, Synthesizer
JÖRG BRINKMANN, Cello
CHRISTIAN THOMÉ, Drums
1957 in Köln geboren, begann er im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel. Ab 1975 studierte er an der Musikhochschule Köln Klavier und Trompete. Seine Lehrer waren Robert Platt (Klassik) und Manfred Schoof (Jazz). Weitere Lehrer waren Pierre Thibauld, Thomas Stevens, Carmine Caruso. Ein Jahr vor seinem Konzertexamen errang er 1981 den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs. Seitdem konzertierte er regelmäßig als Solist – darunter bei zahlreichen Uraufführungen, wie bei dem für ihn im Jahre 2002 komponierten Trompetenkonzert ‘Jet Stream’ von Peter Eötvös mit dem BBC Symphony Orchestra in London – und ist immer wieder zu Gast bei renommierten internationalen Musikfestivals.
Er arbeitete 25 Jahre lang intensiv zusammen mit seinem Vater, dem Komponisten Karlheinz Stockhausen, der zahlreiche Werke für ihn schrieb. Als Solist stand er u.a. in dessen großen musikdramatischen Werken aus LICHT auf den Bühnen der Mailänder Scala, der Londener Oper Covent Garden und der Oper Leipzig. Viele CDs im Stockhausen-Verlag dokumentieren diese Zusammenarbeit.
Seit dem Jahr 2002 konzentriert sich Markus Stockhausen vorwiegend auf seine eigene schöpferische Arbeit, als Improvisator in verschiedenen Ensembles, als Interpret eigener Werke oder als Komponist. Immer wieder trat er als Mitglied und Leiter verschiedener Improvisations- und Jazzformationen hervorgetreten. Mit seiner Frau, der holländischen Klarinettistin Tara Bouman konzertiert er seit 2002 erfolgreich als Duo Moving Sounds. Im Duo Inside Out spielt er mit dem Jazzpianisten Florian Weber, als Landscapes mit dem Gitarristen Ferenc Snétberger, Hamdelaneh heisst sein Projekt mit dem persischen Santurspieler Alireza Mortazavi, Quadrivium sein Jazzquartett mit mit Angelo Comisso (piano) Jörg Brinkmann (Cello) und Christian Thomé (drums). Eternal Voyage nennt sich sein ’One World Music’ – Projekt mit Tara Bouman, Hindol Deb (Sitar), Rabih Lahoud (Gesang), Alireza Mortazavi (Santur), Florian Weber (Piano), Bodek Janke (Perkussion). Wild Life heisst sein neuestes Projekt mit sieben Musikern, bei dem auch sein Bruder Simoin Stockhausen wieder mitspielt.
Andere Musiker, mit denen er oft spielt(e) sind u.a. Arild Andersen, Patrice Héral, Vladislav Sendecki, Fabrizio Ottaviucci, der leider zu früh verstorbene Stefano Scodanibbio, Mark Nauseef, Joey Baron, Stefan Poetzsch, Fabio Mina, Dinesh Mishra, Enrique Diaz u.a. Mit dem indischen Filmmusikkomponisten Sandesh Shandilya brachte er im Februar 2015 dessen neues symphonisches Werk Search For Buddha in Köln beim WDR zur Aufführung.
Gemeinsam mit seinem Bruder Simon Stockhausen realisierte er mehrere große Musikprojekte, (1991 die ’KölnMusikFantasy’ und 1996 ’Jubilée’ für die Kölner Philharmonie, mit über 100.000 Zuschauern open air am Rhein), schrieb Film- und Theatermusiken und produzierte mit ihm zuletzt die CD ’nonDuality’. Im der Saison 2012/13 wurde er zusammen mit Simon als „Artist in Residence“ von den Hamburger Symphonikern eingeladen.
Von 2000–2010 etablierte er unter dem Titel Klangvisionen zusammen mit dem Lichtkünstler Rolf Zavelberg (Licht) eine eigene Konzertreihe mit 118 Konzerten mit Intuitiver Musik in der St. Maternus-Kirche in Köln, die auch überregional Beachtung fand.
Als Komponist kann Markus Stockhausen auf einige Erfolge zurückblicken: Im Frühjahr 2004 wurden gleich drei neue Werke von ihm uraufgeführt: Ascent and Pause für Trompete und Streichorchester mit dem Orchestra d’Archi Italiana, Portrait for Tara für Bassetthorn und Ensemble, mit Tara Bouman und der London Sinfonietta, sowie Sonnenaufgang für das Jazz-Trio MAP mit dem Musikkollegium Winterthur. 2005 schrieb er Any Way für die Cheltenham Festival Players, 2006 Miniatur für die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker (CD Angel Dances), 2007 Symbiosis, ein halbstündiges Doppelkonzert für Klarinette und Trompete, uraufgeführt mit dem Franz Liszt Kammerorchester, und im September 2007 wurde Tanzendes Licht in Bern uraufgeführt, ein grosses Auftragswerk für das Swiss Jazz Orchestra und die Camerata Bern. Beim evangelischen Kirchentag 2007 in Köln erklang sein Abendglühen mit mehr als 1500 Blechbläsern und Solotrompete. 2009 entstand Olivers Abenteuer, eine Suite für Kinderorchester, 2011 die Stücke Yin und Yang als Auftragskompositionen für das Metropole Orkest, uraufgeführt beim Holland Festival. Für das Norddeutsche Philharmonische Akkordeonorchester schrieb er 2012 Ein Glasperlenspiel, ein umfangreiches Konzert mit Solotrompete, und für die Hamburger Symphoniker schrieb er ein großes Werk mit drei Solisten: Das Erwachende Herz, das im März 2013 uraufgeführt wurde. Ein neues Orchesterwerk ist in Vorbereitung für das WDR Funkhausorchester.
Über 90 CD-Veröffentlichungen dokumentieren das Schaffen von Markus Stockhausen auf Labels wie ECM, Enja, EMI Classics, Sony, Aktivraum, Stockhausen-Verlag, ACT. 2016 erschien die Duo CD Alba von Florian Weber und Markus Stockhausen bei ECM. Im August 2017 erschien Far into the Stars, die neue CD von Quadrivium bei OKeh/Sony, 2018 Eternal Voyage live ebenda, 2019 Hamdelanehmit dem persischen Santurspieler Alireza Mortazavi.
„Ruhepunkte, Loslassen, der Drang zur Entspannung charakterisieren die aktuelle Musik von Markus Stockhausen, die nie ins Beliebige abdriftet und vielleicht als eine moderne Variante des „Cool Jazz“ eingeordnet werden könnte.“ BR5 Radio
"Die [Klangexperimente] nutzen die vier glänzend aufeinander abgestimmten Musiker aber mit Bedacht und mit großen Gespür für feinsinnige Nuancen und vor allem mit einem ausgeprägten Sinn für weitere, sachte fortschreitende Entwicklungen. Was dabei herauskam, war ein innerer Film, so sinnenfreudig wie bei Peter Greenaway und so mystisch wie bei Andrei Tarkowski. Begeisterter Applaus und eine Zugabe." Süddeutsche Zeitung
„Ein einzigartiges Soundkonzept: eine Musik des Übergangs, im Raum schwebend, die einem im Hören eine Vorstellung vom Überwinden des Gegenwärtigen gibt - und damit von Freiheit. Voller spiritueller Kraft, aber nicht esoterisch; den ganzen Raum flutend, aber gesichert in großer Tiefe verankert; leuchtend, aber nie blendend; unaufdringlich, aber handwerklich zu jedem Zeitpunkt von allerhöchster Brillanz. … Musik exakt im Augenblick ihres Höhepunktes, also genau dann, wenn sie sich rückhaltlos öffnet, dem Hörer zu überantworten - es gibt derzeit nur eine Handvoll durchaus unterschiedlicher Ensembles wie das Tarkovsky Quartett oder eben Quadrivium, denen dieses Kunststück gelingt." Jazzpodium
„Der Trompeter Markus Stockhausen hat auf seinem Instrument einen ganz eigenen Ton entwickelt, der sofort identifizierbar ist. Der umtriebige Musiker, der im Mai 60 Jahre alt geworden ist, unterhält eine Vielzahl von Projekten vom Duo bis zur spektakulären Großformation. Seine neue Band Quadrivium, die sich mit dem Album „Far Into The Stars“ und einer Deutschlandtournee im Oktober vorstellt, ist ein Ensemble in Aufbruchsstimmung. […] Quadrivium haben einen Sound kreiert, der im Raum zu schweben scheint, dabei aber auch nicht um zupackende Grooves verlegen ist, die fast schon eine Anmutung von Jazzrock ins Spiel bringen. Hinzu kommen freie Stücke […], die vom Einfallsreichtum der vier Musiker zeugen und für eine ganz besondere Atmosphäre stehen.“ Jazzthing
„[…] Immer wieder ist es eine Freude, Markus Stockhausen beim Trompete-Spielen zuzuhören: die vollendete Beherrschung von Spieltechnik und Atmung; die enorme Reinheit, entschiedene Eindeutigkeit und Klarheit des Klangs; das souveräne Umgehen mit der Zeit – all das ist unverwechselbar. Zugleich hat das Quartett in der Gestaltung von Klang und von strukturierenden Prozessen einen intensiven Konsens gefunden.“ Jazzthetik
„In der bestens harmonierenden Viererbande ist jeder auf Augenhöhe mit dem anderen. Cellist Jörg Brinkmann und Drummer Christian Thomé sind Pulsgeber wie solistisch bestens unterwegs […]. Mit dem zurückhaltenden wie vorwärtsdrängenden Flügelmann Florian Weber entstehen harmonische Verbindungen von Komposition und Improvisation sowie eine prägnante Tiefe, eine klangliche Dimension, mit Leichtigkeit und Humor zelebriert.“ Jazzpodium
„Die Musik besitzt viele klassische Anmutungen, wirkt choralhaft, elegisch fließend, gestalterisch versöhnlich. Immer, wenn es in Plakatives zu münden droht, schafft es Stockhausens unglaublicher Trompetenton, das Pathos zugunsten intellektueller Kraft und hinreißender Melodieführung hinter sich zu lassen.“ Audio, CD des Monats
"Die hohen Erwartungen des Publikums wurden bei weitem übertroffen. Als Quartett „Quadrivium“ erschuf Stockhausen, gemeinsam mit Jörg Brinkmann (Cello), Angelo Comisso (Klavier) und Christian Thomé (Schlagwerk), außergewöhnliche Klangwelten, kosmische Spaziergänge zwischen Realität und Fantasiegebilden." WAZ
„An diesem Album werden sich die Geister scheiden. … Da verschiebt sich eine Stimmung von der klaren Schönheit beinahe unmerklich in die Spannung harmonischer Gegensätze und löst sie wieder. Schwebungen münden in Pulse, alles wirkt organisch, zwangsläufig in seiner Dramaturgie. An erster Stelle steht Stockhausens makelloser Trompetenton, dessen Reinheit die Musik umarmt und ihr eine Strahlkraft gibt … Dazu kommen die ostinaten, flirrenden Klavierotive von Angelo Comisso, ein deneznt mal als kantable Melodieführung, mal bassähnlich eingesetztes Cello von Jörg Brinkmann und Christian Thomés behutsam gestaltetes Schlagzeug, das oszillierender Perkussion näher ist als der Rhythmusknecht. Das ist konsequente Kammermusik…“ Stereoplay, Jazz CD des Monats
„Das noch nicht Erklärbare als solches zu akzeptieren und seine Harmonie zu genießen. Mit seiner Band Quadrivium macht der Trompeter Markus Stockhausen genau dies: Sie spielen neun Kompositionen, in denen sich Freude, Andacht, Bewunderung spiegeln, indem sie angenehme, oft hymnische Melodien und beschwingte Ensembleklänge vereinen.“
RONDO
„[…] von fast schmerzlicher Schönheit. […] Ein wundervolles Album.“ Mannheimer Morgen
„Überhaupt zog sich die Verwebung von kammermusikalischen mit zeitgenössischen Jazz-Spielweisen, von Komposition und Improvisation wie ein roter Faden durch das ganze Konzertprogramm. Groovend, treibend und jauchzend zog das Quartett alle Register als ästhetisch wohlig gesinnte Klangmaler und -zauberer. Das akustisch brillante Resultat zog stehende Ovationen der rund 100 Zuhörer am Ende des Abends nach sich.“ Gießener Allgemeine
„Das Gesamtergebnis war vollkommen stimmig, so genau war die Interaktion der Musiker; Trompete und Cello verschmolzen gelegentlich, wobei sich ein gewisser hochwertiger Crooning-Effekt einstellte. Stockhausens wunderbar kantable Trompete oder Flügelhorn besitzen im Klang stets auch eine erzählerische Ebene. Das Publikum, im Nu in Bestlaune, applaudierte von Beginn an herzlich und anhaltend – man ging mit. Das Konzert stellte klar die verschiedenen Beiträge aller Musiker in ein stimmiges Konzept, das dem Zuhörer ein elektrisierendes Musikerlebnis auf diversen Ebenen bot, wobei sich Pianist Comisso und Schlagzeuger Thomé durch ihre handwerklich und inhaltlich hochwertigen Beiträge als substanzielle Kooperateure erwiesen. Wohin man auch hörte in dieser enormen Vielfalt, es war stets exzellent.“ Gießener Anzeiger
„[Markus Stockhausen] spielt und schreibt seit über 40 Jahren eine Musik, die zwar oberflächlich betrachtet auch dem Einfluss des Vaters verpflichtet ist, schon lange jedoch zum eigenwilligsten und (der Begriff ist hier ausnahmsweise keine Platitüde) schönsten gehört, was die hiesige Jazzlandschaft zu bieten hat.“ Vanmagazin
„Es sind phantasievolle Wanderungen zwischen differenzierter Kammermusik und atmosphärischen Ambientflächen. Stockhausen gestaltet Trompetenmelodien in jubilierender Leidenschaft, er findet verstörend schöne Themen und klaustrophobische Triller. Alles ist harmonisch miteinander verflochten, beeindruckt in der Auslotung von Seelenlagen und steht für Selbstvertrauen und Kreativität. Es ist die dynamische Musizierhaltung eines gebändigten Pathos und zugleich eine Musik voller Assoziationen und berührender Schwingungen.“ Kultkomplott.de
„Wenn die Trompete und das Cello miteinander spielen entsteht eine Klangsinnlichkeit, die das Publikum ganz in die Musik, ganz in das Jetzt holt. Das Pianospiel von Antonio Comisso trägt seinen Teil zur Klangfülle bei, die von Markus Stockhausen mit seiner Trompete oder seinem Flügelhorn angeführt wird. Zwischen dem Schlagzeuger Christian Thome und dem Cellisten Jörg Brinkmann entstehen immer wieder rhythmisch spannende und schöne Dialoge.“ NRWJAZZ
Just Jam: nach der Sprechstund mit dem bürgermeister haben Musiker das Wort: bringt eure Argumente und Instrumente mit. StageBand: Ander Tentschert p / Flo Hupfauf b / Georg Tausch dr
Georg Willi tümelt & dümmelt nicht. Zeigt Haltung, steht für etwas. Wofür, darüber läßt er sich monatlich befragen, ist und bleibt angreifbar. Moderiert von Markus Koschuh & Thomas Pupp. anschl: JAM SESSION
Am Montag den 2.12 ist wieder „Bürgermeister Sprechstund“ mit Georg Willi. Spannende Themen gibt es zu Hauf: Krise in der Stadtregierung / als Vizebürgermeisterin abgewählt, als amtsführende Stadträtin wieder zurück / MCI und Busparkplatz / Und wie laufen die Koalitionsverhandlungen zwischen Türkis und Grün in Wien. Eure Meinung und eure Fragen dazu und darüber hinaus bitte auf: Sprechstunde@treibhaus.at. Außerdem: Worin unterscheiden sich die Aufgaben, Sorgen und Nöte eines Bürgermeisters aus einer kleinen Gemeinde von der des Innsbrucker Stadtoberhaupts. Dazu begrüßen wir Klaus Ungerank, den Bürgermeister der 500 Seelen Gemeinde Vals.
Wie gewohnt im Anschluss: Jazz-Jam-Session ...!
Eintritt frei - solange wie es die Gedanken auch noch sind
ist angesagt, mit traumhafter Stageband:
Ander Tentschert piano
Florian Hupfauf bass
Georg Tausch drums
Jeden Ersten Sonntag im Monat - von 19:00 bis 20:00 ist Schnupperstunde für alle die die Faszination Tango Argentino kennenlernen wollen - geführt von Martina & Peter - ab 20:00 wird dann durchgetanzt - bis 24:00
Das Innsbrucker Power Blues Trio startet mit einem neuen Line-up eine neue Ära. Klassisch aber niemals reaktionär. Old School aber mit Ganztagsbetreuung.
Stilistisch findet DEZZZYBEL sich irgendwo zwischen Blues und Rock mit altersbedingten Ansätzen von poppig- jazzigem Flugrost. Klassisch aber niemals reaktionär. Old School aber mit Ganztagsbetreuung.
Alles Bio und garantiert Apple – frei.
Gregor Degasperi (guit, vox)
Hans Hauser (bass)
Lucas Lurz Geiler (drums)
Hereinspaziert, Mesdames et Messieurs! Meret Becker serviert bittersüße Wundertüten aus Poesie & Humor, Varieté & Akrobatik, Chanson & Westernsong. Mit Glasharfe & singender Säge, Föhn & fliegendem Mops!
“Le Grand Ordinaire” ist eine Collage aus musikalischen Bildern und surrealen Liedern, die von Reisenden erzählen. Die Sehnsucht nach dem miteinander Weglaufen, Aufbruch, Flucht – innen wie außen, das niemals Ankommen, die Angst vor dem Fremden & Angst vor dem Fremdsein… Wiederkehrendes Thema ist ein Zirkus, eben “Le Grand Ordinaire”, der sich wie eine vage Erinnerung, seinen Weg bahnt. “Der Zauberer macht Tricks, zaubern tut das Publikum.”, sagt Meret. Was zunächst wie eine kitschige Behauptung klingt, ist eine Tatsache. Der Zauberer manipuliert Gegenstände und nutzt die menschlichen Wahrnehmungsschwächen aus. Für das Publikum aber können Dinge im Raum schweben, verschwinden, wiederkommen und vieles mehr. Der Zuschauer ist der eigentliche Zauberkünstler. Diese Fähigkeit will Meret nutzen und bringt, gemeinsam mit ihrer Band “The Tiny Teeth“, musikalische Bilder auf die Bühne, vergleichbar mit einem Soundtrack zu einem inneren Film. Der besteht zum einen aus Miniaturen, die wie aus einer Spieldose oder in einer Schneekugel musiziert klingen. Hier wird vor allem das romantisch-bizarre Instrumentarium von Musikclowns verwand: Spieluhr, Kinderklavier, Glasharfe und Singende Säge. Im Gegensatz dazu stehen scheppernde Songs, die mit Bläsersatz, Banjo, Akkordeon, Archtop-Gitarre & Schlagwerk instrumentiert sind. Sie erzählen von den Seemännern unter den Bühnenmenschen, die alle Sprachen sprechen, gern auch gleichzeitig und die mit voller Kraft auf die Klippen zu halten, aufrecht stehend, mit wirrem Haar. Und das Zelt knarzt und ächzt wie ein sinkendes Schiff, aber nicht eine einzige Ratte geht von Bord, denn es riecht -nein- stinkt nach Abenteuer.
”Wenn der Zirkus in der Stadt war, dann bleibt da so ein riesiger, trauriger, heller Fleck im Rasen zurück. Mit ein wenig Sägespäne darin. Und da bleibt ein trauriger junger Mann zurück, der weint bitterlich ob der Kontorsionistin, in die er so verliebt ist und die weiterzog. Und die Kontorsionistin ihrerseits sitzt im Zug und weint bitterlich ob des jungen Mannes, in den sie so verliebt ist. Und die Tränen rinnen ihre Wangen herunter und sie schaut aus dem Fenster und der Regen prasselt an die Scheiben und die Telegrafenmasten sausen vorbei. Und sie stellt sich vor, welche Nachrichten durch die Kabel geflossen sind: Liebesnachrichten. Und auf den Kabeln sitzen kleine Schwalben, wie Noten auf Notenlinien zu Liebesliedern. Und bald verwandeln sich die riesigen Telegrafenmasten in die Masten von riesigen Segelschiffen, die davon ziehen auf dem endlosen Meer…. Und er sprach, Sie sind schön, und er sprach, Sie sind stark. Und sie sprach, ich liebe Sie, schon immer. Dann wickelte sie sich ihm um seinen kleinen Finger und sie sprachen lange Zeit nichts.” (Auszug aus “Le Grand Ordinaire”
Meret Becker ist eine Künstlerin mit vielen Gesichtern: Schauspielerin, Komponistin, Sängerin, Performing Artist, Produzentin. Ein Multitalent. Sie hat fünf Musikalben herausgebracht, gab zahllose Konzerte und wirkte parallel dazu in vielen Filmen mit. Dafür wurde sie u. a. mit dem Adolf-Grimme-Preis, dem Bayerischen Filmpreis, der Goldenen Kamera und dem Filmband in Gold ausgezeichnet. Im Herbst 2012 erhielt sie aus der Hand von Bundespräsident Gauck „für besonderes künstlerisches und gesellschaftliches Engagement“ das Bundesverdienstkreuz.
In einer Welt, in der man Künstler gern in eine Schublade steckt, fällt Meret Becker aus dem Rahmen. Sie entzieht sich der bequemen Einordnung, denn sie hat viele Gesichter: Schauspielerin, Komponistin, Sängerin, Performing Artist, Produzentin. „Multitalent“ nennt man das gern, und bei dieser Frau trifft das zu. Ihr Leben gehört der Kunst, weil die Kunst zu leben sie reizt. Sich in einer Welt der Zwänge treu zu bleiben und zu verwirklichen. Immer neu. Das ist ihr in den ersten vier Jahrzehnten ihres Lebens gut gelungen. Als Tochter der Schauspieler Rolf Becker und Monika Hansen kommt Meret 1969 in Bremen zur Welt. Ein paar Jahre später zieht sie mit Mutter, Bruder und Stiefvater Otto Sander nach Berlin, wo sie bis heute mit Begeisterung lebt.
„Ich hab schon als kleines Mädchen immer vor mich hingesungen“, erzählt sie. Sie ertrotzt sich schon früh die Zustimmung der Eltern zum Klavierunterricht und darf als Zwölfjährige zusätzlich noch Alt-Saxophon lernen. Schon bald geht es da auch Richtung Jazz und Blues. Sie singt Lieder von Judy Garland über Barbra Streisand bis Prince, wenn auch zunächst nur privat und auf Partys.
Parallel entdeckt sie ihre Begeisterung für die Schauspielerei. Zum Leidwesen der Eltern schmeißt sie mit 17 die Schule, um Schauspielerin zu werden und tastet sich in vielen Schritten und Rollen zum Erfolg – ganz ohne Schauspielschule, Learning by doing. In Dutzenden von Filmen zeigt sie immer neue Gesichter, wobei es ihr die Figuren im Abseits und am Abgrund besonders angetan haben.
Die Zuschauer wissen zumeist nicht, wo sie Meret Becker auf der breiten Skala zwischen schüchternem Mädchen und eleganter Dame einordnen sollen. Gerade deshalb sieht man sie gern, weil diese Frau durch ihre starke Präsenz auch Nebenrollen Strahlkraft verleiht. Mehrfach wird sie mit bedeutenden Auszeichnungen geehrt: dem Adolf-Grimme-Preis, dem Bayerischen Filmpreis, der Goldenen Kamera, dem Filmband in Gold. Im Herbst 2012 erhielt sie aus der Hand von Bundespräsident Gauck „für besonderes künstlerisches und gesellschaftliches Engagement“ das Bundesverdienstkreuz.
Parallel zur Schauspielerei macht sie mit Hingabe Musik – auch wenn die beiden künstlerischen Ausdrucksformen der Schauspielerin und Sängerin nicht immer leicht zu synchronisieren sind. Mit 18 Jahren hat sie ihren ersten professionellen Auftritt in einem Berliner Variété. Die Zuschauer erkennen ihr Entertainer-Talent, und 1992 folgt ein eigenes Variété-Programm in der Berliner „Bar jeder Vernunft“. Über längere Zeit ist sie hier gefeierte Gastgeberin eines Nachtsalons. Sie singt und holt immer neue Instrumente auf die Bühne: neben dem Klavier, Akkordeon und Saxophon auch Spieluhren und die mit dem Geigenbogen gespielte „singende Säge“, die noch heute bei jedem Auftritt ihren Platz hat.
1995 gibt sie mit der Kabarettgruppe Ars Vitalis ihr erstes Album heraus, ein Live-Auftritt in einer Berliner Szene-Bar. Innerhalb der nächsten 10 Jahre folgen vier weitere Alben, darunter „Nachtmahr“, ihr erstes selbst geschriebenes Album, das bei MTV rauf und runter gespielt wird. Legendär ist „Stella Maris“ mit Blixa Bargeld von Einstürzende Neubauten, ein ausdrucksstarkes Duett, das im Internet heute noch hohe Klickraten generiert. Mit Wolfgang Niedecken singt sie für das BAP-Jubiläumsalbum „Dreimal Zehn Jahre“ (2005) das Duett „Paar Daach fröher“ ein. 2009 macht sie mit Sportfreunde Stiller Furore. Auf deren Live-Album MTV Unplugged in New York (Platinstatus für 200.000 verkaufte Platten) ist Meret Becker in dem Titel „(Tu nur das) Was dein Herz dir sagt“ vertreten.
Außer mit ihren Tonträgern überzeugt sie mit Live-Auftritten, auch hier immer wieder mit neuen Formationen und Bühnenpartnern, von Nina Hagen bis Max Raabe. Sie spielt in Deutschland und den Nachbarländern, darunter mehrfach in Paris. Sie tourt durch Australien, Kanada, Norwegen. Ein deutscher Star auf den Bühnen der Welt.
Ihre verträumte Lyrik wird stilbildend. Ihre leisen Töne erzielen gewaltige Resonanz und beeinflussen eine ganze Generation von jungen Frauen, die deutsche Lieder singen. Ausgerechnet sie, die eher Medienscheue, wird für andere zum Vorbild.
2009 gründet sie die Gruppe Meret & The Tiny Teeth, die mit ungewöhnlichem Instrumentarium (darunter eine Glasharfe) und einem eindrucksvollen Repertoire an Eigenkompositionen und Coverversionen die Konzertbesucher von den Stühlen holt. Ein Crossover vom Feinsten. Bei jedem Auftritt anders.
Wohin Meret Beckers musikalische Reise führen wird, weiß niemand. Das wäre ja auch langweilig – für sie wie für ihr Publikum. Denn eines der Versprechen des Namens Meret Becker ist die Überraschung. Die Zuhörer lassen sich gern darauf ein, weil sie wissen, dass sie nicht enttäuscht werden.
Meret Becker – Gesang, Säge, Homophone
Buddy Sacher – Gitarre, Banjo, Mandoline
Ben Jeger – Glasharfe, Flügel, Akkordeon
Peter Wilmanns – Saxophone, Klarinette, Bassklarinette
Uwe Langer – Trompete, Tuba, Posaune, Euphonium
Dirk Peter Kölsch – Schlagzeug
Bei den Live-Konzerten entwickeln sich seine modularen Kompositionen zwischen Klavier und Elektronik ständig weiter und folgt damit der Idee, dass Musik nicht fest geschrieben ist, sondern fortwährend in Verhandlung.
Der Konflikt steht Martin Kohlstedt ins Gesicht geschrieben. Dabei ist es egal, ob sich der Komponist und Pianist für einen Moment mit dem Publikum verbindet oder wieder in sein Refugium aus Klaviaturen für Stahlsaiten und
Synthesizer versinkt. Unnachgiebig sucht sein Blick, fühlt sich
durch irgendeinen Raum und ist damit dem Kopf meist um herzzerreißende Augenblicke voraus.
Als Musiker ist das ein Wagnis, ein provoziertes wie provozierendes Spiel am Rand der eigenen
Kontrolle, als Komponist dagegen hat das Konzept. Denn für die Energie und Unberechenbarkeit
seiner Konzerte ist Kohlstedt, unübersehbar Bursche vom Thüringer Land, durchaus berüchtigt
und hat es damit von der Russischen Staatsbibliothek über die iranische Talare Rudaki bis in den
ausverkauften großen Saal der Hamburger Elbphilharmonie gebracht. Doch man findet bei all dem
keine Attitüde der großen Inszenierung wegen, nur eine andere Art, Musik zu denken und mit ihr
zu kommunizieren: Es gibt keine Werke, dafür kompositorische Versatzstücke, deren Kraft in dem
Potenzial ihrer Kombinierbarkeit und Variationen liegt. Diese Module, wie Kohlstedt sie nennt,
ergeben gerade in ihrer Verbindung unvorhersehbare Pointen und Konflikte.
Das gilt nicht nur für seine Konzerte. Schon auf den Schwester Alben »Tag« und »Nacht« (2012 /
2014) wirkt die Format bedingte Aufnahme wie das notwendige Übel, eine ihrer Ausformungen
festzuhalten. Voyeuristisch wohnt man einer Begegnung Kohlstedts mit seinem heimischen Piano
bei. Mit »Strom« (2017) lösen sich dann die Schablonen der Bühnenfigur und ihres Instrumentes
endgültig auf, in einem berauschenden Wirbel aus Klaviermelodien und elektronischen
Landschaften. Es ist keine Grenze mehr auszumachen zwischen Neu und Alt oder zwischen
analoger und digitaler Instrumentierung. Sound und Struktur treten hinter den Wunsch, Momente
einfach zuzulassen. Als Motiv sind sie für Kohlstedt so inspirierend wie die Sprache seiner Hände
für uns Musik als ein sozialer Zustand.
Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass Kollaborationen schon immer ein zentraler
Bestandteil von Kohlstedts Schaffen waren. Um seine künstlerische Sicht einer starken Reibung
auszusetzen, hat er auf zwei Rework EPs genreübergreifend mit Elektro, Hiphop und Pop Künstlern zusammengearbeitet darunter Christian Löffler, Douglas Dare, FM Belfast, Dwig und
Hundreds. Das Interdisziplinäre liegt ihm, dem Getriebenen, der nie wirklich in der Klassik
heimisch wurde. So studierte er Medienkunst an der Bauhaus Universität
Weimar und bis heute komponiert Martin Kohlstedt regelmäßig für internationale Filmemacher oder wirkt an der
Produktion von Hörspielen und Theaterstücken mit.
2019 wird dieser ‚Werk’ Körper nun weiterverhandelt und es wäre nicht Martin Kohlstedt, würde
er dafür nicht zur gerade größtmöglichen Fallhöhe streben: Zusammen mit dem bis zu 70 Stimmen
starken GewandhausChor zu Leipzig und dessen künstlerischen Leiter Gregor Meyer arrangiert,
kuratiert und erforscht Kohlstedt die Interaktion des menschlichen Kollektivs mit der streitbaren
Intuition des Musikers. »Ströme« (Edition Kohlstedt / Warner Classics) macht sich dabei seine
Erfahrung zunutze, und die seiner langjährigen Wegbegleiter, das Aufeinandertreffen beider ganz
für sich stehenzulassen und als Experiment die Möglichkeit des Scheiterns zu geben.
Das Ergebnis ist pure Dynamik, voll von monumentalen Verwerfungen und zarten Annäherungen, aber befreit
von jeder Angst vor dem, was Klassik sein darf.
„Pubertät kann wirklich erheiternd sein, wenn man darüber hinweg ist.“ DER STANDARD.
Stell dich Deinen Jugendünden...
Süße Fremdscham: Wer kennt sie nicht? Die glorios peinlichen und umso amüsanteren Tagebuch-Ergüsse aus Teenagerzeiten, Reisetagebüchern oder einfach nur von damals? Wir haben sie!
Eine peinlich-lustige Zeitreise in die Abgründe der eigenen und fremden Pubertät und Kindheit. Ehrlich, berührend, schonungslos, betrübt, übertrieben, sehnsüchtig, haltlos und unverstanden. So waren und sind sie, unsere Schul- und Jugendjahre. Und so sind unsere Tagebucheinträge aus dieser wilden und unberechenbaren Zeit des Erwachsenwerdens.
Es lesen Laien live aus ihren alten Tagebüchern. Das gibt es im Wiener TAG seit 2 Jahren und letztes Jahr waren im Oktober, auch 5 Folgen in DIE.Nacht in ORF 1 zu sehen. Nun werden die Bundesländer erobert. Das Publikum entscheidet über die Siegerin/den Sieger des Abends, die/der sich über einen Taschengeldzuschuss freuen kann. Eine Reality-Show der etwas anderen Art – mit Sicherheit der persönlichste aller Slams und die schönsten Geschichten schreibt das Leben.
Infos für TeilnehmerInnen:
Es werden ca. 6 Leute am Start sein, d.h. immer 2 gegen einander lesen, dann gibt es einen Applausbattle und 3 sind dann im Finale. JedeR sollte zwei Beiträge (können auch mehrere kürzere Einträge sein) von maximal 5 Minuten vorbereiten, weil Vor- und eventuell Finalrunde. Bitte keinen aktuellen Beiträge, müssen mindestens von vor 2010 sein! Originaltagebücher mitbringen und ansonsten einfach Spaß haben.
Erster Tagbucheintrag am 23. September 1989, denn das Leben war hart in den Bergen. Nach längerer Abstinenz schreibt sie nun sogar wieder täglich Tagebuch, denn sie muss ja weiterhin fleißig für „Lesestoff“ sorgen. Neben dem Tagebuch schreiben, schlägt ihr Herz für Poetry Slams. Seit 2004 moderiert und organisiert sie Poetry Slams (monatlich Slam B im Literaturhaus Wien und viele Gastspiele) und seit 2013 auch den sehr erfolgreichen TAGebuch Slam im TAG in Wien. Der es im Herbst 2014 mit 5 Folgen in DIE.Nacht in ORF 1 geschafft hat (Liebes Tagebuch, ...). Sie lebt seit 12 Jahren in Wien, hat in Innsbruck studiert und freut sich daher besonders auf ein Heimspiel in Tirol.
Anmeldungen zum Mitmachen an: diana@liebestagebuch.at
2 Bässe, 2 Schlagzeuge, Klavier, 6 Holz- & 6 Blechbläsern - mit 18 weltoffenen Musikerinnen aus Österreich erfüllt sich Christian Muthspiel einen Traum: endlich wieder ein großes Jazzorchster auf höchstem Niveau
Großbesetzungen im Jazz sind rar geworden. Unter anderem durch den Verfall der Gagen im letzten Jahrzehnt geht eine Kultur verloren, welche die Geschichte einer der größten musikalischen Erfindungen des 20. Jahrhunderts mitgeprägt hat: Von Duke Ellington bis Carla Bley, vom Sun Ra Arkestra bis zum Vienna Art Orchestra gehörten großbesetzte Bands immer zum Kanon der improvisierten Musik.
Mit dem 18-köpfigen Orjazztra Vienna erfülle ich mir nun – den Zug der Zeit ignorierend – den Traum eines eigenen Jazzorchesters, den ich seit meinem Weggang vom Vienna Art Orchestra im Jahr 2004 träume.
Österreich und Wien besitzen derzeit eine schier unglaublich dichte Szene junger, großartiger Musikerinnen und Musiker, die in vielen eigenen Bands musizieren, die neugierig, experimentierfreudig, weltoffen und allesamt sehr gut ausgebildet sind und somit auch technisch auf höchstem Niveau spielen.
Zum überwiegenden Teil besteht das Orjazztra aus jungen Menschen dieser heimischen Szene, ist mit doppelter Rhythmusgruppe (zwei Bässe, zwei Schlagzeuge), Klavier, einem sechsköpfigen Saxophon/Klarinettensatz, drei Trompeten, zwei Posaunen und einer Tuba ungewöhnlich besetzt und eher als zeitgenössisches Jazzorchester denn als Big Band zu bezeichnen.
Nach nunmehr 35 Jahren als Komponist, Dirigent und Instrumentalist, immer zwischen den Stühlen agierend bzw. diese regelmäßig wechselnd - vom Leiten zahlreicher Jazzbands bis zum Dirigieren einer Mahler-Symphonie, vom Komponieren für Symphonieorchester bis zur Produktion der Signations für Ö1 –, soll das Orjazztra für die nächsten Jahre nun mein musikalischer Schwerpunkt und die größtmögliche gemeinsame Schnittmenge der Summe dieser Erfahrungen werden:
Ein orchestraler Zugang zum zeitgenössischen Jazz über komplexe Partituren, die gleichzeitig den individuellen Solistinnen und Solisten den entsprechenden improvisatorischen Freiraum geben, klanglich geprägt von einem akustischen, in diesem Fall bewusst elektronikfreien, an den Tugenden klassischen Orchesterspiels geschulten Zusammenklang. (Christian Muthspiel, Jänner 2019)
– saxophones, clarinets:
Lisa Hofmaninger
Gerald Preinfalk
Astrid Wiesinger
Robert Unterköfler
Ilse Riedler
Florian Bauer
– trumpet, flugelhorn
Gerhard Ornig
Lorenz Raab
Dominik Fuss
– trombone
Alois Eberl
Daniel Holzleitner
– tuba
Tobias Ennemoser
–piano
Philipp Nykrin
– bass
Judith Ferstl,
Beate Wiesinger
drums
Judith Schwarz
Marton Juhasz
– compositions, leader
Christian Muthspiel
Zu welcher Tages- und Nachtzeit jemand Ö1 aufdreht – er wird mit Ideen von Christian Muthspiel beschallt. Seit der Steirer die klassischen, dann wieder jazzigen Signations für den Sender komponiert hat, ist er ein Dauerbegleiter für Fans jenes Senders, der "gehört gehört". Der vielseitige Komponist, Posaunist, Pianist und Dirigent hat kurze Stücke ersonnen, die eine Weiterentwicklung vertragen würden. Von seinem neuen Projekt will Muthspiel die Ö1-Miniaturen allerdings freihalten.
Ein akustisches Déjà-vu muss, wer das neue Orjazztra Vienna hört, also nicht fürchten. "Es ist vom ersten Ton an alles neu, ich wollte Neuland betreten." Die Musik des Orjazztra sei auch "komponiert und nicht arrangiert", beharrt Muthspiel auf den Unterschied. "Ich habe komplexe Partituren geschrieben, die dem Begriff Orchester so nahe sind wie dem Begriff Jazz. Ein Jazztune zu arrangieren, ist etwas Anderes, als eine 17-stimmige Partitur zu komponieren."
Carla Bley und das Vienna Art Orchestra, bei dem Muthspiel tätig war, sind Inspirationsquellen, die jedoch zu individuellen Stücken führen sollen. "Ich will jedoch nicht krampfhaft Einflüsse verleugnen. Würde jemand zu mir sagen, das Orjazztra klinge nach Bley, würde ich mich eher freuen als beleidigt sein." Schon die Besetzung mit doppelter Rhythmusgruppe, sechs Saxofonen mit vielen Wechselinstrumenten und einem eher kleinen Blechsatz sei aber sehr individuell "wie auch etwa der Schwerpunkt 'polyrhythmisches Komponieren'."
Vor allem der Begriff "Orchesterkultur" ist Muthspiel wichtig: "Ich meine damit aus der Klassik stammende Tugenden der Interpretation im Sinne von Klangfarben, Dynamik, Phrasierung." Es wundert nicht. Durch das Schreiben für große und kleinere Besetzungen und das Dirigieren opulenter Symphonik sei ihm "der große Apparat recht vertraut. Das heißt: Es löst bei mir Freude aus, ein siebzehnzeiliges Partiturblatt zu beschreiben, da viele grundsätzliche Fragen der Mehr- und Vielstimmigkeit in jeder Musik dieselben sind."
Muthspiel meint dabei die Aspekte Stimmführung, Kontrapunkt, Instrumentation und Balance, und das klingt nach profunder Handschrift. Allerdings "riecht" sein Projekt nach einer Verzahnung von Klassik und Jazz, die einst im Third Stream betrieben wurde und ein heikles Unterfangen blieb. "Das Orjazztra ist eindeutig ein Jazzprojekt, kein Third Stream oder Crossover. Es ist ein Jazzorchester mit hohem kompositorischem Anteil und dem Anspruch an einen gewissen Grad von Komplexität."
Eine noch so leichtfüßig klingende Riesencombo ist natürlich auch von der psychologischen Dynamik her speziell, also heikel. Wenn es da Konflikte gibt, ist der Leiter auch Therapeut, Mediator, Kummernummer. "Als Dirigent hat man immer mehrere Funktionen, aber künstlerische Konflikte können belebend sein", sagt Muthspiel, der keinen Zwist nahen sieht. Er habe vor allem "Lust, mit jungen Musikerinnen und Musikern zu arbeiten, das Durchschnittsalter ist um die 30!".
Durch deren "andere Spielweise und Sicht auf den Jazz – auch aufgrund völlig unterschiedlicher musikalischer Sozialisation als in meiner Generation – spüre ich eine Frische und Qualität, die mich inspiriert." Er habe sich viele Konzerte junger Bands angehört, "um mir ein Bild zu verschaffen, bevor ich – was die musikalische und menschliche Chemie anbelangt – die Band sehr bewusst zusammengestellt habe.
Und dass eine Schlagzeugerin, zwei Bassistinnen und drei Saxofonistinnen dabei sind, "repräsentiert den längst überfälligen Einzug der Frauen in die Jazzszene, welche diesbezüglich der Klassikwelt leider um Jahrzehnte hinterherhinkt." Selbst mitjazzen wird er nicht. "Wäre eindeutig zu viel. Außerdem sind 'meine' zwei Posaunisten so großartig, dass ich eigentlich eher froh bin, nicht mithalten zu müssen."
(Ljubiša Tošić, 21.8,2019)
Er ist einer von Österreichs bekanntesten Jazzmusikern: Posaunist, Pianist und Komponist. Außerdem dirigiert er regelmäßig klassische Orchester und schreibt auch Werke für sie. Jetzt hat Christian Muthspiel, geboren 1962 in der Steiermark, eine neue Herausforderung gefunden: eine Big Band – das ORJAZZTRA VIENNA.
Roland Spiegel, Jazzredakteur des Bayerischen Rundfunks, sprach mit ihm über das Projekt.
Roland Spiegel:
Christian Muthspiel, als wir uns das letzte Mal trafen, sagten Sie mir: „Demnächst werde ich entweder einen Sechstausender besteigen oder eine Big Band gründen.“ Jetzt ist es die Big Band geworden. Ist das einfacher oder schwerer?
Christian Muthspiel:
Was mich mit der künstlerischen und auch organisatorischen Leitung dieser Bigband erwartet, kann ich wahrscheinlich eher abschätzen als die Antwort auf die Frage, wie mein Kopf sich anfühlt auf 5500 Metern, und man hat noch 500 Meter vor sich. Aber solch eine Big Band ist natürlich schon eine große Geschichte.
Etwas, wofür man Mut und ziemlich viel Atem braucht?
Ja, ich habe Respekt davor. Aber ich habe eine wahnsinnig positive Energie dazu. Ich merke richtig: Ich muss das machen.
Obwohl solch eine Big Band schon finanziell ein riesiger Berg ist?
Ich kümmere mich mit Hilfe einiger Unterstützer – also Spendern, Institutionen und öffentlichen Förderungen – um die wirtschaftliche Grundausstattung des Orjazztra, die es erlauben soll, faire Gagen an meine Musikerinnen und Musiker zu bezahlen und das Orchester am Leben zu erhalten. Dass bei dem heutigen, katastrophalen Niveau der Jazzgagen ein so großes Ensemble nicht ohne relevante finanzielle Zuwendungen überleben kann, liegt auf der Hand. All jenen, die uns unterstützen, danke ich herzlichst.
„Ich muss das machen“, sagten Sie gerade. Was treibt Sie da so an?
Ich möchte meine kompositorischen Ideen einfach mal mit meiner eigenen großbesetzten Band umsetzen können. Und diese Band ist interessant: Wenn man mich wegzählt, ist das Durchschnittsalter um die 30, wir sind also sehr jung. Diese jungen Musikerinnen und Musiker haben mich sehr inspiriert. Ich habe mir die verschiedensten Bands und Aufnahmen dieser zum überwiegenden Teil sehr jungen Leute angehört, um herauszufinden, was und wie diese Jahrgänge musizieren.
Ich sehe hier auf der Liste, um nur ein paar Namen herauszugreifen: Lisa Hofmaninger, bei den Saxophonen und Klarinetten, Jahrgang 1991. Astrid Wiesinger, Jahrgang 1988, in derselben Instrumentengruppe. Beate Wiesinger, Bass, 1986. Dann sehe ich einen Tubisten: Tobias Ennemoser, 1991 geboren. Und die Schlagzeugerin Judith Schwarz, Jahrgang 1989.
Ich bin auf Entdeckungsreise gegangen, und das waren die Musikerinnen und Musiker, die ich unbedingt dabeihaben wollte. Diese Besetzung ist bewusst keine klassische Big-Band- Besetzung. Erstens habe ich einen sechsköpfigen Holzbläsersatz. Die spielen alle zwei bis drei verschiedene Saxophone und Klarinetten. Wenn sie alle nur ihr Hauptinstrument spielen, besteht der Satz aus Sopransaxophon, zwei Alt- und zwei Tenorsaxophonen sowie einem Bariton. Und dann eben ein etwas kleinerer Blechsatz mit drei Trompeten, zwei Posaunen und einer Tuba. Und dafür die doppelte Rhythmusgruppe mit zwei Schlagzeugen und zwei Bässen. Das ist schon ziemlich speziell besetzt. Denn ich wollte mich auch als Komponist austoben. Hier kann ich zum Beispiel Besetzungen machen mit drei Bassklarinetten und drei Sopransaxophonen. Und die doppelte Rhythmusgruppe bietet natürlich auch sehr viele Möglichkeiten des Konzipierens oder Komponierens.
Ihre Lust am Komponieren war also der zentrale Aspekt bei der Gründung dieses Orchesters?
Bei den verschiedenen Dingen, die ich die letzten Jahre und Jahrzehnte gemacht habe, ist eigentlich der gemeinsame Nenner wahrscheinlich meine Lust daran, Architekt zu sein. Und in der Musik ist es das Komponieren. Ich vermisse im Jazz immer wieder kompositorische Handschriften. Ich würde mir hin und wieder wünschen, dass viele der wunderbaren Spielerinnen und Spieler, die es heutzutage gibt, öfter auch, was das Komponieren betrifft, sich mehr ins Zeug legen würden. Ich habe vor, mit dieser Band eine wirkliche Orchesterkultur zu entwickeln, die auch daran geschult ist, was ich als klassischer Dirigent mache: also wirklich dynamisch spielen, wirklich an den Klangfarben arbeiten, wirklich an der Phrasierung arbeiten. Bei vielen Big Bands habe ich das Gefühl, dass die Dynamik oft nicht mitgedacht wird mit der Komposition. Das ist in der Klassik aber ein Hauptaspekt des Ausdrucks. Und vor allem auch die Balance innerhalb des Orchesters: Wie stehen die einzelnen Gruppen dynamisch zueinander? Da wird ganz fein austariert. Wann kommt was in den Vordergrund? Wie mischen sich verschiedene Instrumentengruppen? Ich freue mich sehr darauf, an solchen Dingen intensiv zu arbeiten.
Hat jemand wie Carla Bley für Sie eine Vorbildfunktion für die Arbeit mit so einer Big Band?
Carla Bley war eine der Musikerinnen, die überhaupt dafür verantwortlich sind, dass ich Jazzmusiker werden wollte. Es waren vier Konzerte, die das in mir beschlossen haben. Das eine war Albert Mangelsdorff solo. Das zweite die Carla Bley Big Band. Das dritte war das Art Ensemble of Chicago. Und nicht zu vergessen ein viertes Konzert: das Duo Harry Pepl /Werner Pirchner. Als ich 17, 18 war, war klar: In diese Welt möchte ich auch. Das waren alles Konzerte, die ich in Graz gehört hatte. Carla Bley war immer für mich sehr wichtig, vor allem in ihrer Eigenschaft als Komponistin. Sie hat innerhalb der Tradition des Jazz ihre eigene Handschrift gefunden. Die Carla Bley Big Band hat immer anders geklungen als alle anderen Big Bands. Wenn man jetzt Vorbilder nennen möchte – oder nennen wir es vielleicht eher Inspirationen -, dann sind es auf jeden Fall Carla Bley, Maria Schneider und natürlich Gil Evans. Und mich haben auch die zehn Jahre im Vienna Art Orchestra stark geprägt. Das Art Orchestra war seit Anbeginn, als ich noch lange nicht mitgespielt hatte, für mich immer eine sehr wichtige Band – auch weil sie so individuell und auch irgendwie europäisch geklungen, aber trotzdem gegroovt hat. Mathias Rüeggs eigene kompositorische Handschrift, dieser eigene Sound, zum Beispiel mit Lauren Newton, die die Lead-Stimme oft gesungen hat anstelle der Trompete: Solche Dinge haben mich immer fasziniert.
Soll das Orjazztra Vienna in gewisser Weise eine Fortsetzung des Vienna Art Orchester werden, das vor zehn Jahren aus finanziellen Gründen leider aufgelöst werden musste?
Es wird zwangsläufig etwas Eigenes, wenn ich die Musik schreibe. Und es ist auch anders besetzt, und ich habe andere Schwerpunkte oder andere Fragestellungen, die sich mir stellen während des Komponierens. Aber die Sehnsucht nach einer großen Besetzung hat mir schon damals Mathias Rüegg eingepflanzt. Die Energie, als wir damals unterwegs waren: Das war schon sehr tolles Gefühl, dass man da in einer Band von zwanzig Leuten unterwegs war. Und auch bei Mathias hatten die Solisten ihre eigenen Räume. Man war nicht austauschbar. Das ist mir sehr wichtig: dass die Musikerinnen und Musiker nicht austauschbar sind, dass sie ihre Freiräume bekommen. Und dass die Stimmen wirklich individuell sind. Ich habe ja schon ziemlich viele klassische Konzerte für Soloinstrument und Orchester geschrieben. Der Sound und die Spielweise des Solisten, für den ich das jeweils geschrieben habe: Ohne das wäre ich verhungert. Benjamin Schmid, Gautier Capucon oder Hakan Hardenberger: Diese Interpreten hatte ich mehr vor Ohren als vor Augen, als ich die Stücke komponiert habe. Und jetzt finde ich es so schön, dass es um 17 Menschen geht.
Musiker, die 1988 oder 1991 geboren sind, haben ja einen völlig anderen musikalischen Background von der Sozialisation her als jemand, der 1962 geboren ist. Wie fließt das ein in die Arbeit an den Stücken?
Ich merke das jetzt schon beim Schreiben: Ich habe großen Spaß an ziemlich komplizierten ungeraden Taktarten, weil die junge Generation inzwischen so selbstverständlich damit umgeht, wie wir das damals überhaupt nicht gemacht haben. Das fordert mich jetzt zum Beispiel schon heraus. Und natürlich auch, was die Rhythmusgruppe betrifft. Einflüsse zum Beispiel von Stilen wie Hip-Hop oder Drum’n’Bass, verschiedene Formen von Techno und so weiter, und das fließt natürlich ein in die Spielweise. Ich habe ja die letzten Jahre immer mit Musikern gespielt, die gleich alt oder älter waren als ich, und jetzt habe ich große Lust drauf, diese andere musikalische Sozialisation in meiner eigenen Band zu hören. Zwei Drittel der Band sind im Alter meiner Tochter!
Sie sind jetzt also ständig damit beschäftigt, neue musikalische Sprachen zu lernen?
In diesem Fall ganz stark. In meinen letzten Jazzprojekten ging es eher darum, mich in vertrauten Sprachen erneut zu bewegen: die Dowland-Projekte, die Yodel-Group, die Duos mit Steve Swallow. Aber jetzt kommt wirklich etwas ganz anderes. Jetzt kann ich auf nichts zurückgreifen. Ich hatte noch nie eine eigene Big Band. Ich habe jetzt nicht 30 Partituren in der Schublade. Sondern ich schreibe wirklich alles neu. Und es ist eine Entdeckungsreise.
So, wie wenn man neue Luft ganz weit oben auf sechstausend Metern atmet, die vielleicht auch manchmal dünner ist als die vertraute?
Ja, das ist ein guter Vergleich. Es reißt mich jetzt ein bisschen hin und her zwischen Euphorie und Respekt. Da spielt auch die Tatsache hinein, dass viele Veranstalter sofort gesagt haben: Ja, ihr müsst unbedingt in der ersten Saison zu uns kommen! Ich kann noch keinen einzigen Ton vorspielen, es gibt ja noch nichts – und trotzdem haben wir schon eine ganze Saison gebucht
Gelebtes Gestern, ersehntes Morgen - in Melodien, von denen wir glauben, sie ewig zu kennen - innig, verhalten und erfgreifend schön. (ZEIT)
Das neue Solo - Werk "The Rocket" zeichnet sich durch noch mehr Schwerelosigkeit und Leichtigkeit aus, ohne dabei jemals ins Triviale abzugleiten. Die traditionelle Verteilung zwischen der rechten und linken Hand verschwimmt, die linke spielt die Melodie gleichberechtigt zur rechten Hand und vice versa. Der in Hamburg und Südschweden lebende Pianist beschreibt dieses Schweben durch neue Klangwelten mit einer Rakete, die einen unbekannten Orbit erkundet. Martin Tingvall, der sich in Genres wie Filmmusik, Klassik, Jazz oder Pop gleichermaßen bewegt, spielt auf diesem Album scheinbar einfach klingende, ergreifend schöne Melodien, die mal Assoziationen von Klassik herbeizaubern, mal seine Herkunft aus der skandinavische Volksmusik spiegeln und im nächsten Moment der Improvisationsfreiheit des Jazz nahestehen. Längst hat er gängige Genregrenzen hinter sich gelassen und seine ganz eigenen Tingvall Klangwelt aus unterschiedlichen Inspirationsquellen geschaffen.
Drei Jahre nach dem Erfolgsalbum BEAT erscheint nun der vom Publikum langersehnte Longplayer „Cirklar“. Martin Tingvall, Pianist, Hymnenschreiber und Namensgeber der Band über die neuen Kompositionen: „Am Anfang stehen für uns immer die Songs. Bei diesem Album habe ich versucht, so zu komponieren, dass uns die Musik neue Wege aufzeigt. Wir testen neue Ausdrucksformen, aber möchten gleichzeitig natürlich als Tingvall Trio wiedererkannt werden. Diesmal ist ganz eindeutig die Musik der Chef, nicht das Trio.“ Martin Tingvall komponiert die Songs – aber was am Ende dabei heraus kommt, kann er erst wissen, wenn Omar Rodriguez Calvo (Kontrabass) und Jürgen Spiegel (Schlagzeug) sich mit ihm gemeinsam der Komposition angenähert haben. Jedes Stück: ein Kampf, ein Spiel, ein Drama, das sich in Kreisen (Cirklar) dreht, bis es „fertig“ ist. Es geht um Geschichten, die das Leben schreibt und um die ganz persönliche differenzierte Empfindung des Erlebten je nach Lebensabschnitt. Martin Tingvall: „Seit ich Kinder habe, und das geht ja allen Eltern so, habe ich das Gefühl, eigentlich keine Minute mehr für mich selbst zu haben. Manchmal scheint es, als rinne die Zeit mir zwischen den Fingern davon.“
Mit dem zweiten Heft der KULTURORTE wird an ein Kulturzentrum erinnert, das von 1985 bis 2000 neben dem Treibhaus ein Fixpunkt alternativer Kultur in Innsbruck war: Das UTOPiA in der Tschamlerstrasse
Das UTOPIA war in der Zeit von 1985 bis 2000 – neben dem Treibhaus – d a s alternative Kulturzentrum in Innsbruck mit vielen fantastischen Konzerten, Theater- und Kabarettveranstaltungen, Ausstellungen und international beachteten Projekten. Beim legendären Pfingst-Festival 1987 am Berg Isel trat unter anderem Miles Davis, der Gottvater der Jazztrompete, auf. Nach dem UTOPIA war das WEEKENDER als Music-Club mehrere Jahre in dem Haus.
In der Reihe KULTURORTE werden Orte alternativer Kultur dokumentiert.
Das aktuelle Buch widmet sich dem UTOPIA, der Traumwerkstatt als seinem Vorläufer und auch dem WEEKENDER.
Es hat einen gewissen Charme, dass die Präsentation dieses Buches im Treibhaus stattfindet, jenem Kulturort, mit dem das UTOPIA über Jahre hinweg in einem kulturellen Wettbewerb stand.
Der Anlass wird entsprechend gefeiert – mit einem UTOPIA-Revival.
Es werden nicht nur die Gründer*innen dabei sein, sondern auch jene Musikgruppen auftreten, die schon bei der Eröffnung 1985 aufgetreten sind, freilich in etwas kleinerer Besetzung:
Tintenfish mit Markus Linder und Gerhard Staudinger
Anaconga mit Florian Bramböck und Stefan Costa
Orchestra Latin mit Walter Tolloy und Markus Geyr (Reeds & Strings)
Außerdem gibts DJ-Musik mit UtopiaDJs.
nach Motiven aus Das häßliche Entlein von H. C. Andersen - theaster für menschen ab 4 Jahren Regie: Veronika Wolff | Spiel: Dominik Burki und Niels Klaunick | Bühnenbild Niels Klaunick | Kostüme: Katharina Schmidt
Nach 18 Jahren beharrlichen Kampf um ein neues Frauenhaus ist es nun endlich gelungen. Der Neubau ist fertig gestellt und ja, das Frauenhaus ist wunderschön. Das muß gefeiert werden - aus guten Gründen im Treibhaus ...
apropos Ermutigung und Zuversicht.
Sprechen wir doch endlich über die Zuversicht,
die in einem ganz neuen Haus wohnt:
Was wäre naheliegender, wenn wir von Zuversicht sprechen, als von unserem neuen Frauenhaus zu reden. In diesem langen Verhandlungsprozess um ein „neues Haus“ wird es besonders spürbar, dass Zuversicht „rebellische Ressource“ sein kann, auch wenn es sich über lange Strecken ganz und gar nicht so angefühlt hat. Wir haben nicht aufgegeben wieder und wieder zu fordern, dass Tirol ein neues Frauenhaus braucht; Achtzehn Jahre lang. Ich war damals logischer Weise achtzehn Jahre jünger, als wir bei unserer 20ig-Jahrfeier erstmals dieses notwendige neue Haus forderten. Und nun ist es endlich soweit. Viele andere Häuser wurden inzwischen vor unseren Augen und lang vor dem unseren gebaut. Viele andere Baustellen haben uns daran erinnert, dass wir weiter bohren, festschrauben und schaufeln müssen, damit unsere Baustelle endlich Realität und aus der Baustelle ein fertiges Haus wird. Jetzt haben wir es geschafft und mir kommen die Tränen beim Schreiben.
Es sind Tränen der Freude, aber auch der Erschöpfung, um daraus dann wieder Kraft und Zuversicht zu schöpfen.
Denn wie lautet einer der Lieblingssprüche von Margret Aull, unserer Vorsitzenden, „Fördernd ist Beharrlichkeit“.
Am 16. September 2019 sind wir in das neue Frauenhaus übersiedelt. Es ist nicht so, dass alles schon erledigt wäre, dass es keine Stolpersteine mehr geben würde, oder sich nicht wieder neue Brocken in den Weg stellen würden, bei weitem nicht; wo denken Sie denn hin; aber wir haben viel erreicht und die Zuversicht lässt uns weiter voranschreiten. Schritt für Schritt und Stein auf Stein. Viele Menschen haben uns auf diesem Weg begleitet, waren bei uns, empathisch; haben uns geholfen; haben nachgefragt, wie es uns geht; haben Netzwerke geknüpft; haben uns stark gemacht und sind diesen Weg mit uns gegangen. Alleine waren wir nicht. Und das fühlt sich gut an.
Dieser Weg führte uns hin bis zu einem neuen Frauenhaus, das doppelt so viel Platz bietet, das endlich durchgängig barrierefrei ist, das unserem fachlichen Wissen entsprechend den langersehnten nötigen räumlichen Rahmen bereitstellt, in dem wir Frauen und Kinder, die von Gewalt bedroht und betroffen sind vielschichtig und bestmöglich beraten und begleiten können.
Und das lasst uns gemeinsam feiern.
Gabi Plattner
AZIZA BRAHIM spannt einen weiten Bogen von ihrer Herkunft aus der westlichen Sahara bis zur europäischen Weltstadt Barcelona, von Mali bis Kuba: Und alles ist mit tiefer Leidenschaft und Anmut gespielte Musik.
Serenadengleich, hymnisch und tief sind die dem Wüstensand der Westsahara entsprungenen Stücke von Aziza Brahim. Sie gilt als Sprachrohr der Sahrauis, einer Stammesgruppe als deren Mitglied sie ihre Kindheit und Jugend selbst in einem Flüchtlingslager in Algerien verbringen musste. Dort, in den konfliktgebeutelten Grenzgebieten zu ihrer sogenannten Heimat, sang und spielte Brahim in zahlreichen Musikensembles und Gruppen, verfeinerte ihren Blues- und Soulmusik zitierenden Stil und gewann 1995 den National Song Contest der Demokratischen Arabischen Republik Sahara. Seit 2000 betourt Brahim von der iberischen Halbinsel aus Europa und verknüpft ihren trockenen Desert-Blues mit malischen, afro-kubanischen und eben spanischen Einflüssen. Zwischen verspielten Gitarrenriffs, treibenden Bassläufen und überliefertem Tabla-Spiel stecken dabei Leid und Widerstand eines ganzen Volkes, der sich musikalisch sowohl auf ihren Alben wie in ihren Konzerten entlädt.
Lea Stöger und Manuel Hosp zeigen ein Gespür für das musikalisch Packende, ihr Sound ist einer, der zum intensiven Hinhören veranlasst und mit Stil zu unterhalten weiß. POWER ELECTRO POP!
Eine von der Musikpresse hochgelobte Debüt-EP, zwei erfolgreiche Singles („Hopeless“ und „Rollin“), Airplay in außerösterreichischen Radiostationen, aufsehenerregende Auftritte bei namhaften Festivals und eine Nominierung bei den UK MUSIC VIDEO AWARDS im Oktober 2017 als „Best Pop Newcomer“: Kein Wunder, dass nicht wenige im Wiener Duo LEA SANTEE das nächste große österreichische Pop-Ding sehen.
Lauscht man sich durch die neue Single „Wine“, wird eigentlich sofort klar, warum dieses in Wien beheimatete Duo im Moment so viel Interesse erregt. Hier scharrt hörbar eine Band in den Startlöchern, die definitiv das Zeug hat, in einem größeren, nicht nur heimatlichen Rahmen auf sich aufmerksam zu machen. Lea Santee sind die Songwriterin und Sängerin Lea Stöger und der Produzent Manuel Hosp. Beide ursprünglich aus der Indie-Rock-Ecke stammend, haben sie sich als Duo dem Elektro-Pop zugewandt, und zwar dem der ganz feinen musikalischen Note. Der Sound, den das Zweiergespann zu Gehör bringt, ist einer, der aufgrund seiner Eigenart heraussticht und hängen bleibt, der eine Menge Gefühl vermittelt und dabei auf ganz wunderbare Weise eindringlich in die Tiefe wirkt.
Die neue Single „Wine“ ist eine Hymne an die Freundschaft, die metaphorisch zeigt wie stark die Bindung zwischen Freunden sein kann. Musikalisch ist der Song stark vom RnB der 90er und frühen 2000er beeinflusst, welcher die beiden fast ihre ganze Kindheit begleitete.
Lea Santee, die mittlerweile einen Publishing-Deal beim Verlag von Ariel Rechtshaid (Grammy-Gewinner und Produzent von Adele und Haim) in der Tasche haben, gehen eher mit Bedacht an die Sache heran, sie besinnen sich auf das Wesentliche und vermeiden jede unnötige Ausuferung. Lea Stögers in ins Ohr gehende Gesangslinien eingefasste, ausdrucksstarke Stimme, die in warmen Klangfarben schwingenden Synthieflächen, spanische Gitarren, die dezenten Beats und diverse elektronische Spielerein fügen sich in unaufgeregter und fast schon minimalistischer Art zu sehr stimmungsvollen musikalischen Geschichten zusammen, die – einem zwischen melancholisch und luftig tanzbar pendelnden Ton folgend – eine für den Pop eher untypische Eleganz und Dichte entwickeln.
Lea Santee bringen aus musikalischer Sicht eigentlich alles mit, um in Zukunft auf dem internationalen Pop-Parkett erfolgreich reüssieren zu können. Lea Stöger und Manuel Hosp zeigen ein Gespür für das musikalisch Packende, ihr Sound ist einer, der zum intensiven Hinhören veranlasst und mit Stil zu unterhalten weiß.