EDNA MILLION
Schmäh ohne: Ja, eigentlich ist Million nebst zahlreichen anderen KünstlerInnen, die sich fernab von Girly-Girl-Ästhetik bewegen, ja von Patti Smith musikalisch sozialisiert worden, doch so fern, wie sie sich vom aktuellen Pop bewegt, wenn sie zur halbakustischen, minimalistischen Gitarrenbegleitung ihre Texte mehr rezitiert denn singt, ist sie dem Status der Schülerin bereits sprunghaft entwachsen. Ihre Stücke kommen von einem Ort des Alleinseins, da purzeln die Mollakkorde, und der lakonische Gesang zieht hinein in eine cinematografische, verstaubte, urige Atmosphäre einer düsteren Vorstands-Tschumsn, die freilich aus zigarettenrauchgeschwängerten Sepia-Tönen allein besteht. Und so fallen, desto weiter sich der geneigte Hörer den 10 Stücken des Albums hingibt, naturgemäß weitere nahliegende Bezugspunkte ein: Tom Waits und PJ Harvey. Und desto dringlicher der Sog des Albums auf eben diesen geneigten Hörer einwirkt, umso tiefer zieht es einem: Ja, das klingt schmucklos, aber kraftvoll. Das ist kein Stadion-Pop mit Konfettiregen, sondern einfach nur außergewöhnliche Musik, die durch ihr Dasein allein für eine introspektive Erweckung sorgt.
COCO WOOLF
Coco Woolf ist das Projekt der britischen Produzentin und Multiinstrumentalistin Isobel Cope und der österreichischen Sängerin und Songwriterin Heidi Erler. Elektropop, moderner Sound mit griffigen Hooklines. Zwischen „Alternativ“ und „Ohrwurmqualität“.