leider verschoben: alfred dorfer hat sich einen drehtag eingehandelt - in der fernsehserie KOMMiSSAR ReX spielt er seine traumnrolle - den pathologen (des hundes?)
Angelika Kirchschlager, Mezzosopran
Alfred Dorfer, Satiriker
Arabella Cortesi, Klavier
Stirb immerhin, es welken ja so viele der Freuden auf der Lebensbahn. Oft, eh‘ sie welken in des Mittags Schwüle, fängt schon der Tod sie abzumähen an. So beginnt Ludwig van Beethovens „Elegie auf den Tod eines Pudels“, die deshalb tröstet, weil dem Musikgenie auch etwas danebengegangen ist.
Alfred Dorfer war ein achtjähriger Dreikäsehoch, an dem sie ein Mascherl mit Gummizug befestigt hatten, als dieser Beethoven-Unfall seine Karriere als Besucher von Liederabenden beendete. Jetzt ist er 56 und will es noch einmal wissen. Zusammen mit Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager lüftet er das Verklärende der Klassik, aber vor allem den überhöhten Mumpitz der Branche.
Sechs Jahre lang klimperte Dorfer als Kind unter Anleitung – „wenn ich Bach gespielt habe, ist meine Klavierlehrerin ins Nebenzimmer gegangen und mit einer Alkoholfahne zurückgekommen.“ Und Kirchschlager erinnert sich, dass ihr einst vor dem Salzburger Müllner Bräu die Idee kam, Gesang zu studieren. Und nein, es war keine „b’soffene G’schicht“. Im selbstgestrickten Pulli marschierte sie zur Aufnahmeprüfung.
Vor sechs Jahren, „als der ORF noch Interviews gemacht hat“, sagt Dorfer, sei er Angelika Kirchschlager in der Reihe „Artgenossen“ begegnet. So wie damals fädeln sie den Abend ein: Die beiden sind per Sie, Dorfer fragt, Kirchschlager antwortet – dazwischen vertont die Sängerin ihre Sehnsucht nach sexy Partien, weil sie so oft in Hosenrollen Frauen küssen muss – und wie Pianisten indisponierte Sänger retten. Mit Bizets „Habanera“ aus Carmen schaukelt sie das Publikum ins Glück, begleitet vom hervorragenden Pianisten Florian Krumpöck, der mit Alfred Grünfelds „Fledermaus-Paraphrase“ seinen herausragenden Moment hat. Dorfer als Notenumblätterer ist obendrein ein wortloser, großer Clown.
Angelika Kirchschlager und Alfred Dorfer. Klassik trifft auf Komik. Wobei es hier in erster Linie um die Komik in der Klassik geht. Besonders um die unfreiwillige. Er will das alles verstehen. Und wer wäre geeigneter ihm die Branche näher zu bringen als sie? Eine Geisterbahnfahrt durch die seltsamen Hintergründe der Branche. Zurück bleiben ein verwirrter Clown und eine grandiose Sängerin.
Werke von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Strauss, Gustav Mahler, Georg Kreisler, Ben Moore, Francis Poulenc, Johannes Brahms, Franz Schubert, Erich Wolfgang Korngold, Michael Flanders, Donald Swann, Dudley Moor, Jake Heggie, Franz Böhm
Geboren in Salzburg, studierte Angelika Kirchschlager an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Gerhard Kahry und Walter Berry.
Die international gefragte Mezzosopranistin ist sowohl im Rahmen von Liederabenden wie auch auf der Opernbühne in Europa, Nordamerika und dem Fernen Osten zu hören.
Auftritte absolvierte sie an den wichtigsten Opern- und Konzerthäusern der Welt, u. a. an der Scala, am Royal Opera House Covent Garden, an der Met, der Opéra Bastille, der Bayerischen Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen, an der Deutschen Oper sowie an der Philharmonie Berlin und der San Francisco Opera. An der Wiener Staatsoper debütierte sie 1994 als Cherubino. Im Treibbaus debütiert sie in "Tod eines Pudels" - Turmschauspieler Alfred Dorfer wird ihr die Garderobe zeigen und die Geheimgänge des Schnürbodens.
Angelika Kirchschlagers Repertoire reicht von Werken des Barock eines Johann Sebastian Bach über die musikalische Romantik bei Johannes Brahms, Robert Schumann und Hugo Wolf bis hin zu Werken des 20. Jahrhunderts; beispielsweise feierte sie mit Nicolas Maws Oper «Sophie’s Choice» sowohl bei der Uraufführung in London als auch an der Wiener Volksoper in der Titelrolle große Erfolge.
2007 erhielt Angelika Kirchschlager den Titel Österreichische Kammersängerin, 2009 wurde sie zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Music in London ernannt.
Zu ihren wichtigsten Auszeichnungen zählen der Grammy Award, der BBC Music Award, der Europäische Kulturpreis, der österreichische Musiktheaterpreis sowie vier ECHO Klassik Awards.
Der Wiener Kabarettist und Schauspieler Alfred Dorfer zählt zu den wichtigsten Satirikern und Autoren im deutschen Sprachraum, den er als seine Bühne begreift.
Er studierte Theaterwissenschaften und Germanistik an der Universität Wien und nahm Schauspielunterricht bei Herwig Seeböck und Reinhard Tötschinger.
Nach ersten Erfolgen mit der Gruppe «Schlabarett» trat Dorfer 1989 zusammen mit Josef Hader im gemeinsamen Kabarettprogramm «Freizeitmesse» auf, gemeinsam mit Hader schrieb er das Theaterstück Indien, die Verfilmung mit Hader & Dorfer wurde zum Kultfilm. Ab 1993 folgten die ersten Soloprogramme («Alles Gute», «Ohne Netz» und «Badeschluss»). «heim.at» wurde 2002 mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Danach folgten u. a. «fremd» und «bis jetzt».
Parallel dazu absolvierte Alfred Dorfer zahlreiche Engagements bei Film und Fernsehen. So feierte er z.B. Erfolge mit den Filmen «Indien», «Muttertag», und «Freispiel» sowie in der TV-Sitcom «MA 2412» und der Late-Night-Show «Dorfers Donnerstalk».
Alfred Dorfer wurde u. a. mit dem Deutschen sowie dem Bayerischen Kabarettpreis, dem Deutschen Kleinkunstpreis und dem Schweizer Cornichon ausgezeichnet.
Arabella Cortesi wurde in Ravenna geboren und erhielt ihre musikalische Ausbildung in Mailand und Wien. In diversen Konzerten trat sie u.a. mit Solisten der Wiener Philharmoniker, der Wiener Symphoniker, des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien und mit verschiedenen Sängern auf. Zusammen mit KS Angelika Kirchschlager, Maria Happel und Ulrike Beimpold ist sie Teil des erfolgreichen Programms Weibsbilder, das seit 2012 regelmäßig aufgeführt wird und für Quinton Records eingespielt wurde. Weiter nahm sei gemeinsam mit ihrem Mann Tobias Lea die Sonaten für Klavier und Bratsche op. 120 von Brahms auf. Seit 2005 ist sie als Korrepetitorin der Sommerakademie der Wiener Philharmoniker in Salzburg tätig, seit 2011 als Italienisch-Sprachcoach am Theater an der Wien und an der Kammeroper. Bei den Salzburger Festspielen 2019 war sie musikalische Assistentin von James Conlon bei Verdis Luisa Miller. Kommende Spielzeit wird Arabella Cortesi alle italienischsprachischen Opernproduktionen am Theater an der Wien und der Kammeroper betreuen.