treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

HEiLIGER STOHSACK. LEIDER: DAS TREIBHAUS-FESTNETZ-TELEFON iST GESTÖRT. ABER WIE !

das treibhaus ist telefonisch zur zeit nicht erreichbar. muß ein ziemlicher dachschaden sein! wenns um reservierungen geht, schreib an weiberwirtschaft@treibhaus.at - bei programmfragen an office@treibhaus.at...

KÖNIG LOLLIPOP: LUKAS KÖNIG & LEO RIEGLER / KNOWN BY MANY NAMES

Leo Riegler: voice, turntables, electronics, guitar, piano, saxophone
Lukas König: drums, bass synth, trumpet

„We are known by many names“
Neuer Name, neues Glück – und doch die gleiche kompromisslose Energie. Das Duo Lukas König und Leo Riegler meldet sich zurück und knüpft dort an, wo sie aufgehört haben. Unter dem Motto: Bubblegum-Hip-Hop trifft Neue Musik und Free Jazz nehmen die beiden Spezialisten nach zwei Jahrzehnten gemeinsamer musikalischer Eskapaden wieder Fahrt auf. Hieß ihr letztes Album unter dem Namen „König Riegler“ noch „Fame Over“ (JazzWerkstatt Records, 08/20), so schreien sie nun: „Gib mir mein Fame zurück!“
Wenn koeniglollipop loslegt, wird es nicht langweilig. Hochdruck ist Programm: Glasfassaden zerspringen, Anwälte werden alarmiert – „Es ist schon wieder was passiert!“ – Instrumente gehen zu Bruch, während Säle bis zum letzten Platz gefüllt werden.
Inmitten dieser chaotischen Energie liegt ein künstlerisches Manifest: In diesen politisch schwierigen Zeiten bleibt nur ein Weg – die völlige Hingabe an die Poesie und die Kunst. Die Beatmaschine Lukas König, der die Beats liefert für Dälek, Sensational und Moor Mother, ergibt mit Leo Riegler, dem eigenbrötlerischem Künstler mit Schreibmaschine und Turntable bewaffnet, eine wie gewohnt seltsame Symbiose. Gemeinsam schöpfen sie Inspiration aus aus dem Untergrund und schaffen ein kleines Stück Wahrheit – „Wir halten dem Mainstream den Rücken frei.”

*

Was kann man über eine Band schreiben, die aus musikalischer Sicht nicht und nicht in eine der gängigen Schubladen hineinpassen will. Das famos-schräge Zweiergespann Koenig Leopold räumt nämlich ordentlich auf und lässt wirklich keinen Stein auf dem anderen. Leo Riegler (Electronics, Turntables, Gesang, Klarinette) und Lukas König (Schlagzeug, Synthesizer), die Köpfe hinter diesem Projekt, brechen mit so ziemlich allen musikalischen Begrifflichkeiten und entheben sich in ihren Stücken, wie auch auf der im Herbst des vergangenen Jahres erschienen Debüt-EP "Aalfang" zu hören war, allem Traditionellen, Herkömmlichen und sonst aus dem Radio Tönenden. Bei Koenig Leopold trifft Wahnsinn auf Innovationskraft, spitzer Humor auf Kreativität, Experimentierfreudigkeit auf musikalische Finesse, Musiktheater auf Aktionismus und, und, und..

Der Sound, den Leo Riegler und Lukas König zelebrieren, ist einer, in dem Fragestellungen stilistischer Art einfach nicht gestellt werden. Die beiden werfen, als ob es nichts Selbstverständlicheres gäbe, in bester Crossover-Manier Elemente der Elektronischen Musik, des Hip Hop, Pop, Rock, Noise, der Improvisation und Avantgarde in einen Topf und rühren dann zunächst einmal richtig um. Garniert mit einer ordentlichen Portion Wahnsinn, lassen Koenig Leopold auf diesem Wege schön groovende Stücke entstehen, die definitiv anders und deswegen auch interessanter klingen, wie vieles andere, das man sonst so alltäglich zu hören bekommt.

Leo Riegler und Lukas König haben den größten Spaß daran, Texturen wild zu mischen. Sie nützen die Band als Sprungbrett in immer neue Stile und kombinieren technische Brillanz mit kindlicher Verspieltheit. Selbst die trivialsten Botschaften machen in einem glitzernden Free-Jazz-Sakko, Größe XXL, richtig Spaß. Selten komme es vor, dass die Ideen des einen dem anderen zu viel sind. 
Koenigleopold betrachten die Musik-Landschaft am liebsten von oben. Wie zwei musikalische Weltenwanderer, die auf riesigen Clown-Stelzen die Genre-Täler durchschreiten und dabei immer neue absurde Gipfel erklimmen.

X