treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

NITS

a fine pop group from holland - les nuits - IN THE DUTCH MOUNTAINS .

The Nits stellen eine Ausnahmeerscheinung in der internationalen Popszene dar. Ihr Name steht für künstlerische Eigenständigkeit und die Tatsache, sich immer wieder neu zu erfinden. Seit dem Start 1974 waren sie ihrem sparsamen, kristallklar-kühlen Sound stets treu - jenen puristischen, kammermusikalischen Klangmosaiken, die voller Charme und Finesse in einem raffinierten Mix aus Folklore, Jazzelementen, luftigen Popstrukturen sowie zarten Sampling-Beigaben zusammengesetzt und von fantasievoller Poesie gekrönt werden. Henk Hofstede (Gesang, Gitarre), Rob Kloet (Schlagzeug, Gesang) und Robert Jan Stips (Keyboards, Gesang) spielen impressionistisch-zeitlose Kleinode, welche - laut „Stereoplay“ -  „in Atmosphäre, romantischer Melodik und erfindungsreicher Instrumentierung einsame Spitze sind“!

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Da erscheint die Besteigung der „Dutch Mountains“ noch als die leichteste Übung. Der Gassenhauer und größte Hit wird mühelos überstrahlt von berückenden Perlen aus über 30 Jahren Bandgeschichte. Die unbändige Spielfreude von Hauptsongschreiber Henk Hofstede (Gesang, Gitarre), Robert Jan Stips (Keyboards, Gesang) und Rob Kloet (Schlagzeug, Gesang) paart sich mit dem Mut zum Experiment und überbordender Fantasie: die Walzerseligkeit von „Adieu Sweet Bahnhof“,  die großen und kleinen Tragödien der „J.O.S. Days“, die knuddelige Liebesgeschichte des „Milkman“ oder die chansonhafte Assoziationsfolge in „Les Nuits“. „The Key Shop“ wiederum nimmt den Mord an dem Regisseur Theo van Gogh zum Thema, verpackt freilich in einem flotten Popsong. Da lohnt es sich, den oft auf Deutsch vorgetragenen Kommentaren Hofstedes zu lauschen und die intelligenten Filmsequenzen zu betrachten, die die Stücke untermalen.
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zur neuen cd  "les nuits"
Man kann zu ihrer Musik kaum eine Becks-Flasche und eine Zigarette in die Clubnacht halten und cool aussehen. Man kann sich damit kaum beweisen, dass man immer noch zu den Rock'n'Rollern gehört. Es finden sich herzlich wenig Spuren von Testosteron in den Songs, von der Punk-Attitüde der längst vergangenen Anfangsjahre der Band sind nur noch Spurenelemente in den heutigen Aufnahmen zu finden. Wer die Geschichte der Band über die Jahre jedoch wenigstens mit einem Ohr und mit halbem Herzen verfolgt hat, wird feststellen, dass sich Hofstede und seine Freunde mit "Les Nuits" wieder auf dem Zenit ihrer Kunst befinden. Jawohl, Kunst! Texte und Musik schillern vor Anspielungen, Bildern, dem Spiel mit Naivität, Dramatik und Ironie, könnten erst als melancholischer Pop durchgehen und beweisen dann mit der Zeit, wieviel eigentlich in ihnen steckt. Henk Hofstede und Drummer Rob Kloet waren einige Jahre der Kern der Band, Keyboarder Robert Jan Stips stiess erst wieder vor kurzem dazu und liefert mit seiner kindlichen Verspieltheit den lang vermissten Gegenpart zu Hofstedes "cohenesker" Samtigkeit. Man hat den Eindruck einer seltsamen, von einem verschrobenen Erfinder zusammengeschraubten Klangmaschine, die - durch ein fehlendes Teil komplettiert - wieder wunderschöne Töne und eben Bilder produziert - und fühlt sich beschenkt. Bedankt!

Fast alle THE NITS-Platten erinnern an eine kleine, leicht verträumte Vernissage, deren rührender Hang zum Träumerischen jeden noch so nüchternen und skeptischen Betrachter locker in ihren Bann zieht. Voll gepackt mit enthusiastischen Klangexperimenten loten die drei auf ihrem 20. Album „Les Nuits“ wieder alle musikalischen Pole aus. Ließen sie in der Vergangenheit kaum eine Stilart unbeachtet, so haben sie auf „Les Nuits“ ihr Faible für psychedelisch-düstere Elektronik entdeckt. „Les Nuits“ ist ein wunderschön ruhiges und geheimnisvolles Album, das eine gehörige Portion Alterweisheit in sich birgt.

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wikipedia eintrag:

Nits (bis 1988: The Nits, der Artikel wurde offiziell abgelegt) sind eine Popband aus Amsterdam.
Die Nits begannen 1974 als Gitarren-Pop-Band, wandten sich bald dem New Wave zu und kultivieren seitdem einen exzentrischen Stil, der Einflüsse von Minimal Music, Jazz und Independent Pop aufnimmt. Der Name ("Läuseeier", "Nissen") gilt als Anspielung auf einen anderen Bandnamen mit Insektenbezug, die Beatles.
Bandgeschichte [Bearbeiten]

Die Nits wurden 1974 von Henk Hofstede, Michiel Peters, Alex Roelofs und Rob Kloet in Amsterdam gegründet. Bald wandten sie sich dem New Wave zu, spielten 1978 ihre erste Platte ein und beschlossen 1980, Profimusiker zu werden.
In ihrer Frühzeit ließ sich die Musik der Nits mit dem New Wave-Pop der Talking Heads oder der frühen XTC vergleichen. Henk Hofstede und Michiel Peters profilierten sich als eigenständige Songwriter, wobei gerade Hofstede bisweilen zu bizarren Experimenten neigte. Das Debüt The Nits sieht die Band als nicht eigenständig und missraten an; bis heute ist es nicht offiziell als CD veröffentlicht worden.
Mit den folgenden Alben Tent, New Flat und Work bildeten die Nits einen individuellen Stil heraus, der auch Einflüsse von Kraftwerk, den Beatles und klassischer Avantgarde verarbeitet. Hofstede fand seine persönliche Stimme; sein Timbre wird häufig mit John Lennon und dem jungen Elvis Costello verglichen.
Mit dem Album Omsk und dem Einstieg von Robert Jan Stips gelang ihnen ein entscheidender Durchbruch zu einem eigenständigen Klang. Auffallend ist der wachsende Einfluss bildender Kunst, sowohl in den Texten als auch in der Anlage mancher Songs. Manche Songs ('Jardin d'Hiver') werden gleichsam zum Stillstand gebracht und wirken wie Klangskulpturen. Die Klangpalette wurde durch die ausgefeilte Sampling-Technik von Robert Jan Stips erweitert. Stips vermeidet konventionelle Synthesizer-Routine zugunsten impressionistischer klanglicher Ausgestaltung der Musik.
Nach dem Album Adieu Sweet Bahnhof stieg Michiel Peters aus und arbeitete fortan als Buchhalter. Hofstede war nun - von wenigen Beiträgen von Stips abgesehen - alleiniger Songwriter. Das Album In the Dutch Mountains wurde ihr erfolgreichstes Studioalbum, der schwermütige Titelsong wurde europaweit ein Hit. Dazu trug auch das originelle, surrealistische Video bei, das die Band, sämtlich ausgebildete Künstler, selbst gedreht hatte. Die anschließende Tournee führte die Nits bis nach Russland. Sie wurde auf dem Doppelalbum Urk dokumentiert.
Giant Normal Dwarf, in Triobesetzung eingespielt, zeichnete sich durch märchenhaft-surrealistische Texte und exzentrische Songs aus. Die Platte war als klingendes Märchenbuch für Hofstedes damals neugeborene Tochter gedacht. Hofstede und seine Lebensgefährtin, die Künstlerin Riemke Kuipers, gestalteten dazu ein aufwendiges Booklet.
Ting zeichnete sich durch eine kammermusikalische Besetzung mit zwei Klavieren und Percussion aus. Auffälliges Klangelement sind die klingenden Steine des Schweizer Bildhauers Artur Schneiter, die auf mehreren Liedern zum Einsatz kommen. Nach der Ting-Tour ergriffen die Nits die Möglichkeit, mit einem Sinfonieorchester zu arbeiten. Stips komponierte Hjuvi für Nits und Orchester, das dreimal aufgeführt und als CD veröffentlicht wurde. Auf Hjuvi findet man Einflüsse von Minimal Music, György Ligeti, Edgar Varèse und George Gershwin.
dA dA dA bedeutete eine Rückkehr zu kompakteren Popsongs. Nach dieser Platte stieg Robert Jan Stips aus der Band aus, um eine Solokarriere zu verfolgen. Mit wechselnden Musikern führten Hofstede und Kloet die Band fort und spielten die Alben Alankomaat und Wool ein.
Zwischen 2002 und heute gastierte Henk Hofstede auf drei Alben des Schweizer Pianisten/Komponisten Simon Ho: Before Sleep (02), If (05) und Normal Sunday - live (06). Auf den beiden letzteren gastieren auch die drei Sängerinnen von Värttinä aus Finnland. Hofstede gibt ausserdem regelmässig Solo-Alben heraus.
Robert Jan Stips kehrte 2004 zur CD 1974 zur Band zurück. Im Herbst 2005 veröffentlichten die Nits ihr 19. Studioalbum - "Les Nuits".


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und noch einmal zu les nuits:

22 Jahre nach Gründung immer wieder neue Kreativität

"Les Nuits", das 20. Album der Nits, ist eine wunderschöne Nachtplatte und eines ihrer besten Alben geworden, wenn nicht sogar ihr bestes. Immer wieder gern geschriebenes Klischee: Die Nits als einer der unterschätztesten Bands der Popgeschichte, durch Sprachbarriere und geographische Lage ins Abseits verbannt.
In diesem Abseits (Holland) haben sie es sich aber dank treuer Fangemeinde  halbwegs gemütlich eingerichtet und viele gute, sehr gute und wunderbare Songs geschrieben, die in ihrem Nits-spezifischem 80er Jahre Gewand oft auch ganz besonders klingen: "Red Tape", "Sleep", "The Swimmer", "The Dream", "Sketches Of Spain", "Bauhaus Chair", "Sleeping Beauties", "Radio Shoes", "Cars And Cars", "Adieu Sweet Bahnhof"... die Liste ist lang und auf der von Sony zusammengestellten Ramschkollektion leider nur sehr unzureichend und lieblos dokumentiert (und es ist wahrscheinlich auch Sony/Columbias "Verdienst", dass lediglich "In The Dutch Mountains" Hitehren zuteil wurden).
In den 90er Jahren herrschte dann jedoch etwas Stagnation - wenn auch auf hohem, Nits-typischem Niveau (man denke nur an das wunderbare "Three Sisters"). Mit dem Jahr 2000 und der Gründung des eigenen Labels Werf begann sich dies glücklicherweise wieder zu ändern - programmatisch stand dafür zunächst ein exzellenter Songtitel vom letzten Album "With Used Furniture We Make A Tree" - auf dem neuen Album hat man nun sogar radikal entrümpelt, anstatt zu recyclen...
Inspiriert durch den Mord an Regisseur Theo van Gogh entstand die Trilogie "Launderette" - "Pizzeria" - "Key Shop", die das Verbrechen aus drei verschiedenen Perspektiven, nämlich aus drei verschiedenen Geschäften beschreibt. Die Nits klingen zunächst einmal nicht nach Nits! Sie klingen einfach besonders, zeitlos, aktuell, nicht zuletzt, weil sie mit dem Mondriaan Quartett eines der führenden holländischen Streichquartette engagiert haben. Die sehr gute Trilogie alleine würde "Les Nuits" schon zu einem lohnenden Album machen: Blut, Balkencodes, Balkenende, Waschmaschinen - und einfach tolle Melodien, die im 60s inspirierten, hymnischen "War And Peace" (The Key Shop) wirklich kulminieren.
Und doch übertreffen die Nits sich selbst. Gleich zu Beginn, ein vorsichtig wimmernder Synthi, der an eine Phobien-geladene 80er Jahre Science Fiction Serie wie Mondbasis Alpha 1 denken lässt, Schleppende Drums und ein sehr herzzerreissend, aber nicht melodramatisch, sondern sehr abgeklärt singender Henk Hofstede machen den Titelsong "Les Nuits" mit seinem rätselhaften, fragmentarischen Text zu einem ganz wunderbaren Erlebnis. Und unglaublicherweise steigert man sich weiter von Lied zu Lied: "The Rising Sun" klingt irgendwie vielleicht nach hippem Britpop oder auch The Byrds - aber das Songmaterial ist für ersteres - und der leichte, luftige Klang für letzteres viel zu exzellent... das Mondriaan Streichquartett bringt mit seinen sphärischen Harmonien dann die Songperle "Eiffel Tower" zu strahlendem Glanz. Inspiriert von einem Wintertag in Paris, Morrison, Chopin - versprochen: so schön, dass es weh tut!
"The Hole" ist ein weiter, guter (aber auch typischer) Nits Song - und das Album wird dann entspannt abgerundet mit der Liebesgeschichte vom Schweizer Milchmann Olli und seiner Lieblingsköchin. Bewährtes, niedliches Nits-Material - nötige Entspannung nach einem emotional sehr intensiven und teils verstörendem, aber auch ganz wunderbaren Einblick in die durch blutige politische Morde für immer veränderte holländische Gesellschaft.