MARIE HEURTIN. OMU. REGIE: Jean-Pierre Améris • mit: Isabelle Carré, Ariana Revoire
EINLASS ins Zeughaus: 20H15 / FilmBeginn: ca 21H15
R: Jean-Pierre Améris OmU
Es ist schwer vorstellbar, wie man blind, taub und stumm die Welt um sich herum erfahren soll. Regisseur Jean-Pierre Améris versucht in seiner Geschichte der 1885 geborenen Marie Heurtin deshalb auch gar nicht, das Empfinden des Mädchens filmisch zu simulieren. Wir lernen Marie kennen, als ihr Vater sie zu einem Schwestern-Kloster bringt, das verstörte Kind panisch durch den Garten rennt und sich auf einen Baum flüchtet. Nur Marguerite hat unter den aufgeregten Ordensschwesetrn genügend Geduld, sich vorsichtig zu nähern. Die Verbindung ihrer Hände, das Abtasten des Gesichts sind schon pure Leinwand-Poesie. Und dann ist Marguerite dickköpfig und naiv genug, in biblisch unterlegten Disputen von der Mutter Oberin immer wieder zu fordern, Marie doch neben den anderen Waisenkindern aufzunehmen. Lange wehrt sich Marie gegen die Versuche Marguerites, sie zu zähmen, doch auf einmal ändert sich ihr Verhalten.
(aus: www.programmkino.de)
„Dem Wunder der Sprache beim Entstehen zusehen – nicht weniger gelingt Jean-Pierre Améris mit diesem ungemein liebevollen und in vieler Hinsicht wunderschönen Film. Wie er mit zarten Pastellfarben und ganz sparsamen Streicherklängen dieses Wunder erleben lässt, ist unbeschreiblich, sehr bewegend und zu Tränen rührend. Dabei nähert er sich der Geschichte selbst so vorsichtig wie Marguerite auf Marie zuging.” (Günter H. Jekubzik für programmkino.de)
Frankreich 2014; Regie: Jean-Pierre Améris; Buch: Jean-Pierre Améris & Philippe Blasband; Kamera: Virginie Saint-Martin; Schnitt: Anne Souriau; Darstellerinnen: Ariana Rivoire (Marie Heurtin) Isabelle Carré (Schwester Marguerite), Brigitte Catillon (Oberin), Noémie Churlet (Schwester Raphaëlle), Gilles Treton (Monsieur Heurtin), Laure Duthilleul (Madame Heurtin) u.a.;
(DCP; 1:1,85; Farbe; 95min; französische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN – barrierelose Fassung).