Robert Misik, Journalist, Schriftsteller, Blogger (standard, falter, taz) ist ein kluger Kopf. Monatlich kommt er ins Treibhaus - zu Wort am Montag, des politisch-kulturellen Diskurses wegen & auch, um uns die Leviten zu lesen.
MODERATION: JOACHIM LEITNER.
Die Flüchtlinge, sagt nun Pegida und sagen diejenigen, die der Pegida ein schönes, gedeihliches Meinungsumfeld schaffen, müssen sich ganz fest und ganz schnell an unsere Werte anpassen, sich zu diesen bekennen. Reicht einmal im Leben, oder müssen sie täglich ein Bekenntnis ablegen? Vor einer Kommission schwören? Oder beim Portier im Innenministerium? Nur die Muslime oder alle anderen auch? Müssen jetzt der Gudenus und Co auch ein Bekenntnis zu Toleranz, Friedfertigkeit, Minderheitenschutz und Demokratienormen ablegen oder nur die Muslime? Na, das wird dann nie so genau dazugesagt, doch die Saat ist ja gelegt, der Generalverdacht, dass diese Vertriebenen, die ja gerade vor Hass und Intoleranz zu uns geflohen sind, ein Problem mit Friedfertigkeit und Toleranz haben.
Und uns wird dann auch noch gesagt, wir müssen die Sorgen dieser Leute ernst nehmen. Und ich bin ja sehr fürs Reden, aber andererseits sendet man damit immer auch das Signal, dass es schon irgendwie okay ist, so rassistisch verhetzt zu sein. Weshalb es natürlich mindestens ebenso wichtig ist, diesem Rassismus, dieser Paranoia, den Verbreitern von Lügen und Falschmeldungen entgegenzutreten, und zwar, wie Sascha Lobo unlängst im "Spiegel" schrieb: "Überall, jederzeit, entschlossen und unerbittlich."
Robert Misik.
Geboren: 1966.
Kritischer Denker, Theoretiker, Schriftsteller, Journalist & Blogger.
Lebt meist in Wien, ein paar Monate im Jahr im Waldviertel und gerne ist er auch in Berlin (wo er die 90er Jahre verlebte).
Schreibt Bücher, Kritiken, Artikel und Essays. Z.B. die wöchentliche Videoblog-Sendung „FS-Misik“ auf derStandard.at.
Robert Misik ist ständiger Autor beim „Falter“, „profil“, „Standard“ , "Die Zeit" und der „taz“, wo er gemeinsam mit Isolde Charim die monatliche Kolumne "theorie & technik" füllt.
Er ist Autor verschiedenster politischer Sachbücher, darunter „Marx für Eilige“, „Genial dagegen“ (Aufbau-Verlag), „Halbe Freiheit. Warum Freiheit und Gleichheit zusammen gehören“ (Suhrkamp-Verlag) und „Erklär mir die Finanzkrise“ (Picus-Verlag). Seine Blogs finden sich unter www.misik.at und als „Misiks Meinungen“ auf taz.de; seine wöchentliche Videoblog-Sendung "FS-Misik" auf derStandard.at.
Robert Misik wurde zwei Mal mit dem Förderpreis des Bruno-Kreisky-Preises für das politische Buch ausgezeichnet, 2008 wurde ihm der Österreichische Staatspreis für Kulturpublizistik verliehen sowie 2010 "Journalist des Jahres" in der Kategorie Online, eine Auszeichnung der Zeitschrift „Der Österreichische Journalist“.