Ein US-Soldat hat 1946 in der zerstörten Reichskanzlei circa 8000 Liebesbriefe deutscher Frauen „an unseren geliebten Führer“ gefunden - A. Pronegg & Transit bringen das Requem auf die TreibhausBühne
"Wölflein", "Heißersehnter", "geliebtes Adilie": Wie sehr die deutsche Damenwelt Adolf Hitler verfallen war, zeigen Liebesbriefe, die ein US-Soldat nach dem Krieg in den Ruinen der Reichskanzlei fand. Für manche "Volksgenossin" war es eine verhängnisvolle Leidenschaft.
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22. Juli 1940
Liebster, heißersehnter Mann, Herzensbester!
Wölflein!
Liebling, darf ich bald zu Dir kommen? Oder zweifelst Du an meiner Liebe? Kannst ruhig schlafen, sie ist echt. Heute hatte ich starke Sehnsucht nach Dir, und es ist manchmal nicht sehr leicht, immer in Entsagung zu leben. Adölflein, gelt, Du holst mich bald zu Dir? Besser gesagt – schreibst mir...
„Heil Adölflein“
Eva K.
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TransiT präsentiert 17 Originalbriefe zusammen mit Liedern aus der Zeit von 1933 bis 1945.
Ein Requiem für eine verlorene Liebesarmee.
Die Frauen, die anhand ihrer Briefe in der Theaterperformance vorgestellt werden, waren Hausfrauen, Sekretärinnen, Studentinnen, berufsmäßige Denunziantinnen, etc. und stammten unter anderem aus Königsberg, Prag, Wien und Fulpmes.
Und dazu wird gesungen auch noch:
Mein Herz hat heut Premiere // Bitte an die Nacht // Der Wind hat mir ein Lied erzählt // Nur nicht aus Liebe weinen // Das bleibt doch unter uns // Sag mir nicht Adieu //
Mit: Ayla Antheunisse, Katarina Csanyiova, Julia Kronenberg, Lisa Weiss und Emil Kranewitter.
Objekte: Maxe Mackinger und Gerlinde Hirt.
TT KRITIK joachim leitner.
muß gut sein: jole ohne wenn und ohne aber....