Im Gewölbe der Krypta unterhalb der Jesuitenkirche: Jeden Freitag. Musik, die aus der Stille kommt & der Klang eines Instrumentes, das die Stille sucht um Musik zu werden. Beten sagen die einen, Sinn finden andere.
Salah Ammo ist Kurde & aus Syrien. Vor zwei Jahren ist er auf auf der Flucht in Wien gestrandet. Alles was er mitbrachte, waren seine Bouzouk (eine syrische Langhalslaute), seine Musik, viel Leidenschaft, viel Hoffnung & seine (auch musikalischen) Träume. Und ein Lächeln, das die Trostlosigkeit hinter sich gelassen hat. „Ein Flüchtling zu sein ist kein gutes Gefühl. Etwas in dir verändert sich. Du hast studiert und viel gelernt, du hast Wissen in dir und Können, doch plötzlich haben deine Fähigkeiten keinen Wert mehr“, erinnert sich Ammo an seine Ankunft im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen. Drei Monate lang war er niemand. Man hatte ihm seinen Pass und seine Papiere abgenommen, seine Identität. Zuvor verlor er ihn in seiner Heimat: als seine Nachbarn & Freunde in den poilitischen Wirren getötet wurden, da hörte Salah auf, Musik zu machen, weil er das System nicht unterstützen wollte, indem er in dessen Konzerthäusern spielte und weil seine Kreativität dort auch keinen Platz mehr fand. Als Ammo Syrien verließ, glaubte er noch daran, nach einem halben Jahr zurückzukommen, wenn die Situation sich beruhigt. Das war. Inzwischen erzählt seine Musik von den Sehnsüchten eines Menschen, der flüchten musste und eine neue Heimat fand: In Wien, In Österreich, im Porgy, im Treibhaus: in der Musik.