Die Nahostexpertin und Leitende Redakteurin des „Standard“ liefert ihrem neuen Buch "Nahöstlicher Irrgarten" fundierte Informationen, zeigt die Hintergründe auf & beleuchtet die historischen Entwicklungen.
GUDRUN HARRER: Studium der Arabistik, Turkologie, Islamwissenschaften (Mag.) und Politikwissenschaften (Dr.). Leitende Redakteurin der Tageszeitung „Der Standard“, Lehrbeauftragte für Moderne Geschichte und Politik des Nahen Ostens an der Universität Wien und an der Diplomatischen Akademie Wien. Expertin u.a. für die Atomprogramme im Nahen Osten. 2006 Sondergesandte des österreichischen EU-Vorsitzes im Irak und Geschäftsträgerin der Österreichischen Botschaft Bagdad. Mehrere Buchveröffentlichungen. 2014 erhielt sie den Bruno Kreisky Preis für das Politische Buch.
Für Europäer sind die dramatischen Entwicklungen in der arabischen Welt nicht leicht zu verstehen. Wieso ist aus dem Aufstand in Syrien ein blutiger Religionskrieg geworden? Was sind die Ursachen der neuerlichen Gewaltexplosionen im Irak? Welche Pläne haben die Jihadisten, die als IS, Islamischer Staat, die Herrschaft im arabischen Raum anstreben? Auf diese und viele andere Fragen geht Gudrun Harrer in diesem Buch ein. Die Nahostexpertin und Leitende Redakteurin des „Standard“ liefert fundierte Informationen, zeigt Hintergründe auf, beleuchtet die historischen Entwicklungen. Denn die Zeichen stehen auf Sturm:
- Die Befriedung des Irak ist nicht gelungen. Im Gegenteil: Die sunnitischen Extremisten der IS sind dabei, einen neuen Terrorstaat zu errichten, mit weitreichenden Folgen für die umliegenden Länder.
- Sunniten und Schiiten, seit Jahrhunderten verfeindet, tragen ihre religiösen Auseinandersetzungen in die Politik, nicht nur im Irak. In Syrien, wo eine Familie aus der religiösen Minderheit der Alawiten herrscht, eskalierten die Konflikte zum blutigen Krieg.
- Dieser Krieg ist der Nährboden für die extremistischen Jihadisten, die nicht nur die Gemeinschaft der Alawiten physisch vernichten, sondern auf der ganzen Welt einen islamistischen Gottesstaat errichten wollen.
- Im fundamentalistisch-islamischen Saudi-Arabien scheint indes ein Hauch eines Reformwillens zu wehen. Die familieninternen Positionierungen für die Erbfolge des greisen Königs Abdullah bin Abdulaziz lassen darauf schließen.
- Ägypten wiederum ist mit der Wahl Abdulfattah al-Sisis wieder zur Herrschaft des Militärs zurückgekehrt – die Hoffnungen des arabischen Frühlings wurden bitter enttäuscht.
- Und schließlich der Iran: Die Ungewissheit über das iranische Atomprogramm dieses mächtigen schiitischen Staates hängt wie ein Damoklesschwert über dem fragilen Gleichgewicht der Kräfte im Nahen und Mittleren Osten.