treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

FREIT:TAG IM TREIBHAUS: THE KURD HAS NOTHING BUT THE WIND: S. AMMO / P. GABIS

Konzert für & mit Menschen auf der Flucht:  Eintritt Frei, für Spenden & Zuwendung gibts keine Obergrenze.

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„Ein melancholisches Meisterwerk, weit wie die Wüste, archaisch und schön.“ Andreas Bovelinko, Kurier
Die sinnlichen Klänge der Bouzouk (syrische Langhalslaute), die sachte von Peter Gabis' variantenreicher Percussion und teils Obertongesang begleitet werden, wurzeln im syrischen Kurdistan und man merkt ihnen das Leiden am tragödischen Schmerz an. Salah Ammo verfügt über eine Stimme mit begnadet klagendem Schmelz und muss im österreichischen Exil, das er sich nicht ausgesucht hat, ohnmächtig zusehen, dass nicht die Rebellen, sondern die kulturlosen IS-Milizen das Vakuum der zerfallenden Staaten Syrien und Irak nutzen können und das Morden und Vertreiben eine noch höhere Brutalitätsstufe erreicht. Man weiß um die Unterdrückung der Kurden, die keinen eigenen Staat haben und bewundert dann umso mehr Salah Ammo, der trotz all dem Schrecken eine Perspektive hat: »Die Freiheit kommt, wir sollten optimistisch sein. Wir werden unser Land wieder aufbauen, Stein für Stein« heißt es in

»Sabahkon Huorya, Roja wa, Azzadi ba« :::  »Guten Morgen Freiheit«
 

Salah Ammo ist Kurde & aus Syrien. Vor zwei Jahren ist er auf auf der Flucht in Wien gestrandet. Alles was er mitbrachte, waren seine Bouzouk (eine syrische Langhalslaute), seine Musik, viel Leidenschaft, viel Hoffnung  & seine (auch musikalischen) Träume. Und ein Lächeln, das die Trostlosigkeit hinter sich gelassen hat. „Ein Flüchtling zu sein ist kein gutes Gefühl. Etwas in dir verändert sich. Du hast studiert und viel gelernt, du hast Wissen in dir und Können, doch plötzlich haben deine Fähigkeiten keinen Wert mehr“, erinnert sich Ammo an seine Ankunft im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen. Drei Monate lang war er niemand. Man hatte ihm seinen Pass und seine Papiere abgenommen, seine Identität.  Zuvor verlor er ihn in seiner Heimat: als seine Nachbarn & Freunde in den poilitischen Wirren getötet wurden, da hörte Salah auf, Musik zu machen, weil er das System nicht unterstützen wollte, indem er in dessen Konzerthäusern spielte und weil seine Kreativität dort auch keinen Platz mehr fand. Als Ammo Syrien verließ, glaubte er noch daran, nach einem halben Jahr zurückzukommen, wenn die Situation sich beruhigt. Das war. Inzwischen erzählt seine Musik  von den Sehnsüchten eines Menschen, der flüchten musste und eine neue Heimat fand:  In Wien, In Österreich, im Porgy, im Treibhaus: in der Musik.

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