IMMER WENN ES DUNKEL WIRD: Einlass ins Zeughaus ist heut um 19H45, Filmbeginn ca 20H45.. Fürs leibliche Wohl sorgt die TREIBHAUS- WEIBERWIRTSCHAFT, AMMAR verkürzt das Warten mi Futter aus dem Orient.
VOR DER MORGENRÖTE
1934 emigriert der österreichische Jude Stefan Zweig nach London. Reisen führen ihn immer wieder nach Südamerika, wo er in Petropolis in Brasilien schließlich 1943 gemeinsam mit seiner zweiten Frau Lotte Selbstmord begeht. Er hinterlässt den Abschiedsbrief mit den berühmten Zeilen: „Ich grüße alle meine Freunde! Mögen sie die Morgenröte noch sehen, nach der langen Nacht”. Die Ereignisse der Jahre im Exil beschreibt Maria Schrader in VOR DER MORGENRÖTE. Stefan Zweig versucht, auf Lesereisen und Vorträgen seinen Traum von einem humanistischen Europa, in ein friedliches Zusammenleben möglich ist, weiterzutragen, er verzweifelt aber zusehends, sowohl an der Propaganda des NS-Regimes als auch an der Haltung der Intellektuellen Europas, für die Widerstand nur ohne eigenes Risiko interessant ist. In Petropolis findet Zweig ein neues Zuhause, doch eine neue Heimat findet er bis zuletzt nicht.
„Um diese tatsächlichen Ereignisse rankt sich der engagierte Episodenfilm. Überzeugend spielt der österreichische Star-Kabarettist Josef Hader den sensiblen, ambivalenten Schriftsteller, glänzt ohne jede Tendenz zum Overacting. (...) Besonders im Zusammenspiel mit der legendären Fassbinder-Heroine Barbara Sukowa entwickeln sich szenisch, unvergleichlich dichte Gefühlsmomente. (...) Multitalent Maria Schrader nimmt nach ihrem furiosen Debüt mit der Romanverfilmung LIEBESLEBEN erneut auf dem Regiestuhl Platz. Und wieder geht die Berlinerin damit mutig ein künstlerisches Wagnis ein. Doch mit dem genialen Kameramann Wolfgang Thaler, der den Stil der österreichischen Ulrich-Seidel-Filme prägte, minimiert sich das Risiko. Seine kraftvoll pulsierenden Bildkompositionen vermitteln dem Zuschauer hervorragend, den quälenden Zwiespalt der Heimatlosigkeit im tropisch-brasilianischen Paradies.” (programmkino.de)
Deutschland/Frankreich/Österreich 2016; Regie: Maria Schrader; Buch: Jan Schomburg & Maria Schrader; Kamera: Wolfgang Thaler; DarstellerInnen: Josef Hader (Stefan Zweig), Barbara Sukowa (Friderike Zweig), Mathias Brandt, André Szymanski (Josef Brainin), Aenne Schwarz (Lotte Zweig) u.a.; (DCP; 1:2,35; Farbe; 106min; mehrsprachige ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).