treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

ViEUX FARKA TOURE: TALKiNG TiMBUKTU. FLIRRENER WÜSTENBLUES ::: MALi


Der Lebensfaden wird weitergesponnen: Die Trauer um Ali Farka Touré, der im März 2006 verstarb, war groß, doch sie mündete nicht in eine schockhafte Starre. Viele malische Landsleute des Barden, Gitarristen und nicht zuletzt unermüdlichen Reisbauers in der Savanne singen immer noch sein Loblied, schöpfen nachhaltig aus seinen Errungenschaften und seinem Erbe. Einen der kräftigsten Impulse scheint er seinem eigenen Sohn mitgegeben zu haben. Von seinem Vater hat er den typischen Wüstenblues aus Mali von Kindesbeinen an gelernt, obwohl Vater Ali gar nicht wollte, dass sein Sohn Musiker wird: er wollte ihn lieber zum Militär schicken. Doch Vieux setzte sich glücklicherweise durch, seit 10 Jahren ist er jetzt solo mit seiner Band oder mit dem Israel-Star Idan Raichel unterwegs und hat seinen eigenen Stil gefunden, den er Koroboro genannt hat, und der auf der afrikanischen Grundlage Ausflüge in Jazz, Rock und Pop erlaubt. Aber im Vordergrund steht das filigrane, ungeheuer groovende Gitarrenspiel, das so typisch für Mali ist. Seine Musik widerspiegelt das zeitgenössische Afrika: urban, ausgeklügelt, global vernetzt ohne dabei den Stolz auf das kulturelle Erbe zu vernachlässigen. Seine Musik ist modern und rockt, aber lässt trotzdem die Kamele gemächlich vor dem inneren Auge vorbeiziehen.

der apfel fällt nicht weit vom stamm: der sohn von ali farka toure

Es ist schon kurios, dass Ali Farka seinen Sohn "Vieux", also "den Alten", genannt hat, aber der ist noch ziemlich jung, nämlich 30, ein echter Erneuerer und ein Mittler zwischen Tradition und Moderne. Von seinem Vater hat er den typischen Wüstenblues aus Mali von Kindesbeinen an gelernt, obwohl Vater Ali gar nicht wollte, dass sein Sohn Musiker wird: er wollte ihn lieber zum Militär schicken. Doch Vieux setzte sich glücklicherweise durch, seit fünf Jahren ist er jetzt solo unterwegs und hat seinen eigenen Stil gefunden, den er Koroboro genannt hat, und der auf der afrikanischen Grundlage Ausflüge in Jazz, Rock und Pop erlaubt.
Aber im Vordergrund steht das filigrane, ungeheuer groovende Gitarrenspiel, das so typisch für Mali ist. Mit seinem neuen Album "The Secret" ist Vieux noch viel internationaler und damit zugänglicher für Pophörer geworden. Er nahm nicht nur in Bamako, sondern auch in New York auf, und es gelang ihm, einige Prominente aus verschiedenen Stilen ins Studio zu locken. Der Jazzgitarrist John Scofield ist dabei, Ivan Neville aus New Orleans, oder der US-Star Dave Matthews, der beim wohl besten Stück "All the same" mitsingt. So entsteht eine mühelos und organisch klingende Verschmelzung von US- und Afrikablues. Ein posthumes Duett mit dem Vater Ali Farka Touré, der vor fünf Jahren starb, krönt das Album.

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