treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

WORT AM MONTAG: EIN ABEND MIT ARMIN THURNHER. (FALTER) MOD: M. KOSCHUH.

Armin Thurnher, geboren 1949 in Bregenz. Mitbegründer, Miteigentümer und Chefredakteur der Wiener Stadtzeitung Falter. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Preis des österreichischen Buchhandels für Toleranz und Otto-Brenner Preis für seinen Einsatz für ein soziales Europa. Bei Zsolnay erschienen zuletzt der Roman  Der Übergänger (2009) und Republik ohne Würde (2013). Im September erscheint bei Zsolnay der Essay  Ach, Österreich! Europäische Lektionen aus der Alpenrepublik.

Ach, Österreich! Europäische Lektionen aus der Alpenrepublik.

Ist es zum Fürchten um Europa, besteht noch Hoffnung? In Österreich muss die Wahl des Bundespräsidenten wiederholt werden, das höchste Amt des Staates droht in die Hände eines rechtsnationalen Kandidaten zu fallen. Was nun?
Die "New York Times" illustriert den Aufstieg rechter Kräfte in den Ländern der EU graphisch: Den kräftigsten roten Balken erhält Österreich. Jetzt muss aufgrund bürokratischer Schlamperei die Wahl des künftigen Bundespräsidenten wiederholt werden. Im Mai erhielt der Kandidat einer Partei, die fundamentale europäische Werte in Frage stellt, fast die Hälfte der abgegebenen Stimmen. Besorgt blicken die Staaten Europas auf das österreichische Beispiel:
Ist es Orbánisierung? Jörg Haiders Erbe? Oder nur ein besonderer Fall von Verkommenheit? Es ist, als spürte die krisengeschüttelte EU, dass Österreich wieder einmal die kleine Welt ist, in der die große ihre Probe hält.
In seinem fulminanten Essay zeigt Armin Thurnher, Jahrzehntelanger Chefredakteur und Herausgeber der Wiener Wochenzeitung Falter, was es mit der Europaverdrossenheit auf sich hat und was man der Rechten politisch entgegensetzen sollte.
(Zsolnay, 2016)

zuvor gabs: Republik ohne Würde.
Würde! Wer beruft sich nicht auf sie? Und wer braucht sie, außer als Phrase? Emporkömmlinge, Provinzpotentaten und Steuerbetrüger, die frech versuchen, mit ihren Lügen durchzukommen; käufliche Politiker und Medien, denen nicht zu trauen ist; Bankenspekulationen, die den Staat und Europa bedrohen und für die der Steuerzahler haftet. Selbst die jüngste Opposition ist diebisch: Naiv setzen die Piraten auf die Diktatur des Digitalen und pfeifen auf die Unantastbarkeit geistigen Eigentums. Politik und Wirtschaft in Österreich und der EU sehen schlecht aus. Armin Thurnher schreibt in diesem Buch über das, was unserer Gesellschaft abhandengekommen ist - Ethik und Würde.

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