Mit jodelnden Menschen aus dem Muotatal, Appenzell, Bregenzerwald, Tirol und Schneeberggebiet. Instituts für Volkskultur und Kulturentwicklung“ (ivk), Innsbruck - VORSICHT: falscher termin im treibhaus - druckprogramm
Das Singen im Wechsel von Brust- und Kopfregister findet man in vielen Kulturen der Welt, doch der Begriff „Jodeln“ wird gemeinhin mit der Musikkultur des Alpenraumes assoziiert. Er erscheint erstmals in zwei österreichischen Quellen des Jahres 1796: in Emanuel Schikaneders Singspiellibretto Der Tyroler Wastel und Lorenz Hübners Beschreibung Salzburgs und seines Umlandes. Schon im späten 18. Jh. wurde das Jodeln als „chanter à la manière tyrolienne“ und somit als angeblich typische Gesangspraxis der „Naturmenschen“ in den Tiroler Alpentälern idealisiert. Tiroler „Singing Families“ kultivierten ihre Art des Jodelns auf ihren Tourneen und förderten damit die Verbreitung des Jodelns auch in den USA, wo der „Blue Yodel“ im 20. Jh. seinen Platz in der „Country Music“ fand. In Mitteleuropa wurde der virtuose „Bravourjodler“ zu einer beliebten Gattung der medialen volkstümlichen Unterhaltungsmusik. Daneben blieben insbesondere in der Schweiz und in Österreich, abseits von der kommerziellen Folklore, viele Traditionen des funktionalen und geselligen Jodelns bis in die Gegenwart erhalten. Sie wurden erst infolge ethnomusikologischer Forschungen bekannt. Zuvor schon hatten Volksliedpfleger wie der Österreicher Josef Pommer oder die Begründer des Eidgenössischen Jodlerverbandes in der Schweiz das Jodeln als identitätsstiftende Praxis in den Fokus nationaler Kulturpflege gerückt. Selbst im Kontext der „Neuen Volksmusik“ und interkulturellen „World Music“ erscheint heute das Jodeln als „Sound of Heimat“ schlechthin.