Er ist einer der GANZ Großen. Massenware interessierte ihn nie, seine Musik spielt an den Rändern. Für Tom Waits erfand er vor 20 Jahren den RAIN DOG Sound - jetzt ist er selber auf den Hund gekommen: CERAMIC DOG
Eigentlich könnte sich Marc Ribot, 1954 in Newark, New Jersey geboren, ganz entspannt zur Ruhe setzen. Denn wenn man die meterlangen Credits seiner musikalischen Kollaborationen liest, die bei seiner Partizipation in der Soulpunkkombo The Realtones und der nicht zuletzt durch Jim Jarmuschs Filme zu Weltruhm gelangten Band John Lurie and the Lounge Lizards anfangen um bei zahllosen Studioaufnahmen aufzuhören. Sein Kooperations-Katalog reicht von Tom Waits, Cassandra Wilson, John Zorn, Bill Frisell und Chuck Berry bis zu Elvis Costello, Caetano Veloso und Madeleine Peyroux. 2007 profitiert das Gespann Robert Plant / Alison Krauss von seiner Kunst. Der Erfolg des Grammy-geehrten Albums "Raising Sand" ist auch der Kreativität Ribots zu verdanken. Wenn seine Studiopartizipationen & Tourproduktionen von Marianne Faithful, Arto Lindsay, Laurie Anderson bis zu Allen Ginsberg und zahllosen anderen bis zu Jazz, klassischer sowie kubanischer Musik und Soundtracks zu Filmen wie „Alles ist erleuchtet“ reichen, denkt man sich: Alles klar, alles erreicht. Doch der Kerl kriegt glücklicherweise einfach nicht genug. Vor ein paar Jahren hat er mit Shahzad Ismaily, Ches Smith eine neue Band gegründet hat: Ceramic Dog. Die spielen dengelig-experimentellen (Post-)Punk und geben dabei eine verschmitzte Version dessen ab, was zum Titel ihres Albums auf Pi Recordings wurde: „Party Intellectuals“.
MARC RIBOT GIT
SHAHZAD ISMAILY B
CHES SMITH DR
Marc Ribot ist ein Tausendsassa, der Jahr für Jahr mit neuen Projekten und neuen Musikern an seiner Seite aufwartet. Das Spiel dieses Enfant terrible des Jazz wirkt unprätentiös, ist aber immer und überall leicht wieder erkennbar, weil er aus vordergründig schnoddrig hingeworfenen Klangzirkeln neue Formen kreiert, die nicht immer auf Anhieb durchschaubar sind. Ribot gehört zum innovativen Tross von John Zorn, begleitete immer wieder namhafte Singer-Songwriter (Tom Waits, Vinicio Capossela, Mimmo Locasciulli) dies- und jenseits des Atlantiks und machte unter anderen Projekten auch mit den „Cubanos postizos“ für Furore...
Der äußerst experimentierfreudige und umtriebige, in New York lebende Gitarrist Marc Ribot bewegt sich höchst erfolgreich im Spannungsfeld zwischen Avantgarde und Populärmusik. Bekannt wurde er als Mitglied der Lounge Lizards und durch seine Zusammenarbeit mit Tom Waits, Elvis Costello, Bill Frisell oder John Zorn, aber auch durch eine Menge eigener Projekte, etwa seiner lateinamerikanisch inspirierten Band „Los Cubanos Postizos“. Marc Ribot kennt keinerlei musikalische Berührungsängste, sprengt permanent alle Genregrenzen und ist stets für Überraschungen gut.
Der musikalische Querdenker umgeht alle gängigen Klischees und macht sich ohne jeglichen Respekt über traditionelles Musikmaterial her, unberechenbar und ziemlich durchgeknallt, fallweise durchaus mit einer gewissen Punk-Attitüde. Sein geniales Trio „Ceramic Dog“ versteht Marc Ribot als Rockband, mit dem Quartett „Spiritual Unity“ spürt er hingegen durchaus jazzorientiert der Musik des legendären Albert Ayler nach. Mit der Rhythm-Section der „Spiritual Unity“ spielt Marc Ribot nun im Trio. Der lange völlig in Vergessenheit geratene Bassist Henry Grimes, ein unglaublicher Techniker, begann seine Karriere in den 50er Jahren bei Sonny Rollins, Monk und Mingus und zählt in den 60er Jahren zu den zentralen Figuren des Free-Jazz. Ende der 60er Jahre zog er sich völlig aus dem Musikbusiness zurück und galt drei Jahrzehnte lang als verschollen bzw. gestorben. Umso überraschender kam das Comeback des charismatischen Musikers im Jahr 2003. Drummer Chad Taylor ist im Avantgarde-Jazz ebenso zuhause wie in der Post Rock-Szene Chicagoes, wo er unter anderem das „Chicago Underground Orchestra“ mitbegründete und mit „Tortoise“, Jim O’Rourke oder den „Mouse on Mars“ kollaboriert.