treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

MARIA HOFSTÄTTER: NEIN, DIESE SUPPE ESS ICH NICHT ! SUPPEN & ANDERE KASPER

Die Frage ist, ob jemand, der seine Suppe nicht essen will, einfach nur renitent ist oder ob es vielmehr einen guten Grund gibt. Die Suppe kann ja vergiftet sein. Und würde es nicht auch reichen festzustellen, dass diese Suppe schlecht schmeckt? Und dass es eben eine Frage des Verstandes und des Herzens ist, statt einer schlechten Suppe eine gute Suppe kommen zu lassen?
Es scheint ein mysteriöses Prinzip der Politik zu sein, den Bürgern schlechte Suppen vorzusetzen! Jahrhundertelang haben Könige, Priester, Feudalherren, Industrielle und Eltern darauf bestanden, dass Gehorsam Tugend und Ungehorsam ein Laster sei. Aber die Menschheitsgeschichte begann mit einem Akt des Ungehorsams, und es ist nicht  unwahrscheinlich, dass sie mit einem Akt des Gehorsams ihr Ende finden wird.
Eine philosophisch-literarisch-musikalische Lesung mit Texten u.a. von Achternbusch, Nestroy, Brecht, Kafka, Thoreau,  Dostojewsky und Melville, mit Märchen, Gedichten und Chansons ...

Hitler ganz allein! Ein herrliches Schauspiel.Aber 85 Millionen kleine gehorsame Leute hinter ihm, da hört der Spaß auf. (Boris Vian)
„Man sollte nicht den Respekt vor dem Gesetz pflegen, sondern vor der Gerechtigkeit.Nur eine einzige Verpflichtung bin ich berechtigt einzugehen, und das ist jederzeit zu tun, was mir recht erscheint.“ (H.D. Thoreau)

Verwendete Texte:
An der Donau  1. Akt Herbert Achternbusch
Die 7 Geißlein  Franz Führmann
Brief an den Vater  Franz Kafka
Rechenstunde  Jaques Prevert
Die bösen Buben in der Schule   Johann Nestroy
Der Neinsager   Bertold Brecht
An der Donau  2. Akt Herbert Achternbusch
Die Geschichte vom Suppenkasper  Heinrich Hoffmann
Du musst   Claudia Göbel
Schiarches Lied  Josef Hader
Bartleby, der Schreiber  Hermann Melville
An der Donau  3. Akt  Herbert Achternbusch
Z`Tod gfiacht  Trio Lepschi
Der Großinquisitor  Fjodor Michailowitch Dostojewsky
An der Donau  4. Akt  Herbert Achternbusch
Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat  Henry David Thoreau
Interview eines Beteiligten am Massaker von My Lai  New York Times
An der Donau  5. Akt  Herbert Achternbusch An der Donau   Herbert Achternbusch

Textfassung:  Maria Hofstätter und Martina Spitzer
Musik: Martin Zrost

Eine philosophisch-literarisch-musikalische Lesung von und mit Maria Hofstätter und Helmut Bohatsch mit Texten u.a. von Achternbusch, Nestroy, Brecht, Kafka, Thoreau, Dostojewsky und Melville, mit Märchen, Gedichten und Chansons.

"...zwischen ironischer Bissigkeit und philosophischer Ernsthaftigkeit. Kombiniert mit den bekannten rhetorischen-schauspielerischen Fähigkeiten von Hofstätter und Spitzer und kongenial begleitet von Zrost ein vergnüglicher Abend, der allen möglichen Stimmungen Vorschub leistet. Mal kabarettistisch schräg und humorvoll, dann wieder besinnlich ernst." (Kultur)

Maria Hofstätter, die unbeirrbar Unbestechliche.

Maria Hofstätter, die unbeirrbar Unbestechliche. Sie hätte auch vierfache Mutter und Bäurin werden können. Aber der Zufall hat sie auf die Bühne und vor die Kamera gestellt.
"Ich habe Maria Hofstätter auf der Bühne gesehen, mal schiarch, mal schön, immer intensiv. Ich habe sie in Filmen gesehen, wo sie äußerlich versteinert Sophie Scholl in ihre Zelle bringt, wo sie uns als Anna in Seidls "Hundstage" grandios vergessen lässt, dass sie eine Rolle spielt, wo sie in "Hurensohn" sanft einen jungen Mann entjungfert, wo sie in "Import Export" alten Männern den Hintern auswischt und dabei eine Geschichte von Würde und Sterben erzählt.
Maria Hofstätter ist eine unbestechliche Schauspielerin, weil sie nicht auf Gagen und Preise schielt. Sie gibt dort alles, wo es für sie etwas zu erfahren gilt und wo sie der Welt etwas erzählen möchte - über das Leben. (Elisabeth Scharang, FM 4)
Maria Hofstätter ist Autodidaktin und hat sich sowohl auf der Bühne als auch vor der Kamera einen Namen gemacht. Begonnen hat sie im übrigen als Kabarett-Duo - mit  Josef Hader. Dann viel Theaterarbeit. Über die Filme wird sie über die Bühnen hinaus bekannt. Maria Hofstätter arbeitete mit Filmemachern wie Paul Harather bei "Indien" (1993), Michael Glawogger in "Die Ameisenstraße" (1995), Harald Sicheritz bei "Hinterholz 8" (1998), Peter Payer in "Villa Henriette" (2004) oder Marc Rothemund bei "Sophie Scholl – Die letzten Tage" (2005) oder  Michael Haneke "Wolfszeit".  Mit Regisseur Ulrich Seidl verbindet die Charakterschauspielerin eine langjährige Zusammenarbeit, von "Hundstage" (2001) über "Import/Export" (2007) bis zu "Paradies: Glaube" (2012) und "Paradies: Liebe" (2013) - Sie wurde auf der Berlinale als Shooting Star ausgezeichnet und erhielt den Diagonale Schauspielpreis 2013. -  für Verdienste um die österreichische Filmkultur und für ihre Rolle als Herta Tschach in der Serie Braunschlag....

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