Großes GefühlsKino aus dem Norden, das alle Genres & Gefühlszustände inkludiert. Rammstein? "Das nehme ich als Kompliment" auf seine Klangwelten angesprochen, lacht der schwedische Pianist - nicht ironisch: freudig.
Jacob Karlzon – piano
Andreas Lang – bass
Robert Mehmet Ikiz – drums
Der schwedische Virtuose Jacob Karlzon zählt zu den herausragendsten Jazzpianisten der Gegenwart. Mit zweiundzwanzig Jahren legte er sein Debütalbum vor. Als musikalischer Leiter der Band der schwedischen Jazzsängerin Viktoria Tolstoy, einer Ururenkelin des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi, wurde er international bekannt.
Als Kind und Jugendlicher hat er sich mit Metal und Electro-Beats zugedröhnt. Klänge und Rhythmen, die nicht unbedingt prädestiniert für einen Pianisten scheinen. Aber die Energie, die diese Musik transportiert, hat ihn fasziniert und seinen musikalischen Horizont entscheidend erweitert. Und so sind Metal-Einflüsse in seinen Klangbildern und Arrangements nicht zu überhören.
Karlzons Liebe zum Jazz ging einher mit der Entdeckung seiner Lust am spontanen Spiel. Improvisieren heißt für ihn, direkt mit dem Publikum zu kommunizieren. Er ist geradezu süchtig nach diesem wechselseitigen Austausch von Energie und Emotionen. "Live zu spielen ist für mich der Urzustand von Musik, ich liebe das", schwärmt Karlzon.
Musik für den inneren Film - großes Kopf-Kino, das alle Genres und Gefühlszustände inkludiert.
»Rammstein? Das nehme ich als Kompliment!« - Angesprochen auf seine immer wieder überraschenden Klangwelten muss Jacob Karlzon lachen. Nicht ironisch, im Gegenteil. Sehr freudig. Und so laut und herzlich, wie ein Mann dieses Formats eben lachen kann. »Ich habe als Kind und Jugendlicher schon viel Metal und Electro gehört. Auch wenn die Musik selbst eigentlich nichts für Pianisten ist - aber die transportierte Energie, die ist es schon! Musik zu hören, die man selber nicht spielt, eröffnet einem völlig neue Horizonte.«
Und Jacob Karlzons Horizont ist weit. Der 2010 in seiner Heimat Schweden als Jazz-Musiker des Jahres ausgezeichnete Pianist und seit neuestem Steinway-Artist, liebt es, mit Extremen zu arbeiten.
Und so macht Jacob Karlzon vor nichts halt, um kraft seiner Töne und Klänge großformatige musikalische Bilder entstehen zu lassen. Das tut er mit ganz eigenen Mitteln: Sowohl brillante Technik im Spiel als auch brillantes Spiel mit der Technik - neben seinen instrumentalen Fähigkeiten ist es auch eine große Vorstellungskraft für moderne Sounds, die seine Musik prägt.
Sein neues Album ›More‹ ist der mittlerweile neunte Tonträger unter eigenem Namen, der erste auf dem Label ACT. Jacob Karlzon macht Musik für den inneren Film; großes Kopf-Kino, das alle Genres und Gefühlszustände inkludiert - auch bei seinen Konzerten: »Live zu spielen ist für mich der Urzustand der Musik, ich liebe das«. Mit seinem JK3 zeigt er ungebremste Spielfreude ohne jeglichen Filter. Mehr geht nicht.