treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

WOLFGANG MUTHSPIEL: NEW MUSIC FOR QUINTET // RISING GRACE (ECM)

Wolfgang Muthspiel, Gitarre
Ambrose Akinmusire, Trompete
Gwilym Simcock, Klavier
Scott Colley, Kontrabass
Brian Blade, Schlagzeug

Wolfgang Muthspiel hat sein meisterhaftes Talent zum freien Spiel in wechselnden Besetzungen schon mehrfach zum Ausdruck gebracht. Nun zeigt er, dass ein «Gespräch unter vernünftigen Leuten» nicht nur als (Streich-)Quartett, sondern auch als (Jazz-)Quintett funktioniert. Für sein jüngstes Projekt «New Music for Quintet» hat der steirische Gitarrist vier begnadete Musiker auf die Bühne geholt: Als Pianist fungiert niemand geringerer als Gwilym Simcock, welcher zuletzt im Juni 2016 an der Seite Pat Methenys im Wiener Konzerthaus zu erleben war. Ambrose Akinmusire, der im Laufe der letzten Jahre eine der zentralen Figuren seines Faches geworden ist und nun sein Debüt im Wiener Konzerthaus gibt, entlockt der Trompete besonders weiche Töne. Ferner sind Scott Coley und Brian Blade am Kontrabass und Schlagzeug zu erleben. Die Mitglieder des Quintetts kommunizieren, verzahnen sich immer wieder neu und lassen jedem Instrument auch Raum für solistische Glanzmomente und individuellen Ausdruck.

«Ich komme aus einem kleinen Dorf namens Judenburg. Eines Tages zogen wir nach Graz. Es war grösser als Judenburg und schon deshalb eine Offenbarung. Doch aus Wiener Perspektive war auch Graz provinziell. Ich zog nach Boston, von wo aus wiederum New York wie ein ferner Planet wirkte. Als ich schliesslich dort ankam, spielte ich an einem Ort, den alle nur ‹The Village› nannten. So schliessen sich die Kreise wieder.» («The Village» ist der legendäre Klub «Village Gate».)
Richtlinien verletzen, Ruhe bewahren:  tiefe Integrität, Intelligenz und kühner Musikalität. Österreichs Weltklasse-Gitarrist
Nach menschlichem Ermessen müsste Wolfgang Muthspiel ein Weltstar sein. Dass ihm dieses Schicksal erspart geblieben ist, hat vor allem zwei Gründe: Muthspiel legt keinen Wert darauf. Und selbst wenn er sich verbissen darum bemühte, bliebe es wahrscheinlich folgenlos, denn die musikalische Lieblichkeit, die erforderlich ist, um es im Jazz von heute zu massiver Breitenwirksamkeit zu bringen geht Muthspiel vollkommen ab. Deshalb ist er „nur" ein Weltmeister.
Der 1965 in Judenburg geborene Gitarrist hat in den vergangenen zehn Jahren neben schlafwandlerischer Musikalität und virtuoser Technik eine schwindelerregende stilistische Bandbreite demonstriert - von akademischen Exerzitien bis hin zu lustvollen Experimenten im Elektronik- und Club-Genre bis hin zu Sing&Songwriting.

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