treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

LOYKO // Gypsy, Flamenco, Klassik und Jazz AUs ST PETERSBURG // RUSSLAND

Was haben so unterschiedliche Musiker wie der altehrwürdige Geigen-Zar Yehudi Menuhin und der Gitarrist Ronnie Wood von den einst als Böse-Jungs-Band inszenierten Rolling Stones gemeinsam? Oder auch der österreichische Meister-Illusionist André Heller? Sie alle arbeiteten schon einmal zusammen mit: Loyko.
Loyko, das ist ein russisches Gypsy-Ensemble, das in seiner gegenwärtigen Aufstellung als Trio mit zwei Violinen und Gitarre spielt. Die Gruppe rund um ihren Mastermind, den Geiger Sergey Erdenko, gründet auf der russischen Tradition der Roma-Musik und deckt ein weites emotionales Spektrum ab, von sehnsüchtiger Melancholie und Sentimentalität bis hin zu feurigstem Virtuosentum. Die drei stilistisch breit ausgebildeten Musiker erkunden diesen großen Schatz an Zigeunermusik und beleuchten ihn immer wieder neu, indem sie Elemente aus Flamenco, Klassik und Jazz integrieren und sich von den unterschiedlichsten Spielarten der Weltmusik inspirieren lassen.
Von dieser einzigartigen Mélange geht ein Zauber aus, dem viele der namhaftesten Künstler und Musiker-Kollegen erliegen, vom stets begeisterten Publikum ganz zu schweigen. Weit über 10 CDs hat Loyko seit seiner Gründung 1990 veröffentlicht.
Das Ensemble wurde von Sergey Erdenko gegründet. Konstante und Basis der künstlerischen Arbeit war immer die russische Roma-Musik, die durch Begegnungen mit keltischer, traditioneller rumänischer und ungarischer Musik sowie der Auseinandersetzung mit klassischer Musik bis hin zum Flamenco kontinuierlich stilistisch und klanglich erweitert wurde.
Vorbild und Namensgeber war Loyko Sobar. Jener legendäre Geigenvirtuose aus dem 18. Jahrhundert, den man mit Paganini verglich.

BIO

Loyko ist ein Roma Ensemble aus St. Petersburg in Russland. Die Formation wurde 1990 vom Violinisten Sergey Erdenko ursprünglich als Duo zusammen mit Igor Staroselzev gegründet. Vorbild und Namensgeber für die Gruppe war Loyko Sobar, ein legendärer Geigenvirtuose aus dem Russland des 19. Jahrhunderts, welcher auch zur Volksgruppe der Roma gehörte.
Sergey Erdenko kam 1958 in Khabarovsk in Ostsibirien zur Welt und gehört der Untergruppe der sogenannten Servitka-Roma an. Er entstammt einer Roma Musiker-Dynastie dessen Geschichte sich auf über 300 Jahre beläuft. Im Alter von 5 Jahren begann er bereits mit dem erlernen der Violine. Sergeys erster Lehrer war Dimitri Ponomarev, der Grossvater des späteren Loyko Mitgliedes und weltberühmten Violinisten Oleg Ponomarevs. Oleg ist übrigens Sergeys Vetter und Sohn der bekannten russischen Roma Sängerin Valentina Ponomaryova. Mit neun Jahren schickten Sergeys Eltern ihn an die Musikschule von Samara im Süden von Russland, mehr als 5000 km entfernt von seiner Heimatstadt. Nach Abschluss des Studiums spielte er für ein Jahr im Symphonieorchester von Gennady Provotorov. Danach ging Sergey an die Theaterakademie in Moskau und engagierte sich auch am Moskauer Romatheater „Romen“. Nach dem Abschluss der Theaterakademie konnte er erste Erfolge für seine Rollen in den Stücken „Gambrinus“ von Alexander Kuprin und „Vater und Sohn“ von Franz Kafka feiern, welche beide sowohl in Russland wie auch in Westeuropa und Amerika aufgeführt wurden. 2006 wurde Sergey Erdenko als einer von fünf weiteren Roma Musikern mit dem Titel „Roma Opre“ ausgezeichnet.
 Nach seinen Erfolgen im Theater hatte Erdenko wieder vermehrt das Bedürfnis sich als Musiker auszudrücken. Ende der 1980 und Anfang der 1990 Jahre lebte Erdenko in Dublin wo er auch Loyko gründete. Anfangs als Klub Ensemble in Irland unterwegs, konnte die Formation schon bald grössere Bekanntheit auch ausserhalb des Landes verzeichnen. 1993 erschien ihr erstes Album mit dem Titel „Live in Concert“.



 Seit Gründung der Band gab es etliche Wechsel in der Besetzung und Grösse des Ensembles. Zahlreiche Musiker haben an dem Projekt mitgewirkt und der musikalischen Entwicklung von Loyko ihre persönliche Note gegeben. Sergeys Erdenkos Vision von einer russischen Roma-Musik mit einem universellen und anderen musikalischen Genres offenen Charakter, konnte er mit der Band perfekt umsetzten. Stilistisch wurde neben der klassischen russischen Roma-Musik auch mit Klezmer, keltischer bzw. irischer Musik, Klassik, Flamenco und mit traditioneller Osteuropäischer Folklore die Begegnung gesucht. Ab dem Jahrtausendwechsel versuchte sich Loyko vermehrt auch an der Fusion mit Rock und Jazz Musik.
 Nach der ersten Phase in den 1990 Jahren in denen vor allem Musiker wie Oleg Ponomaryov, Igor Staroselzev und Vadim Kulitskiy an Loyko mitgewirkt hatten, beschloss Sergey Erdenko im Jahre 2000, nach mehr als 10 Jahren im Ausland, wieder nach Russland zurück zu kehren. Er formierte die Band neu und lud den Gitarristen Alexey Bezlepkin, den Violinisten Georgiy Osmolovsk und seine Nichte Leonsia Erdenko als Sängerin und Schlagzeugerin in die Gruppe ein. In dieser Konstellation wurden mehrere erfolgreiche Alben aufgenommen.
 Mitte der 2000 Jahre formte Erdenko die Band erneut um, und Loyko fand zurück zur alten Form des Trios. Er lud den Gitarrist Michael Savichev und den Geiger Vladimir Bessonov in das Ensemble ein. Letzterer verliess die Band und wurde 2011 von Artur Gorbenko ersetzt. Laut Erdenko ist das Trio die idealste Form um die musikalische Vision von Loyko umzusetzen.
 Michael Savichev wurde 1971 geboren. Er besuchte die Musikhochschule und studierte am Nowosibirsker Konservatorium Klassische Gitarre. Anschliessend studierte er mehrere Jahre in Sevilla und Cordoba Flamenco Gitarre bei den besten spanischen Musiker dieses Genres.
 Artur Gorbenko wurde 1972 in Leningrad geboren. Bereits im Alter von sechs Jahren erhielt er Musikunterricht. Nach Abschluss seines Studiums im Jahr 1998 am St. Petersburger Staats Konservatorium, wirkte Gorbenko erfolgreich auf dem Feld des Theaters, des Films und auch als Komponist. Zudem nahm er an verschiedenen internationalen Folk und Jazz-Projekten als Violinist, Bratscher und Klavierspieler teil. Neben der Teilnahme an Projekten in der klassischer Musik und dem Jazz, arbeitete Gorbenko bereits an vielen Projekten mit den namhaftesten Roma Musikern aus St. Peterburg zusammen.
 Loyko haben seit ihrem Bestehen bereits mehr als 10 Alben eingespielt und wurden von Musiker Grössen wie Yehudin Menuhin und Gidon Kremer mehrfach in ihre Konzertprogramme eingeladen. Sie spielten Konzerte auf dem ganzen Globus und begeisterten darüber hinaus das Publikum an über 200 Vorstellungen der Zirkusshow „Magneten“ von Andre Heller. Das Ensemble ist berühmt für ihre furiosen Live-Shows.

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