treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

GANES // AN CUNTA CHE // DIE VERZAUBERNDEN FEEN AUS DEM GADERTAL.

Sie spuken wie die Waldgeister seit einigen Jahren durch den deutschsprachigen Raum, kommen aus Südtirol, singen auf ladinisch und tauchen überall da auf, wo man ausgefallene Musik schätzt – egal, ob in der Großstadt oder auf dem flachen Land, in der Berliner „Bar jeder Vernunft“ oder auf dem „Back to the Roots“-Festival im schweizerischen Samedan oder im November im Innsbrucker Treibhaus. 
„Weltmusik“ wäre ein Etikett. Aber vielleicht auch nur eine Schublade. Ganes sind urban. Kosmopolitisch. Aber genauso sehr lieben sie die aufgeräumte Welt ihres Heimatdorfes La Val, hoch über Bruneck im Gadertal.

 

an cunta che // Man erzählt, dass ...

So heißt das neue Programm von Ganes. Und es geht: um Ladinische Sagen. Legenden, die man sich in den Dolomiten schon seit Jahrhunderten erzählt. Die bis heute nichts verloren haben von ihrer Verführungskraft und Magie, entsprungen aus einer kargen Berglandschaft.
Ganes lassen die alten Geschichten ins Heute wirken. Tief eingetaucht in das untergegangene, märchenhafte Reich der Fanes, holen sie sirenenhafte Klänge in die Gegenwart. Alt und Neu steht sich gegenüber, untrennbar verbunden, neu betrachtet.
Ganes spielen mit den Märchenmotiven ihrer Heimat. Sie singen über die Gana Moltina und ihren Pakt mit den Murmeltieren, über die mutige Königstochter Dolasila und ihre Zwillingsschwester Luianta. Über Zwerge und Silberpfeile, gefährliche Drachen, böse Zauberer, Adler mit goldenen Krallen, die Kinder der Sonne und die Quelle des Vergessens. Man spürt das Feuer in den Höhlen lodern, die Stürme in den bleichen Bergen peitschen, den Wind sanft in den Wäldern rauschen. Man sieht die Blitze zucken, fühlt den Zauber der Morgendämmerung und hört die Klagen der traurigen Mondprinzessin.


Ganes ziehen einen in diese Welt voller Sehnsucht, Melancholie und Fantasie. Sie zaubern mit „an cunta che“ das Reich der Ladinischen Sagen in eine eigene, epische Art der Popmusik, weit, warm, samtig und luftig. Mit ihrem dreistimmigen Gesang, den raffinierten, verspielten Melodien. Mal leicht und fröhlich, dann wieder tief, dunkel und geheimnisvoll. Die Musik von Ganes passt perfekt zur Mystik der Dolomitensagen. Ihre Sprache lockt, scherzt, zeichnet Bilder.
„an cunta che“ entführt und verführt, berauscht und lässt träumen. Mit einer Mischung aus traditionellem Instrumentarium und modernen, elektronischen Elementen. Hackbrett trifft Vermona Orgel trifft Drummachine. Dazwischen ein Streichquartett, Synths zu Querflöte und Klarinette, upright Piano zu Gitarre.

Ganes ziehen einen in diese Welt voll Sehnsucht, voll Melancholie und Fantasie. Sie zaubern mit „an cunta che“ das Reich der ladinischen Sagen auf die Bühne, mit ihrem dreistimmigen Gesang, den raffinierten, verspielten Melodien. Mal leicht und fröhlich, dann wieder tief, dunkel und geheimnisvoll. Die Musik von Ganes passt perfekt zur Mystik der Dolomitensagen. Ihre Sprache lockt, scherzt, zeichnet Bilder. „an cunta che“ entführt und verführt, berauscht und lässt träumen.

an cunta che

Der Wind zwischen Wald und Wiesenhängen ist nicht mehr ganz warm. Das Fanesgebirge leuchtet tieforange hinter der aufgelassenen alten Kirche von La Val, bevor die Sonne verschwindet und die alten Fresken auf den Mauerresten in der Dunkelheit versinken. Der Wind bleibt, schleicht leise um die Mauern, bevor die Nacht anbricht. Durchatmen. Hören. Fühlen. Sein: Zwischen Tag und Nacht, Licht und Schatten, Gestern und Morgen.
Aus solchen Momenten entstehen manchmal Geschichten, wenn sich Erleben, Erinnerungen, Gesagtes, Erfundenes, Geträumtes vermischen. Einige davon wurden früher zu Sagen, Märchen und Mythen: Geschichten zu erzählen ist ein menschliches Bedürfnis wie Essen, Tanzen oder Musik machen. Auf der ganzen Welt haben die Menschen seit jeher ihr Wissen übers Dasein in Geschichten gepackt: Geschichten über Prüfungen, die Suche nach sich selbst, über die Liebe, über Werden und Vergehen, über die Natur als Spiegel des Lebens. Und darüber, was Leben heißt und wie man damit umgehen kann. Viele sind so aktuell und zeitlos, dass wir sie etwas abgewandelt genauso im heutigen Leben finden oder selbst erleben.
An cunta che heißt auf Deutsch „Man erzählt, dass…“: Über Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende haben in Ladinien die cuntastories – Geschichtenerzähler – in langen Nächten am Feuer oder in den Spinnstuben ihr Können zum Besten gegeben. Die ladinischen Sagen sind europaweit einzigartig, die Ursprünge der Sage vom Reich der Fanes z.B. sind wahrscheinlich noch älter als Homer. Dass sie sich erhalten haben, grenzt an ein Wunder, denn aufgeschrieben wurden sie erst um 1900.
Ganes haben die Tradition der cuntastories neu definiert. Teile der ladinischen Sagen und ihre Bilder werden direkt erzählt oder als Grundlage für eigene Gedanken und Variationen genutzt, so wie es die cuntastories getan haben. An cunta che ist eine Reise durch die Jahrtausende – ein Reise, auf der uralte Vorstellungskraft auf heutiges Denken und Gefühle trifft, umgesetzt in die universelle Sprache der Musik. Durchatmen. Hören. Fühlen. Sein: Der Wind schleicht auch um die Mauern, wenn sie aus Glas und Stahl sind.

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