Ein bunter Musikmix für die Welt, erfunden in Berlin. Die Band heißt il Civetto und und klingt aber mehr nach Frankreich oder Osteuropa oder auch nach Westafrika. Trotzdem: in Berlin begann die Karriere - in der U-Bahn.
Straßenmusiker kennt man. Aber wenn es da regnet oder man an der falschen Ecke steht, bringt das kaum was. Da ist die U-Bahn sehr clever. Na klar ging es darum Musik zu machen, aber natürlich auch darum, Geld einzuspielen. Deshalb haben sie il Civetto nicht im Berufsverkehr in die Bahn gestellt, wo zwar viele Leute unterwegs sind, die aber oft bescheiden gelaunt. Sondern sie sind immer am Wochenende Abends losgezogen, wenn die Fahrgäste entspannt waren, zu Parties, Konzerten, Kino unterwegs waren. Und nicht selten war es so, dass irgendwann der ganze U-Bahn Wagen getanzt hat, selbst wenn sie ausgestiegen sind, wurde im U-Bahnhof weiter gefeiert. Sie hatten auch ihre Instrumente auf die U Bahn abgestimmt. Leicht und mobil mussten sie sein: Saxophon, Ukulele, Cachon und zwei Gitarren. Und bei einer dieser U-Bahnsessions wurden sie von einem Fahrgast angesprochen, ob sie nicht gegen Gage bei einer Party spielen würden. Und so begann dann ihre Karriere.
Nacht-Eulerich“. Gibt’s nicht? Gibt’s doch. Denn Experimente sind hier nicht nur erlaubt, sondern erwünscht sprachlich wie musikalisch. Erstmals zu hören war die Band 2010. Spontan – Auftritt in der U-Bahn, plötzlich tanzt der Waggon und einer der Fahrgäste bucht die Band für eine Party. Dann geht alles schnell: Weitere Bookings, die Gründung von il Civetto. 2 EPs werden veröffentlicht, zwei Musikvideos produziert. Inzwischen hat il Civetto mehr als 250 Konzerte gegeben. Nicht nur in angesagten Berliner Clubs wie Ritter Butzke und Kater Holzig. Auch im Ausland. Österreich, Dänemark, Niederlande, Türkei. il Civetto lebt im Moment. Improvisiert. Auf der Bühne wird aus Akustik-Gitarre und Bass, Ukulele, Klarinette, Saxophon und einem selbst zusammengestelltes Percussion-Set mit Cajon, Bongos, Djembe, Snare-Drum und Cowbell immer wieder aufs Neue Musik mit einem ganz eigenen Sound. Latino-Leidenschaft trifft auf orientalische Mystik. Kreiert von Berliner Jungs. Nie zu brachial, immer tanzbar. Die Texte: Eine Mischung aus Französisch, Portugiesisch und Sprachen, die erst noch erfunden werden müssen.
Und zwischen den Songs? Erzählungen. Da ist man plötzlich mit il Civetto auf einer Reise. Wandelt durch Kajütengänge. Hält ein Schwätzchen mit Leuchtturmwärter Baba Che. Und schaukelt. Und schaukelt. Begleitet eine traurige Fee in ihren dunklen Wald. Oder klettert über einen Zitronenbaum ins Freie ans Licht. Und jetzt soll ein Album her. Eine Reise zu il Civetto selbst. Zu dem, was die Band ausmacht: Spontane Lebensfreude gepaart mit geheimnisvoller Exotik und Melancholie. Alte und neue Songs wurden rearrangiert und vielfältig instrumentiert. Mal lustig, mal swingend, mal groovig oder alles auf einmal – Musik von il Civetto, nur eben mal nicht auf der Bühne, sondern zum immer wieder hören. Das, was auf der Bühne passiert, übersetzt in vielschichtigen Studiosound. Die Stärke von il Civetto ist, dass man ihren Sound sofort erkennt. Die leidenschaftliche Stimme des Sängers Leon hat dieses sehnsuchtsvolle Timbre, das sowohl Euphorie, als auch Fernweh spiegeln kann. Irgendwie schaffen ihre Lieder es, dass man live wild tanzen will, zuhause aber zu denselben Liedern entspannen kann.
Dieses Album ist der Kompass für neue Reisen durch die il Civetto -Welt. Spätestens auf der Albumtour werden ihre Geschichten wieder neu erzählt werden. Jedes Mal ein bisschen anders. Zwei Videoclips sind bereits abgedreht. Crowdfunding steht an. Die Fanbase nimmt zu mit jedem Konzert. Da die Jungs gut vernetzt sind in der Berliner Clubszene, wird es Remixe geben und die Release-Party im Dezember im Ritter Butzke wird ein Rave mit befreundeten DJs. Il Civetto werden sich ihren ganz eigenen Weg bahnen – durch den Tag, durch die Nacht. Euleriche schlafen nicht.