treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

THE LEGENDARY BILLY TIPTONS MEMORIAL SAXOPHONE QUARTET (USA) & DRUMS

AMY DENIO  - alto sax, clarinet, voice
JESSICA LURIE - alto & tenor sax, voice
SUE ORFIELD - tenor sax, voice
TINA RICHERSON - baritone saxophone, voice
und: ROBERT KAINAR - drums

Im Herbst 1988 gründete Amy Denio ein Frauen-Saxophon-Quartetts und nach dem Tode Billy Tiptons im Jahr 1989 wurde der Name „Billy Tiptons Memorial Saxophon Quartet“ ins Leben gerufen. Der Name erinnert an Billy Tipton, eine Saxophonistin die in den 1920er Jahren ihre Karriere als Mann beginnen musste um die nötige Akzeptanz in der damaligen Musikwelt zu bekommen und zeitlebens diese Rolle beibehielt.
Das TIPTONS SAXOPHONE QUARTET & DRUMS spielt unvergessliche Konzerte, vereint einen Stilmix von Micro-Big Band bis Gospel, Bluegrass bis Balkan, Whimsical Jazz bis Nocturnal Funk und Free Jazz und gilt alleine schon deswegen als einzigartiger in der internationalen Musiklandschaft. Auch die langjährigen Zusammenarbeit, der unterschiedliche kulturelle Background und die reichhaltige Einflüssen gemeinsam bereister Länder tragen tragen zum frischen und eigenwilligsten Sounds des energiegeladenen Ensembles bei.
Auf der Jubiläumstour 2018 stellen die Tiptons ihr Aktuelles Alben „COOKBOOK“ vor: Es umspannt einen weiten Bogen an Genres und erreicht die tiefsten Winkel unserer musikalischen Vorstellungskraft. Die Zutaten sind der reichen Vorratskammer der Tiptons entnommen, die Würzung ist inspiriert von Musik aus New Orleans, Azerbaijan; aber auch Tangos, Hymnen oder einfache Seefahrergesängen sind Ideengeber für die Zubereitung eines Menüs mit der Tiptons typischen Geschmacksnote.

• Amy Denio (alto sax, clarinet, voice) komponiert für Tanz, Film und Multimedia Projekte; sie ist weltweit mit den unterschiedlichsten Projekten auf über 50 Tonträgern zu hören. Als Autodidaktin hat sie sich den urtümlichen, unmittelbaren Zugang zur Musik bewahrt; ihre Stimmakrobatik gilt als einzigartig in der Musiklandschaft.
• Jessica Lurie (soprano, alto and tenor sax and voice) verschmilzt in ihrem Spiel die Einflüsse aus Jazz, Osteuropäischer Musik, Funk und der freien Improvisation.
• Tina Richerson (baritone saxophone and voice) ist eine Meisterin des Bepop und schafft wunderbare Mikro-Big Band Arrangements für die Band.
• Sue Orfield (tenor sax, voice) ist gefragte Saxophonistin in den angesagten Blues und Country Bands der USA. In Kombination mit ihrer Liebe zu Jazz, Rock, Funk and Bluegrass hat sie ihren außergewöhnlichen Stil entwickelt. Robert Kainar, begleitet die Band seit 2008 am Schlagzeug und Perkussion. Die Erfahrungen aus seinem bunten internationales Musikerleben (von Orchesterarbeit, über Theaterproduktionen, Jazz, World, Neue Musik bis zu Soloprojekten verleiht der Band die jeweils passende Farbtönung.

Pressestimmen
"The Tiptons blow up a mess of Balkan, Second Line, and carnivalesque lines, joyful, wry, and well-traveled ... a hard blowing, rhythm-driven bunch of reeds." -Mark Fefer, The Stranger
“Wenngleich es immer auch Anklänge an Kletzmer, an afro-amerikanische Rhythmen - an New Orleans sowieso- gibt, über allem steht das Gefühl eines weit entwickelten Avantgard Jazz, der alles zusammen hält und fügt und dem Abend seinen unvergleichlichen Drive gibt“. – Beate Baum-Dresdener Tagblatt
"A concert by the Tiptons is always an invigorating event ... A truly unique phenomenon, ... they shock their audiences: funny, sharp and innovative, they lead where you do not expect to go, generously bringing us amazing songs, a soulful music, popular and demanding, very accessible and danceable. It is also a feast for the eyes, an open spectacle, free and full of humor." -songkick.org, France 

BILLY TIPTON * 29. 12 1914 † 21. 1 1989)

PIANIST(IN) & SAX-STAR

Als im Jahr 1989 der Big Band-Saxophonist Billy Tipton das Zeitliche segnete, war die Jazzwelt ziemlich außerhalb der Fassung. Nicht allein ob des Ablebens eines der ihren, sondern ob eines erschütternden Schicksals, das über 50 Jahre im Verborgenen blieb. Denn Billy Tipton war eine Frau.
In den dreißiger Jahren nämlich träumte eine gewisse Dorothy Lucille Tipton von einer Karriere als Jazzmusikerin. Im sozialen Gefüge dieser Zeit und in der bis heute von Männern dominierten Welt des Jazz hatte sie freilich keine Chance, sich als Musikerin in den Nachtclubs und Tanzsälen durchzusetzen. Frauen waren ihrer bloßen Stimmlage wegen gerade mal gut genug als Sängerinnen. Sie gab sich fortan als Mann aus und zog als Billy Tipton jahrzehntelang mit Swing- und Jazzbands durch die ganze Welt, ohne dass einer ihre wahre Geschichte ahnte. Von ihrem neunzehnten Lebenjahr bis zu ihrem Tod mit vierundsiebzig Jahren hielt sie ihre Identität nicht nur vor Musikerkollegen, sondern sogar vor ihren Ehefrauen und Kindern geheim. Tipton war fünfmal verheiratet, das letzte Mal seit 1960 mit der Nachtclubtänzerin Kitty Oakes. Den Ehefrauen erzählte Billy von einem schweren Autounfall, der offene Rippenverletzungen, Genitalverstümmelung und Sterilität verursacht haben sollte. 

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