treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

FEINRIPP ENSEMBLE: GRIMMS MÄRCHEN. HART GEKÜRZT

Unter der Fuchtel von Susi Weber spielen die Weberknechte Bernhard Wolf, Markus Oberrauch, Thomas Gassner  die  „Kinder und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm - hart gekürzt und kaum beschnitten - Im wesentlichen bleiben allen Prinze, Schwiegertöchter und bösen Stiefmütter erhalten und eine vierte feingerippte Unterhose hat einen Werkvertrag. Es ist - ein märchenhaftes Schauerspiel für Erwachsene. Nach Shakespeares sämtliche Werke und der Bibel präsentiert das Feinripp Ensemble den dritten und hoffentlich nicht letzten Streich -  Man kann sich auf einen Abend mit 280 Märchen mundgerecht serviert gefasst machen....

SCHRILLE MÄRCHENSTUNDE HINTERM PLASTIK-HEXENHAUS

FABELHAFT: Es waren einmal drei Männer in Unterhosen. Oder fast vier. Das Feinripp-Ensemble kürzt sich „Grimms Märchen“ zurecht.
Die Erfolgsgeschichte des Feinripp-Ensembles klingt märchenhaft. Im Jahr 2008 spielten sich Thomas Gassner, Markus Oberrauch und Bernhard Wolf – in weiße Unterwäsche gewandet – mit „Shakespeares sämtliche Werke: leicht gekürzt“ erstmals in die Herzen der Zuschauer. Zwei Jahre später wagte sich das Trio – abermals textilarm und pointenreich – an die Kürzung der Bibel und landete auch mit dieser göttlichen Komödie einen Publikumshit. Kein Wunder also, dass auf den zweiten ein dritter Streich folgen musste, der erneut von Regisseurin Susi Weber inszeniert wird und seit Samstag im Innsbrucker Treibhaus zu sehen ist. „Grimms Märchen hart gekürzt“ nennt sich der Theaterspaß, der mit einer Lüge beginnt. Man könnte auch Märchen dazu sagen.
So macht der Möchtegern-Ensemble-Chef Gassner seinen Mitspielern weis, dass er mit Theater-, Film- und Fernsehstar Tobias Moretti ganz dick befreundet ist und dieser der Unterhosen-Gang beitreten will. Wolf ist aus dem Häuschen, Oberrauch traut dem Braten nicht – aber da geht die schrille Märchenstunde auch schon los. Ohne Moretti – denn der hat in Wahrheit noch nie was von Gassner gehört und lässt die Truppe im schleißig zusammengezimmerten Märchenwald stehen
Zumindest fast. Weil Gassner Angst vor der Wahrheit und der darangeknüpften Pleite hat, pocht er nämlich auf das verspätete Kommen Morettis – und verkleidet bis zu dessen Erscheinen eine Lautsprecherbox mit einem Paar Liebestötern. Und auch stimmlich schwindelt er den Mimen auf die Bühne – behauptet er doch, dass Moretti märchenhafte Erzählpassagen auf Kassetten hinterlassen habe. Dass in Wahrheit er selbst ganz kehlig von „Rotckäppchhen“ fabuliert, verschweigt er lieber.
PREMIERENKRITIK / christiane fasching / TT

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