treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

ASJA VALCIC & KLAUS PAIER: CINEMA SCENES. GROSSES KINO AUF CELLO & AKKORDEON

IM QUARTETT : CINEMA SCENES

Einen großen dramatischen Bogen zeichnet dieses Album, und auch in den einzelnen Stücken ist es die Spannung, die „Cinema Scenes“ auszeichnet und mit dem Kino verbindet. Alles von nostalgischer Sehnsucht über betroffenes Schweigen und zorniges Aufbegehren bis zu triumphierender Freude im vierteiligen Titelstück, das mit einem Arrangement von Lennie Niehaus‘/ Clint Eastwoods „Doe Eyes“ aus dem Film „The Bridges of Madison County“ beginnt und diese melodramatische Szenerie dann mit Paier eigenen Ideen fortsetzt. Alles meisterhaft von den vier Musikern in Szene gesetzt, mit virtuosen Melodieführungen wie Begleitungen und mitreißender Rhythmik von lateinamerikanischen Elementen (in „Hesitation“) bis zum federnden Jazzbesen-Tanz („Griet’s theme“).

Klaus Paier accordion, bandoneon
Asja Valcic cello
Stefan Gfrerrer bass
Roman Werni drums, percussion 

„Eine universale Kammermusik, zu der uns alle Vergleiche fehlen“, nannte die Frankfurter Allgemeine Zeitung das, was der Akkordeonist Klaus Paier und die Cellistin Asja Valcic machen, „zum Weinen schön“ titelte die Süddeutsche Zeitung über einer Konzertkritik. Nur zwei der vielen begeisterten Stimmen zu ihrem einzigartigen, seit 2009 bestehenden Duo-Projekt. Haben doch beide jeder für sich die Rolle ihrer Instrumente im Jazz neu definiert. Paier mit einer ganz eigenen, jahrelang verfeinerten Spieltechnik, für die er sich sogar eigene Akkordeons bauen ließ. Valcic mit einer unerhörten Dynamik, in der sich klassische Präzision mit groovender Wucht paart. In ihren Kompositionen verweben sie Klassik und Jazz, Blues und Tango, Musette und Modern Music zu unverwechselbaren, eigenen Klangbildern, mal eher minimalistisch, mal fast schon sinfonisch. Wie die Titel ihrer Alben andeuten, waren es großangelegte Road Movies („Silk Road“), zeitlos („Timeless Suite“), stets sinnlich und bildhaft.

Dieser Bilder- und Farbenreichtum steht nun bei Paiers und Valcics neuem Album ganz im Mittelpunkt: Auf „Cinema Scenes“ gießen sie zum einen Eindrücke aus der Betrachtung einiger Kinofilme in Töne, vor allem aber eigene visuelle Ideen. Weil das auch musikalisch nach der großen Leinwand schreit, wird das Duo aufgestockt: Paier holte die Gefährten seine Trios, Stefan Gfrerrer am Kontrabass und Roman Werni an Schlagzeug und Perkussion, mit an Bord. Im Quartett bekommen die vor dem geistigen Auge abrollenden Filmsequenzen noch mehr Fundament und Abwechslung. 

ASJA VALCIC – VIOLONCELLO

Studium an der Musikakademie Zagreb. Mit 18 Jahren staatliches Diplom. Anschließende Studien bei Prof. L. Terraspulsky (Massachusetts/USA), Prof. N. Schahovskaja (Moskau/Russland) und bei Prof. K. Georgian (Detmold, D). Abschluss mit dem Solisten-Examen. Meisterkurse u.a. bei B. Greenhouse und B. Pergamenschikov. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen u.a. G. Schulz (Alban Berg Quartett), H. Schoneweg (Cherubini Quartett), I. Bolton (Brodsky Quartett), I. Bieler (Melos Quartett), A. Engegard (Orlando Quartett), und T. Brandis (Brandis Quartett).Als Solistin spielte sie unter anderem Konzerte mit den Zagreber und Belgrader Philharmonikern so wie dem Westfälischen Kammerorchester, unter Dirigenten wie Kazushi Ono und Zubin Mehta. 1995 war  Valcic Gewinnerin des “Concours international de jeunes concertistes de Douai" in Frankreich. Einspielung der Sonaten von Schostakowitsch und Schnittke bei Jugoton (1989) und der Serenaden von Martinu bei d+g (1998 Deutscher Schallplattenpreis). Valcic unterrichtete unter anderem an der Musikakademie Zagreb/Kroatien, an der Dartington International School of Music/England, in Chioggia/Italien und an der Hochschule für Musik Detmold/Deutschland. Seit 2008 spielt sie im Duo mit Klaus Paier. Seit 2004 ist sie Cellistin im radio.string.quartet.vienna.

KLAUS PAIER – AKKORDEON, BANDONEON

Klaus Paier, österreichischer Akkordeonist und Komponist, studierte am Konservatorium in Klagenfurt Akkordeon, Jazz und Komposition. Speziell Instrumentalisten wie Keith Jarrett, Bill Evans, Charles Mingus oder Thelonious Monk haben Paier inspiriert. Deren Auffassung von Jazz, mit seinen vielfältigen musikalischen Möglichkeiten und Freiheiten, war für ihn von unschätzbarer Bedeutung. Neben den historisch gewachsenen europäischen Klangmöglich-keiten des Akkordeons hat auch die klassische Komponente in Paiers kompositorischer Arbeit einen unüberh.rbaren Platz eingenommen. Er selbst möchte eine positiv besetzte Polarität in der Musik zum Ausdruck bringen: Anziehendes und Abweisendes, Leichtes und Schweres, Lautes und Leises, Offenes und in sich Geschlossenes, streng Diszipliniertes und leidenschaftlich Explosives. Das gelingt ihm auf unnachahmliche Weise immer wieder und begeisterte auf Konzertreisen in Israel, Frankreich, Italien, Schweden, Polen und vielen anderen europäischen Ländern sein Publikum. Ob solistisch, mit seinem Duo-Partner Gerald Preinfalk, im Trio mit Stefan Gfrerrer und Roman Werni oder dem radio.string.quartet.vienna – Klaus Paier gehört zu den großen europäischen Akkordeonisten von Weltruf.

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