Vortrag von Prof. Gilles Reckinger:
Überlegungen zur Auslagerung der europäischen Migrationsabwehr.
Die europäische Politik der Externalisierung der EU-Außengrenzen führt zu immer mehr Todesopfern auf dem Mittelmeer, zu Misshandlungen, Folter und Versklavungen. Gilles Reckinger zeigt in seinen Ausführungen, dass die ständige Erweiterung des europäischen Grenzraumes eine lange Geschichte hat und benennt in seinen Überlegungen die gewalttätigen Dynamiken dieser Politik, bei der systematische Menschenrechtsverletzungen in Kauf genommen werden.
Zur Person:
Prof. Dr. Gilles Reckinger studierte Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie und Soziologie in Graz, Genf, Quebec und Montreal und promovierte 2009 in Graz im Rahmen eines DOC-Team-Stipendiums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit einer ethnographischen Arbeit zu den Wegen prekarisierter Jugendlicher in den transformierten Arbeitsmarkt. Seit 2004 arbeitete er als freier Wissenschaftler, seit 2007 als Lehrbeauftragter an verschiedenen Universitäten und Hochschulen in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Luxemburg, sowie als freier Erwachsenenbildner. Zwischen 2009 und 2012 führte er eine durch den Fonds Culturel National (Luxemburg) geförderte und mit dem Theodor-Körner-Preis ausgezeichnete ethnographische Arbeit auf der Insel Lampedusa durch. Seit 1. Oktober 2013 ist er Professor für Interkulturelle Kommunikations- und Risikoforschung an der Universität Innsbruck. 2013 erhielt er den Bruno Kreisky Anerkennungspreis für das politische Buch.