Deutsche Ingenieurskunst wird seit jeher weltweit geschätzt. Sie ist innovativ, technisch ausgefuchst bis ins kleinste Detail und macht das Leben schöner. und soulig. Ja, das ist/sind: DE PHAZZ
Heute ist morgen schon gestern!
Kaum eine Band kann davon mehr und vor allem unterhaltsamer erzählen als das Heidelberger Kollektiv DePhazz um den Elektronik-Produzenten Pit Baumgartner. Vor 20 Jahren begann die Reise, vielleicht inspiriert von Bands wie Pizzicato Five, The High Llamas oder Combustible Edison. Destination Phuture Jazz! Um die Nullerjahre herum begann man international eine Welle zu reiten, die unter Lounge Music, Easy Listening oder „Space Age Bachelor Pad Music“ (Stereolab) firmierte. Das Erfolgsgeheimnis von DePhazz: ein stets flexibler Mix aus Handgemachtem und Programmiertem, ein unerhörter Fundus an Pop-Wissen und eine gute Portion Ironie, die sich in Klassikern wie „Death By Chocolate“ oder „Daily Lama“ substantialisierte. Gemeinsam hat man manche Mode kommen (Krautrock, Bossa Nova, Disco) und gehen (Krautrock, Bossa Nova, Exotica!) sehen. Man fand neue Fans östlich der Oder und setzte bei Bedarf mal mehr, mal weniger auf Soul und Jazz. Das aktuelle Album trägt den Titel „Prankster Bride“, und die anstehende Geburtstagsfeier wird mit entsprechend großem Besteck über die Bühne gehen. Wie schon Procul Harum formulierten: „All hands on deck!“
Deutsche Ingenieurskunst wird seit jeher weltweit geschätzt. Sie ist innovativ, technisch ausgefuchst bis ins kleinste Detail und macht das Leben schöner. Attribute, die auch voll und ganz auf die 1997 in Heidelberg gegründete Band DePhazzzutreffen. Die vom unermüdlichen Klangsammler und Sample-Architekten Pit Baumgartner ins Leben gerufenen „Godfathers of Lounge“ sind das verlässlichste und sympathischste deutsche Exportgut seit dem VW Käfer und die musikalisch charmanteste Erfindung seit der MP3 am Fraunhofer-Institut in Erlangen. Davon kann inzwischen die ganze Welt ein Lied singen –im wahrsten Sinne des Wortes.
Die in die Gehörgänge kriechenden, die Gehirnaktivität stimulierenden und die Tanzbeine elektrisierenden Stücke von DePhazz kennt man in Wladiwostok ebenso wie in Anchorage, auf Ibiza genauso wie in Kathmandu, weil sich Songs wie „The Mambo Craze“, „Something Special“ oder „Cut the Jazz“ (inzwischen 3 Millionen mal auf Spotify abgespielt) dank kluger Barmänner, Kompilationen wie „Café del Mar“ oder als Film-Soundtracks schon viral wurden, als man diesen Begriff noch bloß mit Erkältungen in Verbindung brachte. Über eine halbe Millionen Tonträger haben Baumgartner & Co. Verkauft -nicht mitgezählt die Schwarzmarktkopien, die DePhazz zur möglicherweise meistgebrannten Band Osteuropas machen -und bislang über 600 Konzerte überall auf dem Globus gegeben.
Und hierin liegt wohl eines der Erfolgsrezepte, weshalb es DePhazzauch 20 Jahre nach der Lounge-Revolution noch gibt. Das Ganze war nie eines dieser DJ-Projekte, bei denen sich ein Produzent für die Konserve wechselnde und austauschbare Musikerinnen und Musiker ins Studio bestellt. DePhazzkonnte und kann dank der vokalen Ausnahmeerscheinungen Pat Appleton und Karl Frierson sowie großartiger Solisten wie Posaunist Otto Engelhardt auch glänzend außerhalb klangisolierter Aufnahmekabinen auf der großen Bühne bestehen.
Pat Appleton: vocals
Karl Frierson: vocals
Pit Baumgartner: effects
Marcus Bartelt: baritone saxophone, flute
Bernd Windisch: bass
Ulf Kleiner: piano
Oli Rubow: drums, effects