treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:

solang der vorrat reicht gibts ab jetzt den wunderbaren TREiBHAUS-KONZERT-PASS - winter 24/25. der kost nach wie vor 44:30 & gil für fast alle konzerte im treibhaus - vom 15.12.'24 bis 10.5.'25 - hier im netz & im treibaus auch

ANDREAS VitáSEK // AUSTROPHOBIA // VOR-PREMIERE

AUSTROPHOBIA

Andreas Vitáseks 13. Programm "Austrophobia" ist eine kabarettistische Auseinandersetzung mit dem Heimatbegriff und dem Fremdsein, mit begründeten und unbegründeten Ängsten, mit dem Junggewesensein und dem Älterwerden und mit der untoten Vergangenheit Österreichs.
Ankommen und Wegfahren, Nationalismus und Internationalismus und die alltäglichen Mühen der Ebene werden im privaten Mikrokosmos einer Familie mit illegal eingeschleustem Mops abgehandelt. Gibt es ein richtiges Leben im Falschen? Lauert das Grauen in der Idylle? Und ein alter Bekannter feiert das größte Comeback seit Lazarus.

Als Schlüsselkind der ersten Generation der Nachkriegszeit sucht Vitásek nach den Gründen seiner ambivalenten Beziehung. Ist es das persönliche Problem eines hysterischen Autisten oder ist die Hassliebe ein dem Österreicher wesenseigener Zug? Haben wir zu viele Leichen im Keller und was passiert, wenn diese als Zombies und Wiedergänger durch unsere Weingärten marschieren? Notreisende vergangener Zeiten kennen keine Grenzen. Die Geschichte ist im Fluss, mal sehen, wo sie mündet. Ach ja, lustig soll es auch werden, wahnsinnig lustig.

*

in Favoriten geboren, Vaterland Tschechien, Mutterland: Österreich  und in Paris die Theaterausbildung absolviert. Der Kabarettist, Schauspieler und Regisseur Andreas Vitasek feiert am 1. Mai seinen Geburtstag, 2018 den 62.  und irritiert stellte er allmählich  fest, dass ein alter chinesischer Fluch ihn doch noch ereilt hat: „Mögest Du in interessanten Zeiten leben!“ „Ich hätte mir nie gedacht, dass ich im sonnigen Spätherbst bzw. im Frühwinter meines Lebens noch mit solch dramatischen Veränderungen konfrontiert werde“, sagte Vitasek.
Einer gern erzählten Anekdote zufolge wurde dem in Favoriten aufgewachsenen kleine Andi von seinem Vater einst versichert, die unterm Fenster vorbeiziehende Menschenschar gratuliere ihm mit roten Fahnen zum Geburtstag. Heute muss sich der große Andreas die Frage gefallen lassen, ob seine Generation politisch nicht versagt habe. 
Ist der einstige Theaterwissensschafts- und Germanistik-Student, der als 22-Jähriger an die Pariser Theaterschule von Jacques Lecoq ging, rundherum zufrieden mit dem, was er aus seinem Leben gemacht hat? „Natürlich gab es Weggabelungen, bei denen man sich fragt, wie es weitergegangen wäre, hätte man sich anders entschieden.“
Ist etwa die längere Mitgliedschaft in einem Theaterensemble eine offen gebliebene Etappe einer reichen künstlerischen Karriere? „Es stimmt, Kabarett-Spielen ist eine wahnsinnig einsame Angelegenheit“, sagt Vitasek. „Aber als ich 1980 aus Paris zurückkam, habe ich mich an mehreren Theatern beworben, vom Schauspielhaus Hans Gratzers bis zur Gruppe 80. Es hat sich niemand wirklich für mich interessiert. Weil ich aber irgendwie überleben musste, habe ich mit Solokabarett begonnen. Der Erfolg hat mich bestärkt, dabei zu bleiben.“
„Spastic Slapstik“ aus 1981 ist die Nummer eins seiner Werkliste, „Ausrophobia, das im Herbst 18 im Treibhaus seine Vorpremiere erlebt,   bekommt die Nummer 20. „Eigentlich ist es die Nummer zwölf“, sagt Vitasek. „Der Rest sind Compilations, Outtakes und Besides.“ Alles in allem seien es insgesamt bisher wohl fast 3.500 Auftritte gewesen, die er in seinem bisherigen Leben absolviert habe, schätzt Vitasek.
„Ich bin noch immer vor einem Auftritt nervös. Das ist ein gutes Zeichen. Aber es gibt tatsächlich Abende, wo ich anfangs nicht so motiviert bin. Dann merkt man, dass so ein Zweieinhalb-Stunden-Abend recht lang ist. Besser ist es, man motiviert sich. Dann geht er auch schneller vorbei.“

VITA

Ab 1974 studierte Andreas Vitásek Theaterwissenschaften und Germanistik in Wien. In den Jahren 1978 bis 1980 besuchte er die Theaterschule von Jacques Lecoq in Paris. Seit 1981 arbeitet er als Kabarettist, Schauspieler und Regisseur. Seine Soloprogramme haben das österreichische Kabarett seit den 80er Jahren konstant geprägt. Vitásek wurde dafür unter anderem zwei Mal mit dem "Österreichischen Kabarettpreis" (2007 "My Generation", 2014 "Sekundenschlaf"), 2011 mit dem Schweizer Kabarettpreis Cornichon und 2018 mit dem Ehrenpreis zum Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Seine künstlerische Laufbahn umfasst seit jeher auch die Arbeit an den Theaterbühnen, als Schauspieler und Regisseur. Andreas Vitáseks Filmkarriere begann mit Niki Lists Filmen "Malaria" und vor allem "Müllers Büro", der zu einem fulminanten Kinohit wurde. Vitasek war seither als Schauspieler in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.
Andreas Vitásek lebt in Wien und im Südburgenland.

Kabarett

1981 „Spastic Slapstik“
1983 „Die sieben Leben des Max Kurz“
1984 „Fahrt ins Blaue“
1986 „Andere Umstände“
1987 „Was bisher geschah“
1991 „Wieder allein“
1993 „Unterwegs“
1994 „Bilanz“
1997 „Kurzzugende“
1998 „Seine schönsten Erfolge, Teil zwei“
1999 „Pscht!“
2002 „Doppelgänger“
2004 „Eine Nacht im Ronacher“
2005 „Taxi, Tod & Teufel“
2006 „My Generation“
2010 „39,2° - Ein Fiebermonolog“
2012 "war da was?"
2013 "Sekundenschlaf"
2016 "GRÜNMANDL"


Theater (Auswahl) 

1987 Buss in „Zappzarapp“ (Wolfgang Deichsel) 
1987 Clov in „Endspiel“ (Samuel Beckett) 
1988 Jakob in „Der Büchsenöffner“ (Victor Lanoux), mit Camillo Schmidt 
1988 Snowball in „Farm der Tiere“ (George Orwell) 
1990 Guido Trüb in „Haus der Temperamente“ (Johann Nestroy) 
1990 Valerio in „Leonce und Lena“ (Georg Büchner)
1991 Apollo in „Wer einen Fuß stiehlt, hat Glück in der Liebe“ (Dario Fo) 
1995 Kleinmann in „Tod“ (Woody Allen) 
1998 Nedoschil in „Der Steuerfahnder“ (Fritz Schindlecker) 
2001 Behringer in „Die Nashörner“ (Eugène Ionesco) 
2001 Estragon in „Warten auf Godot“ (Samuel Beckett) 
2002 Frosch in „Die Fledermaus“ (Johann Strauß Sohn) 
2002 „Shakespeares gesammelte Werke leicht gekürzt“ 
2004 Franz in „Haus, Frauen, Sex“ (Margrit Schreiner) 
2007 Handley in „Schöne Bescherung“ (Anthony Neilson) 
2007 Weinberl in „Einen Jux will er sich machen“ (Johann Nestroy), Volkstheater Wien 
2009 Arthur in „Umsonst“ (Johann Nestroy), Volkstheater Wien 
2010 Rappelkopf in "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" (Ferdinand Raimund), Volkstheater Wien
2012 Tom in "Lisa" (Thomas Glavinic), Rabenhof Theater Wien

* Regie

1991 „Fräulein Julie“ (August Strindberg), Volkstheater Wien
1991 „Prelude to a Kiss“ (Craig Lucas), Schauspielhaus Wien
1992 „Goldberg-Variationen“ (George Tabori), Stadttheater St. Gallen
1993 „Geschichten aus dem Wiener Wald“ (Ödön von Horváth), Stadttheater Baden
1993 „Der Widerspenstigen Zähmung“ (William Shakespeare), Kl. Theater Salzburg
1996 „Gott“ (Woody Allen), Volkstheater Wien
2001 „Der alte Mann mit der jungen Frau“ (Johann Nestroy), Schauspielhaus Graz

Filme 

1982 „Café Malaria“, Regie: Niki List
1986 „Müllers Büro“, Larry, Regie: Niki List
1986 „Unser Mann in Bangkok“, Regie: Andreas Gruber
1986 „Die Dreckschleuder“, Regie: Niki List
1987 „Mozart und Meisel“, Mozart, Regie: Peter Hajek
1988 „Sternberg - Shooting Star“, Regie: Niki List
1989 „Bodo - Eine ganz normale Familie“, Nicky
1992 „Tage der Rosen“, Museumswärter
1994 „Der exekutierte Mensch, Regie: Kurt Ockermüller
1996 „Ein fast perfekter Seitensprung, Regie: Reinhard Schwabenitzky
1997 „Eine fast perfekte Scheidung“, Regie: Reinhard Schwabenitzky
1998 „Helden in Tirol“, Anwalt, Regie: Niki List
1999 „Fink fährt ab“, Fink, Regie: Harald Sicheritz
1999 „Eine fast perfekte Hochzeit“, Regie: Reinhard Schwabenitzky
2001 „Dolce Vita & Co“, , Toni, Regie: Erhard Riedlsperger
2002 „Brüder“, Adrian Stadler, Regie: Wolfgang Murnberger, Buch: Uli Brée
2003 „Brüder II“, Adrian Stadler, Regie: Wolfgang Murnberger
2003 „MA 2412 - Die Staatsdiener“, Regie: Harald Sicheritz
2005 „Brüder III – Auf dem Jakobsweg“, Adrian Stadler, Regie: Wolfgang Murnberger
2005 „Novotny & Maroudi“, Regie: Leo Bauer
2006 „Jenseits“, Regie: Stefan Müller
2006 „Crazy Race 3 – Sie knacken jedes Schloss“ 
2008 „Und ewig schweigen die Männer“ Regie: Xaver Schwarzenberger 
2010 „Vitásek?“, Buch: Uli Brée & Andreas Vitásek, Regie: Rupert Henning
2011 "Kebab mit Alles" - TV-Film, Regie: Wolfgang Murnberger
2013 Tatort "Zwischen den Fronten",  Gerichtsmediziner
2017: "Kebab extra scharf!", Regie: Wolfgang Murnberger

Auszeichnungen 

1984 Österreichischer Kleinkunstförderungspreis für „Fahrt ins Blaue“
1986 Salzburger Stier
1987 Österreichischer Kleinkunstpreis Hauptpreis für „Andere Umstände“
1997 Ybbser Spaßvogel
2006 Sonderpreis für herausragende darstellerische Leistungen beim Fernsehfilm-Festival 
Baden-Baden für „Brüder III – Auf dem Jakobsweg“
2007 Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien
2007 Österreichischer Kabarettpreis für "My Generation"
2010 Karl-Skraup-Preis, Publikumspreis 
2011 Cornichon, Schweizer Kabarett-Preis
2014 Österreichischer Kabarettpreis für "Sekundenschlaf"
2018: Deutscher Kleinkunstpreis – Ehrenpreis des Landes Rheinland-Pfalz

X