Francesca Melandri stellt ihren politisch hoch brisanten Roman "Alle, außer mir" (Wagenbach Verlag) vor. Lesung auf Deutsch: Lisa Hörtnagl. Moderation und Übersetzung: Anna Rottensteiner - LITERATURHAUS AM INN
Francesca Melandri, geboren in Rom, hat sich in Italien zunächst als Autorin von Drehbüchern wichtiger Kino- und Fernsehfilme einen Namen gemacht (u. a. »Prinzessin Fantaghirò«). Mit ihrem ersten Roman »Eva schläft« wurde sie auch einem breiten deutschsprachigen Lesepublikum bekannt. Ihr zweiter Roman »Über Meereshöhe« wurde von der italienischen Kritik als Meisterwerk gefeiert. Ihr drittes Buch »Alle, außer mir« wurde für den Premio Strega nominiert.
Als eines Tages ein junger Afrikaner im Treppenhaus der römischen Lehrerin Ilara auftaucht und behauptet, mit ihr
verwandt zu sein, beginnt für diese eine Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte über mehrere Generationen hinweg. Melandris Roman ist zugleich ein Porträt der italienischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert und rührt an die verdrängte italienische Kolonialgeschichte, deren Schatten bis in die Gegenwart reichen.