treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

WOLFGANG HAFFNER TRIO // KiND OF SPAIN - HAFFNER plays HAFFNER

Die Lust am Tanz der Stöcke über gespannten Fellen und konvexen Metallscheiben wurde früh (mit 13!) geweckt.  Parallel lernte Wolfgang Haffner daneben noch immer Klavier, aber das Schlagzeug spielte eine immer größere Rolle. 1976 zog die Familie nach Rummelsberg bei Nürnberg. Haffner, der auch Unterricht bei dem ebenfalls international bekannten, in Ansbach lebenden Schlagzeuger Evert Fraterman nahm, wurde in der Szene herumgereicht. "Wie Flüsterpost war das", sagt er, "das ging ganz schnell." In sechs, sieben Bands habe er gleichzeitig gespielt, irgendwann ging es dann auch einmal nach München und nach Berlin. Und vor allem, es kam der Anruf von Albert Mangelsdorff. „Als ich siebzehn war, rief Mangelsdorff bei meinen Eltern an, ich konnte es gar nicht glauben.“

Zwanzig Jahre lang spielte Wolfgang Haffner mit Mangelsdorff. Und dieser musikalische Mentor prägte ihn auch menschlich. Ganz früh sagte Mangelsdorff dem gerade am Beginn seines Höhenflugs stehenden Wolfgang Haffner in einem ruhigen Moment in der leisen und freundlichen Art, die viele von dem Posaunisten kannten: "Glaub nicht, dass Du was Besseres bist als der Handwerker nebenan." Das war eine Maxime, die ursprünglich von Mangelsdorffs Vater stammte - und Wolfgang Haffner sagt: "Das habe ich nie vergessen. Das hat mich immens auf dem Boden gehalten."

VOM TRIO BIS ZUR BIGBAND

Bald kam er in die Bigband von Peter Herbolzheimer, mit 28 für zwei Jahre in die Band der großen Sängerin Chaka Khan. Elf Jahre spielte er bei Klaus Doldingers Passport. Vier Jahre bei Konstantin Wecker. Fanta 4 und Xavier Naidoo nennt er selber auch noch - und wenn man bei Musikern herumfragt, dann hört man Antworten wie: "Er ist einer der einfühlsamsten, aber auch kraftvollsten Trommler seines Genres. Er ist in der Lage, sich in unterschiedlichste Stimmungen stilübergreifend hineinzuversetzen." Das sagt Klaus Doldinger über Wolfgang Haffner. Aber der Schlagzeuger spielt nicht nur mit anderen, er ist auch selbst als Bandleader unterschiedlicher Formationen erfolgreich, vom Trio bis zur Bigband, von pulsierenden Electro-Sounds bis hin zu zartem Kammerjazz. Bei einer Ausgabe des Nürnberger Festivals Jazz Ost-West erfüllte er sich seinen Traum, eine Formation mit Trompeter Randy Brecker als Stargast zu präsentieren. Über zehn CDs hat er unter eigenem Namen veröffentlicht und seine aktuelle CD "Kind of Cool" erhielt den German Jazz GOLD Award...

Wolfgang Haffner machte früh Karriere: Er war erst 18 Jahre, als ihn Albert Mangelsdorff zum Mitglied seiner Band erkor. Heute ist Haffner ohne Zweifel der bekannteste deutsche Schlagzeuger. Und sogar ein Kollege wie Curt Cress, eine Drummer-Generation älter und Haffners direkter Vorgänger bei „Passport“, nennt ihn „den herausragenden deutschen Jazztrommler.“ Er spielte nicht nur mit der Crème de la Crème der hiesigen Jazzer - und das generationenübergreifend von Mangelsdorff bis Till Brönner, von Klaus Doldinger bis zu Michael Wollny -, sondern er ist auch einer der wenigen Deutschen, die international erfolgreich sind. US-Stars wie Pat Metheny, Randy und Michael Brecker, Chuck Loeb oder John Abercrombie vertrauen seinem unbestechlichen Drive und seiner inspirierenden Kreativität genauso wie skandinavische Größen von Nils Landgren bis Lars Danielsson. Wegen seines extrem druckvollen und dynamischen Spiels ist Haffner außerdem auch einer der gefragtesten Begleiter von Rock- und Pop-Stars wie Chaka Khan, den Fantastischen Vier, oder sogar Nightmares on Wax. Wie viele der besten seines Metiers gab sich Haffner nie mit dem reinen Schlagzeugspiel zufrieden, er begann bald mit dem Komponieren und Produzieren. Und er startete eigene Projekte: Mit seinen bisher vier Alben für ACT unter eigenem Namen gehört Haffner heute zu den erfolgreichsten deutschen Jazzmusikern und –bandleadern.

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