Max ist stinksauer. Er hat wieder einmal kein Geld. Sein Tross muss vor den Toren Innsbrucks lagern. Prunk und Freud sind dahin. Und Syphilis hat er auch. Vorbei die Schlafweiberzeit. Vorbei der Traum von ritterlichen Feldzügen. Da bleibt nur mehr die Hoffnung auf einen unbefleckten Nachruhm. Für ihn zieht er die letzten Register mit Hilfe einer Komödiantentruppe, zieht sich aus und legt sich mit edingeschlagenen Zähnedn nackt ins Grab.
Passend zum Jubiläumsjahr des 500. Todestages Kaiser Maximilian I. widmen sich die Schauspiele Kauns dieser historischen Figur, allerdings auf eine ganz andere Art und Weise, als man es vermuten würde. Wie der Titel schon erahnen lässt, wird kein pompöses Volksschauspiel zu sehen sein, sondern vielmehr ein humorvolles Stück mit Tiefgang, das den Kaiser Max all seines Prunkes und Scheins entledigt und den Menschen dahinter zum Vorschein bringt.
Sieben Komödiantinnen aus Kauns verwandeln sich in Menschen aus dem Tross des Kaisers, mit dem er vor verschlossenen Toren steht. Die Stadtväter lassen ihn nicht ein, haben kein Verständnis für den kaiserlichen Prunk auf ihre Kosten. Die Bürger halten sich nicht mehr an das, was ihnen ihr Herrscher vorschreibt. In der Erkenntnis. dass er nur das durchsetzen kann, was mit den Wünschen gesellschaftlicher Aufsteiger in Übereinstimmung gebracht werden kann, weiß sich der Kaiser seiner Macht als Beschützer seiner Untertanen entkleidet. Als letzter Ritter ist er „entrüstet". Er ist kein Spieler. Er ist eine Repräsentationsfigur in einem Spiel um die Macht, das andere spielen. Als nützliche Figur für die, die ihn hochleben lassen, erhält er als Lohn die Erfüllung seines Wunsches, von der Nachwelt gerühmt zu werden.
KOMÖDIANTINNEN
Josef Falkeis
Edi Huter
Andrea Jörg
Magdalena Kiechler
Michael Schmid
Matthias Schranz
Evelyn Wille