"Geprägt von der Schmelztiegelkultur in seiner Hood in London sog Andrew Roachford die verschiedenen musikalische Einflüsse von Reggae und Punk bis hin zu Rock, Jazz und Soulmusik wie ein Schwamm auf"
Schon von Kindheit an, als Andrew Roachford im Alter von vier Jahren an einem Klavier saß, war Musik seine Art, die Welt zu verstehen und durch sie sich auszudrücken. Geprägt von der Schmelztiegelkultur in seiner Hood in London sog Andrew die verschiedenen musikalische Einflüsse von Reggae und Punk bis hin zu Rock, Jazz und Soulmusik wie ein Schwamm auf. „Ich habe schon sehr früh die Musik von Leuten wie Stevie Wonder, Al Green und Jimi Hendrix gehört und fühlte mich, als würde ich mich auf eine musikalische Abstammung einlassen. Ich fühlte eine Verbindung zu diesen Künstlern als Menschen, und die Art und Weise, wie sie über die Liebe singen, hat mich nachhaltig eingeprägt“. Andrews Markenzeichen und große Fähigkeit ist es, Gefühle, von denen viele nicht einmal wussten, dass sie sie haben, in Worte fassen zu können. „Das ist einer der Gründe, warum ich Musik mache. Um Dinge ans Licht zu bringen, die die Leute fühlen, aber nicht immer eine Stimme haben um es auch ausdrücken zu können. Ich hole deren Inners nach außen. Hymnen wie „Only To Be With You“ oder „The Way I Feel“ und um nur einige zu nennen, beweisen das. Einige der meistverkauften internationalen Dance-Tracks, Co-Songwriting und Touring mit Mike and the Mechanics, platin- und goldveredelte Alben und unzählige ausverkaufte Konzerte in seiner über 20-jährigen Karriere, die 1988 mit seinem Hit „Cuddly Toy“ begann, belegen Roachfords einzigartiges Talent. Alte und neue Songs aus seinem kommenden Album sind Garant für ein großartiges Konzerterlebnis!
Warum macht ein Farbiger weiße Rock-Musik? Bei dieser Frage sieht Andrew Roachford rot. Seit seinem gleichnamigen 1988er-Debüt zählt der Sohn westindischer Eltern zu den profiliertesten englischen R'n'B-Musikern. Groß geworden mit Curtis Mayfield, Al Green und Free interessiert er sich für Soul, Reggae und Jazz, aber auch Klassik, Folk und Rock.
Denn wer seine Ohren offen hält, den bewahrt die kulturelle Vielfalt Londons vor musikalischer Engstirnigkeit. Bei Roachford kommt klassisch-erdiger Pop-Rock mit viel ehrlichem Soul heraus. Aufgewachsen in einer Musikerfamilie datiert er den Beginn seiner Karriere auf das Jahr 1974. Als kleiner Junge fängt er eines Nachts an, das elterliche Klavier zu bearbeiten. Mit 14 Jahren steht er zum ersten Mal auf den Bretten, die soviel bedeuten, und begleitet seinen Onkel Bill Roachford, einen bekannten Jazz-Saxophonisten.
Der Verwandte wird zum Lehrmeister und bringt ihm das professionelle Musikgeschäft nah. 1986 gründet er in London seine Band Roachford und veröffentlicht im Alter von 18 Jahren ein pulsierendes Gold-Debüt mit dem Uptempo-Hit "Cuddly Toy". Auch alle anderen Alben des Songwriters, Sängers und Gitarristen, den Terence Trent D'Arby entdeckt haben soll, holen in Britannien Edel-Metall. Der Soul-Rocker verkauft hier für Columbia die meisten Platten und gehört zu den meist gespielten Künstlern im Radio. Für Columbia ist Roachford auch der erste Musiker, der einen Vertrag über sieben Alben erhält. Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen sind seine großen Themen und Roachford greift mit zeitlosen und warmen Love-Songs nach des Hörers Herz.
Auch Michael Jackson und später Chaka Khan werden auf seine Songwriter-Qualitäten aufmerksam. Die Rolling Stones, U2 und Oasis gehören ebenfalls zu seinen Fans. Dennoch bleibt dem "Wunderkind" der Sprung auf die ersten Bühnen der Welt verwehrt. Vielleicht weil sein Handwerk zu filigran und zu ehrlich für die nach Glamour lechzende Pop-Welt ist. Live zeigt Roachford mit seiner Band und schnörkellosen Sound aber, wer der Chef im Soul-Rock-Ring ist. In elegantem Outfit, optisch an die Soul-Größen der Sechziger erinnernd, bringt der charismatische Sänger die Menge zum Grooven und Träumen.
Trotzdem bleibt der Hobbyastrologe, Tennis- und Badmintonspieler in Europa ein Insider-Tipp. Auch in den Staaten kennt ihn fast niemand. Der Individualist scheint zu sperrig für die Schubladen der Pop-Industrie. Nu Funk-Erfinder Prince müsste eigentlich sein natürlicher Verbündeter sein. Doch der, so Roachford, sieht ihn nur als Rivalen. Eine Best Of und zwei Studioalben ("From Now No" und "Heart Of Matter", das sich verstärkt Klavier, Soul und R'n'B zuwendet) später trifft der Soul-Musikant auf Produzent Mousse T., den Roachfords Soul-Rock-Essenz begeistert. Im Laufe der Zusammenarbeit nimmt Peppermint Jam den Musiker unter Vertrag - die Platte kommt 2005: "Word Of Mouth".
In der Folge tritt Andrew eher als einer der beiden Sänger von Mike & The Mechanics (samt der Platte "The Road", 2011) denn als Soloartist vor ein größeres Publikum - er wird 2010 Paul Carracks Nachfolger am Mic. Gleichwohl erscheinen 2011 gleich - sage und schreibe - drei weitere Soloplatten: Zu dem neuen Silberling "Addictive" kommen zwei Livescheiben.