treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:

solang der vorrat reicht gibts ab jetzt den wunderbaren TREiBHAUS-KONZERT-PASS - winter 24/25. der kost nach wie vor 44:30 & gil für fast alle konzerte im treibhaus - vom 15.12.'24 bis 10.5.'25 - hier im netz & im treibaus auch

EMILE PARiSIEN QUARTET // DOUBLE SCREENING

Vital, neugierig und progressiv setzt die französische Szene wichtige Wegmarken für die Entwicklung des zeitgenössischen europäischen Jazz. Trotz aller Offenheit gegenüber Musikkulturen, Genres und Strömungen hat sie aber nie die Bodenhaftung verloren. Fortschritt auf den Füßen der eigenen Tradition charakterisiert Frankreichs Jazz und der Saxofonist Emile Parisien ist einer seiner Protagonisten: Ein Jazzvisionär, der mit einem Bein in der Vergangenheit steht und den Blick weit nach vorne richtet. Das macht ihn zur „besten Neuigkeit des europäischen Jazz seit langem“ (Le Monde), dem „ungeteilte Aufmerksamkeit“ (Norddeutscher Rundfunk) geschenkt werden sollte.
Parisiens musikalische Koordinaten sind weit abgesteckt, von der folkloristischen Tradition seiner Heimat führen sie über die Kompositionsstrategien der neuen Musik zur melodischen und harmonischen Abstraktion des freien Jazz. Die besondere Qualität dieses weiten musikalischen Feldes liegt in der Selbstverständlichkeit, mit der es ausgelotet wird. Nichts wirkt bei Parisien kalkuliert oder gezwungen. Stattdessen fließen in seine Musik ganz unangestrengt, leichthändig und ohne konzeptionelle Absicherung die Genremerkmale ineinander. Das Ergebnis klingt furios und ist ein großer Hörspaß in vielen Facetten: von provokativ-anarchisch bis mitreißend-swingend.

EMILE PARISIEN QUARTET // DOUBLE SCREENING // ACT

Emile Parisien / soprano & tenor sax
Julien Touéry / piano
Ivan Gélugne / bass
Julien Loutelier / drums

Kaum ein Jazzmusiker bekommt derzeit in Europa so viel positive Resonanz wie der französische Sopransaxofonist Emile Parisien. Sein 2018 erschienener Konzertmitschnitt „Sfumato live in Marciac“ (CD und DVD) mit Joachim Kühn am Klavier sowie den Gästen Michel Portal, Vincent Peirani und Wynton Marsalis erntete Begeisterungsstürme: „Eine markante Stimme im zeitgenössischen Jazz“ nannte die ARD Parisien treffend. Arte Metropolis hört einen „Zauberer am Saxofon“, die britische Times „Europas führenden Sopransaxofonisten“ und für den Spiegel ist es ein „Vergnügen, Emile Parisien bei seiner großen Kunst zuzusehen.“ Der amerikanische Downbeat hielt es sogar für eine Untertreibung, Parisien auf den europäischen Jazz einzugrenzen, der Rolling Stone bescheinigte ihm, nicht nur der vielleicht beste Saxofonist seiner Generation zu sein, sondern auch eine der aktuell beeindruckendsten Bands zu leiten. Und immer so fort…
Es dürfte also nicht zu hoch gegriffen sein, Parisien als für sein Instrument stilbildenden Künstler zu bezeichnen: Seit Sidney Bechet, John Coltrane und Steve Lacy hat sich keiner mehr so innovativ und konsequent dem Sopransaxofon gewidmet. Keiner hat seither den vibratoreichen, schneidenden, exotischen Ton des Instruments mit derartiger Leichtigkeit vitalisiert, neu kalibriert und ins Zentrum neuer Konzepte gestellt.
Parisiens neues, wieder im ursprünglichen Quartettformat aufgenommenes Album „Double Screening“ bündelt alle Qualitäten dieses Ausnahmemusikers. Unnachahmlich, wie Parisien hier den Jazz durchleuchtet: Er hinterfragt und erweitert, findet neue Antworten. Altes wird neu definiert und Visionäres lustvoll produziert.
Darüber hinaus integriert Parisien auch Elemente seiner Heimat, kreiert einen furiosen Mix aus Chanson, zeitgenössischer ernster Musik, französischer und nordafrikanischer Folklore. Sein Spiel strahlt von improvisatorischer Dynamik und Originalität.

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