treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER TREIBHAUS*KONZERT*PASS WiNTER 2024/25 - der frühe vogel fängt den wurm:

solang der vorrat reicht gibts ab jetzt den wunderbaren TREiBHAUS-KONZERT-PASS - winter 24/25. der kost nach wie vor 44:30 & gil für fast alle konzerte im treibhaus - vom 15.12.'24 bis 10.5.'25 - hier im netz & im treibaus auch

WERNER PIRCHNER WIRD 80. EIN FEST. MIT FELIX MITTERER & NOTEN FÜR DIE PFOTEN

Werner Pirchner  

* 13. Februar 1940 in Hall in Tirol.    † 10. August 2001

Werner Pirchner, der hintersinnige Saboteur und frivolfröhliche Förderer zeitgenössischer E-Musik-Strapazen, ist und war ein wohltuendes Vorbild für den erfrischenden Geist der kreativen Subversion. Pirchner nahm einfach wahr, wo in seiner Umwelt Menschen und Umstände durch Machtmissbrauch entrechtet und belastet werden, wogegen er sich in seiner Musik manchmal ätzend böse, manchmal mit Witz und Ironie wehrte...

Grenzgängereì. Seiltänzer über E- und U-Musik-Welten. Wanderer zwischen den Stilenì. Irgendwie hinterlassen all diese oft strapazierten Stehsätze gerade im Hinblick auf Werner Pirchner einen schalen, unbefriedigenden Nachgeschmack. Auch wenn man den Tiroler Komponisten nicht persönlich gekannt hat: Sobald man sich in die Kompositionen vertieft, seine Vita Revue passieren lässt, Texte liest, entsteht der Eindruck eines Menschen, bei dem Person und künstlerische Arbeit, Leben und Denken, Form und Inhalt schlicht einen höheren Grad der Koinzidenz erreicht haben als bei anderen. Vielleicht gerade deshalb, weil sich hier der Inhalt oft selbst seine Form schuf, schaffen musste, anstatt bestehende auszufüllen. Pirchner, der Autodidakt wider Willen, Pirchner, der Tiroler, Pirchner, der gesellschaftskritische Nonkonformist, Pirchner, der Grübler, der Perfektionist. Auf seinen Partituren und Schallplatten ist alles Pirchner, vom ersten bis zum letzten Buchstaben, von der ersten bis zur letzten Zeichnung, von der ersten bis zur letzten Note. Alles ist durchdrungen von einer pointenreichen und doch feinsinnigen kreativen Energie, die sich urwüchsig Bahn bricht und zu sinnlich-plastischen Gestalten gerinnt. Alles hat Bedeutung, nichts ist Zufall. Keine Note scheint je überflüssig.

Und wo gehts hier zum Panamakanal?

FELIX MiTTERER

Felix Mitterer verbindet mit Werner Pirchner eine langjährige berufliche und private Freundschaft. Viele Theater und Film-Musiken schrieb W.P. zu Stücken von Felix Mitetrer. 
Aus dem großen Fundus an liebenswürdigen Erinnerungen wird Felix Mitterer zwischen den Noten immer wieder Anekdoten einbringen - und wir konnten ihn überreden:
Felix Mitterer wird  den wunderbaren Nachruf auf seinen Freund   rekonstruieren, den er am Grab des größten Fuchslochers aller Zeiten gehalten hat.

TRIO VERVE

Die aus Korea stammende und in Ottensheim lebende Pianistin Suyang Kim kommt ins Treibhaus. Gemeinsam mit dem Geiger Bernhard Metz und dem Cellisten Manuel Van Der Nahmer, beide sind Mitglieder der Münchner Philharmoniker, präsentiert sie zwei von Leidenschaftlichkeit und intensiven Gefühlslagen geprägte Werke von Werner Pirchner:
Klaviertrio PWV 31: „Wem gehört der Mensch?“
Klaviertrio PWV 29: „Heimat?“
"Ein Rezept gibt es sicherlich nicht, weil es auch für ihn (W.P.) kein Rezept gibt, wie er die Sachen schreibt. Aber es gibt eine Grundhaltung, die seiner Musik gegenüber angebracht ist, nämlich die Ohren und das Herz weit aufzumachen. Wenn man auf diese Musik ganz offen zugeht und will, dass diese Musik von einem Besitz ergreift – und nicht umgekehrt – wird man ihr nahe kommen." (CC Schuster, Wiener Schubert Trio)

TRIO HAI-MOLL

SIGGI HAIDER, JULIANA HAIDER und PHILIPP MOLL
Siggi Haider (Akkordeon) hat 1982 die Bühnenmusik zu „Stigma“ bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs gespielt, u.a.1986 zusammen mit W.P.(auch Akkordeon) die „Sonate vom rauhen Leben“ auf der Platte EU eingespielt. Diese wird zum Geburtstag von W.P. in einer Trio-Version für Akkordeon, Saxophon - Juliana Haider und Kontrabass – Philipp Moll auf dem Originalakkordeon von W.P. (Mengascini) erklingen  (eine Leihgabe der Fam. Pirchner an Siggi Haider... Danke!)
Trio-Versionen von „Kloanhäuslertänzen“ und andere „Noten für die Pfoten“ können mögliche Antworten liefern auf die in der „Kleinen Messe um C“ gestellten Fragen: „Ist Gott katholisch?“ – „Oder nit?“
Oder schwebt über dem Abend für W.P. doch der von W.P. hoch geschätzte Aphorismus von Karl Kraus: „Künstler ist nur einer, der aus der Lösung ein Rätsel machen kann.“
Denn wer wird schlussendlich „Dem Kaiser sein Diandl ...“ sein ?

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