LA DOLCE ViTA: VOM SCHÖNEN LEBEN. GSCHICHTEN & MUSiK. FiLM & KONZERT
Claudia Delago-Norz und Anna Tausch 's ENSEMBLE KLiNGZEUG SPiELEN ViVALDi
Hier weicht ästhetisierte Wehmut einem Augenzwinkern, indem barocke Attitüde als ironisches Spiel dechiffriert wird.
Vivaldi. Umjubelter und gleichzeitig gewaltig unterschätzter Klischee-Barock. Hört man genauer hin, findet man fein Herausgearbeitetes, so frisch und virtuos, perlend, glitzernd und überbordend energetisch, dass es zu knistern beginnt. Was kostet die Welt? Ich gebe dir alles, was in mir ist - ohne zu zögern, ohne Scheu, dafür mit umso mehr Mut - danach klingt die Musik des rotbärtigen Paters und seiner Kumpanen.
Das Barockensemble klingzeug rund um die Musikerinnen Claudia Delago-Norz und Anna Tausch wurde 2011 gegründet, um ein Experimentierfeld für Alte Musik zu schaffen. Seither entstanden Programme für die unterschiedlichsten Besetzungen. Mit Offenheit und Neugierde für die Kunst der Vergangenheit, aber auch immer mit einem Ohr für die Gegenwart, widmet sich das Ensemble den verschiedensten Aspekten der Barockmusik.
C‘ERA UNA VOLTA iL WEST / SPiEL MiR DAS LiED VOM TOD
1968. Sergio Leone. Musik: Ennio Morricone - ua mit Henry Fonda / Claudia Cardinale / Charles Bronson
Als wesentliches Gestaltungsmerkmal für Leone dient auch in diesem Film die musikalische Untermalung. Ganze Passagen inszenierte er zum Rhythmus der Musik, die Ennio Morricone schon vor Beginn der Dreharbeiten fertiggestellt hatte. Verschiedene Melodien charakterisieren die einzelnen Protagonisten. Die klagende Mundharmonika (von Franco de Gemini gespielt), die der Hauptfigur zum Spitznamen gereicht, ist der Schlüssel zum Verständnis der Handlung, der aber erst am Filmende präsentiert wird. Ihr „Lied vom Tod“ zählt zu den bekanntesten Filmkompositionen überhaupt. Henry Fonda, der bis da nur gute und aufrechte Rollen verkörpert hatte, vollzog als Frank einen Rollenwechsel zum Banditen.