Ohne Rücksicht auf Grenzen spaziert Marie Spaemann zwischen Klassik, Soul & Jazz, bewegt sich vom hebräischen Volkslied zu arabischer Liebeslyrik hin zu eigenen Liedern. Nur mit Cello & einer Loop-Station.
Unkonventionell und ohne Rücksicht auf Grenzen changiert Marie Spaemann zwischen Klassik, Soul und Jazz, bewegt sich von Gaspar Cassadós Prélude zum hebräischen Volkslied, von arabischer Liebeslyrik hin zu eigenen Songs. Nur mit ihrem Cello, einer Loop-Station und dem charakteristischen Klang ihrer Stimme erzählt die Singer-Songwriterin und Cellistin Mela Marie Spaemann als One-Woman-Band betörende Geschichten.
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Seit Jahren bewegt sich Marie Spaemann gleichermaßen in der ernsthaften Klassik wie in Pop und Jazz. Als Solo-Cellistin spielte sie beispielsweise mit der Norddeutschen Philharmonie das Cellokonzert op. 37 von Erich Wolfgang Korngold, jenem österreichisch-amerikanischen Komponisten, der von 1935 bis ’45 Hollywoods Filmmusik fundamental beeinflusste. Mehrfach trat Spaemann im Konzerthaus Wien sowie (unter dessen Ägide) in Manhattan auf, ebenso beim Sommerfestival Dubrovnik, bei Puplinge Classique (Genf), dem südkoreanischen Festival Classic Garden und im Mai 2019 bei der Eröffnung der Wiener Festwochen. Andererseits arbeitete sie als Sängerin mit dem österreichischen Elektroswing-Produzenten [dunkelbunt], ging 2016 mit dessen Band sowie als deren Solo-Support auf Tournee. Parallel dazu spielte sie rund zwei Jahre bis 2017 Cello bei dem Jazz-Querdenker Christoph Pepe Auer und begleitet außerdem den österreichischen Regisseur, Puppenspieler und Kunstpfeifer Nikolaus Habjan bei ausgewählten Auftritten. Zuletzt war Spaemann Solistin in der Bühnenproduktion The World Of Hans Zimmer.
Auf ihrem Debütalbum Gap bringt Marie Spaemann nun viele dieser unterschiedlichen Erfahrungen zusammen. Aber eben nicht, indem sie alle in einen Topf wirft und so lange verrührt, bis ursprüngliche Formen und Konsistenzen gänzlich verschwunden sind. Bewusst konzentriert sich Spaemann auf Cello und Stimme, schlägt durch ihr versiertes Spiel, ihren warm timbrierten, variablen Gesang und einige Soundeffekte klangvolle Brücken von der Klassik in gegenwärtige Pop-Ästhetik. Stets darauf bedacht, musikalische Substanz und spezifische Charakteristika zu bewahren. Das Ergebnis klingt ungewöhnlich, individuell, berührend – und absolut stimmig.
„Meine Songs streben nach der Auflösung einer Melancholie, wie die Lichter am Ende der Nachdenklichkeit.“ Marie Spaemann