Er ist Deutschlands bekanntester Schlagzeuger - mit einer beispiellosen Karriere, die weit über den Jazz hinausreicht. Wolfgang Haffner (d) Simon Oslender (p, Rhodes) Thomas Stieger (b)
Die Lust am Tanz der Stöcke über gespannten Fellen und konvexen Metallscheiben wurde früh (mit 13!) geweckt. Parallel lernte Wolfgang Haffner daneben noch immer Klavier, aber das Schlagzeug spielte eine immer größere Rolle. 1976 zog die Familie nach Rummelsberg bei Nürnberg. Haffner, der auch Unterricht bei dem ebenfalls international bekannten, in Ansbach lebenden Schlagzeuger Evert Fraterman nahm, wurde in der Szene herumgereicht. "Wie Flüsterpost war das", sagt er, "das ging ganz schnell." In sechs, sieben Bands habe er gleichzeitig gespielt, irgendwann ging es dann auch einmal nach München und nach Berlin. Und vor allem, es kam der Anruf von Albert Mangelsdorff. „Als ich siebzehn war, rief Mangelsdorff bei meinen Eltern an, ich konnte es gar nicht glauben.“
Zwanzig Jahre lang spielte Wolfgang Haffner mit Mangelsdorff. Und dieser musikalische Mentor prägte ihn auch menschlich. Ganz früh sagte Mangelsdorff dem gerade am Beginn seines Höhenflugs stehenden Wolfgang Haffner in einem ruhigen Moment in der leisen und freundlichen Art, die viele von dem Posaunisten kannten: "Glaub nicht, dass Du was Besseres bist als der Handwerker nebenan." Das war eine Maxime, die ursprünglich von Mangelsdorffs Vater stammte - und Wolfgang Haffner sagt: "Das habe ich nie vergessen. Das hat mich immens auf dem Boden gehalten."
Bald kam er in die Bigband von Peter Herbolzheimer, mit 28 für zwei Jahre in die Band der großen Sängerin Chaka Khan. Elf Jahre spielte er bei Klaus Doldingers Passport. Vier Jahre bei Konstantin Wecker. Fanta 4 und Xavier Naidoo nennt er selber auch noch - und wenn man bei Musikern herumfragt, dann hört man Antworten wie: "Er ist einer der einfühlsamsten, aber auch kraftvollsten Trommler seines Genres. Er ist in der Lage, sich in unterschiedlichste Stimmungen stilübergreifend hineinzuversetzen." Das sagt Klaus Doldinger über Wolfgang Haffner. Aber der Schlagzeuger spielt nicht nur mit anderen, er ist auch selbst als Bandleader unterschiedlicher Formationen erfolgreich, vom Trio bis zur Bigband, von pulsierenden Electro-Sounds bis hin zu zartem Kammerjazz. Bei einer Ausgabe des Nürnberger Festivals Jazz Ost-West erfüllte er sich seinen Traum, eine Formation mit Trompeter Randy Brecker als Stargast zu präsentieren. Über zehn CDs hat er unter eigenem Namen veröffentlicht und seine aktuelle CD "Kind of Cool" erhielt den German Jazz GOLD Award...