Das Buch von Peter Pilz ist eine scharfe Abrechnung mit dem System Kurz. Er stellt sein Buch vor
und Michael Sprenger (TT-Ressortleiter InnenPolitik Ö) redet mit ihm düber. RESTKARTEN AB 18.00
Ibiza-Affäre. BVT-Skandal. Postenschacher. Mitglieder der Parteispitze, die als Beschuldigte geführt werden. Die türkise „Familie“ ist in eine lange Liste an Skandalen involviert. Doch es sind keine isolierten Geschehnisse, sondern Symptome eines Projekts, das seit Jahren im Hintergrund läuft: der schleichende Umbau der Republik Österreich nach Orbánschem Vorbild.
Peter Pilz blickt hinter die Kulissen von Sebastian Kurzˊ Zirkel der Macht und zeichnet ein besorgniserregendes Bild einer politischen Elite, die es sich zum Ziel gemacht hat, von den Medien bis zur Justiz alle „auf Linie“ zu bringen – und dabei Grundpfeiler von Rechtsstaat und Demokratie beschädigt.
„Von Immobilieninvestoren und Zeitungsverlegern bis zu Großbanken und ÖVP Landesparteien erwarten alle von Kurz dasselbe: Erfolg. Je größer die Macht ist, desto größer wird auch die Unterstützung. Schwarze Landeshauptleute schwenken ihre türkise Fahnen nur, um den eigenen Vorteil aus dem Regime „Kurz“ zu feiern. Sie beobachten mit Sorge, wie aus dem Durchmarsch der Jahre 2016 bis 2020 ein Wettlauf mit der Zeit geworden ist.“
Der Ex-Grüne, Gründer der Liste Jetzt und nunmehrige Chef des Online-Mediums Zack.Zack formuliert gewohnt spitz und kurzweilig, sein Stil ist und bleibt aber nicht jedermanns Sache.
Ein breites und uneingeschränktes Interesse verdient aber, was Peter Pilz über das Innenleben des Sicherheits- und Justiz-Apparats zu Papier bringt. Hochspannend und brisant malt Pilz minutiös das Bild eines Zusammenspiels zwischen der Hochbürokratie von Polizei und Justiz, das alles im Sinn hat, nur nicht die Aufklärung von politischen Missständen.
Josef Votzi, Trend
Das Buch ist trotzdem lesenswert und auch wichtig, weil Pilz sowohl ein guter Analytiker ist als auch die bisherigen Aufdeckungsergebnisse diverser Herkunft gut aufbereitet sind.
Hans Rauscher, Der Standard
Pilz, der heute die Online-Plattform „ZackZack“ betreibt, arbeitet sich in seinem Buch am „Regime Kurz“ ab. Detailreich und gespickt mit zahlreichen internen Informationen wird dessen Übernahme der ÖVP, die Planung von Wahlen, das Generieren von Parteispenden und das Einsetzen von Vertrauten in Ämtern nachgezeichnet. Dabei spart er nicht mit Polemik und scharfen Angriffen auf den Kanzler.
Christina Traar, Kleine Zeitung