treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

LACH*KiNO / TURM: SCHWARZE KATZE WEiSSER KATER. (Black Cat / White Cat)


Deutschland/Frankreich/Jugoslawien 1998; Regie: Emir Kusturica; Buch: Gordan Mihic; Kamera: Thierry Arbogast; Musik: Nelle Karajlic, Vogislav Aralica, Dejan Sparavalo; DarstellerInnen: Bajram Severdzan (Matko), Srdan Todorovic (Dadan), Branka Katic (Ida), Forijan Ajdini (Zare), Ljubica Adzovic (Sujka), Zabit Memedov (Zarije), u.a.; 130min; Deutsche Fassung -   ​SAALÖFFNUNG: 19:30 // FiLMSTART: 20:00 : Eintritt: Spenden für den Verein für Obdachlose

Nie wieder wollte er einen Spielfilm drehen, doch dann besann sich der von der Kritikerschelte an seinem letzten Film UNDERGROUND entnervte Regisseur Emir Kusturica eines besseren: Aus einem Dokumentarfilmprojekt über das Leben von Zigeunern wurde SCHWARZE KATZE, WEISSER KATER, eine übermütige, an den Ufern der Donau angesiedelte Burleske und ein farbenprächtiges, von Thierry Arbogast (DAS FÜNFTE ELEMENT) mit wunderschönem Licht fotografiertes Fest der Lebensfreude. Der Film knüpft an Kusturicas TIME OF THE GYPSIES an und verbindet traditionelle Slapstick- und Screwball-Elemente mit der Western-Ästethik eines Sergio Leone. Das Ergebnis ist eine turbulente, mitunter schwarze Komödie aus dem „Wilden Osten“, eine von faszinierenden Typen (statt Stereotypen) bevölkerte Hommage an das alte Hollywood-Kino (CASABLANCA) und ein virtuoser Film über die Leichtigkeit des Seins, angesiedelt in einem nicht allzu fernen Armenhaus Europas, wo alle Welt mit D-Mark bezahlt und das Recht des Stärkeren gilt.
Emir Kusturica: „Ich hatte das Bedürfnis, einen Film zu machen, der therapeutisch wirken und nicht etwas beschwören sollte, was verlorengegangen ist. (...) Nach UNDERGROUND brauchte ich eine Pause, auch vom Bürgerkrieg. Der beste Ort, um sich auszuruhen und sich zu finden, ist für mich die Welt der Zigeuner. Ihr Respekt vor den Zyklen der Natur, ihre Mystik und Spiritualität, die ihnen erlaubt, eine viel undramatischere Linie zwischen Leben und Tod zu ziehen als wir in unseren durchtechnologisierten Kulturen, das alles ist mir ein befreiendes Exil geworden.“

„Die orgiastische Verschmelzung von Musik und erzählerischer Form dient der Beschwörung einer vitalen Lebenslust, durch die gleichzeitig ein distanzierter Kommentar auf den Größenwahn von Emir Kusturicas Generation durchschimmert.“– film-dienst 02/1999
„Kraftstrotzende Familiengroteske. Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie Fellinis Roma und Gadjo Dilo mochten.“– Cinema 02/1999„Eine Hommage an die Sinti-Kultur mit dem Charme eines Bauernschwanks.“ – Der Spiegel 02/1999

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