Eine vor Fantasie überbordende Komödie, die gelegentlich dazu neigt, den Bogen zu überspannen, letztlich aber durch Ideenreichtum, geschliffene Dialoge & eine wunderbare, spielfreudige Besetzung überzeugt.
USA 1999 - Regie Spie Jonze. Drehbuch Charlie Kaufmann.Darsteller: John Cusack: Craig Schwartz / Cameron Diaz: Lotte Schwartz / Catherine Keener: Maxine Lund / John Malkovich: John Horatio Malkovich / Ned Bellamy: Derek Mantini - 108 min, Deutsche Fassung. // SAALÖFFNUNG: 19:30 // FiLMSTART: 20:00: Eintritt Spenden für den Verein für Obdachlose.
Der verkrachte Puppenspieler Craig Schwartz (John Cusack), im Stock 7½ eines Bürohauses als Archivar angestellt, stösst auf ein seltsames Portal, das in den Kopf des Schauspielers John Malkovich (John Malkovich) führt. 15 Minuten lang teilt er dort Leben und Empfindungen des Mimen; dann stürzt er unvermittelt auf ein Autobahnbord. Maxine (Catherine Keener), eine von Craig begehrte Bürokollegin, wird von ihm in das skurrile Geheimnis eingeweiht. Prompt will sie dieses wiederholbare Phänomen kommerziell ausbeuten. Craigs dumpfe Frau Lotte (Cameron Diaz) aber durchdringt ihrerseits das Portal und findet im Körper des Mannes Malkovich zu einer neuen (sexuellen) Identität. Craig muss mitansehen, wie Maxine nicht nur den leibhaftigen Malkovich verführt, sondern sich dabei in Lotte verliebt, die diesem gerade aus den Augen blickt.
Doppelt geprellt nutzt Craig sein Puppenspielertalent, um Malkovich zu manipulieren. Der unfreiwillige Gastgeber schöpft Verdacht, entdeckt die Wahrheit und besucht selbst seinen Kopf, was zu einem psychischen Kurzschluss führt. Um den Körper des geplagten Schauspielers entbrennt ein harter Kampf. „Being John Malkovich“ ist einer der skurrilsten und originellsten Filme der letzten Jahre. Nach einem Drehbuch von Charlie Kaufman hat der preisgekrönte Videoclip-Regisseur mit dem musikalischen Pseudonym Spike Jonze einen äusserlich unspektakulären, aber um so vielschichtigeren Spielfilm-Erstling gedreht. Die „metaphysische Wurmbüchse“ des Portals in den Kopf von John Malkovich dient ihm als Ausgangspunkt für satirische Spässe mit Sexualität, Manipulation, Voyeurismus, Selbstverwirklichung – und dem Kino.