mehr als 150 Kurz- & Spielfilme haben die amerikanischen Star-Komiker Stan Laurel & Oliver Hardy produziert, in D & Ö als Dick & Doof bekannt - all you can eat - ein best of - 7 stunden non stop
all you can eat: kürzere & längere Szenen, stumm & gesprochen ....
ab 18UHR bis 24:00 nonstop - laurel & hardy.
Die Solokünstler Stan Laurel und Oliver Hardy hatten ihren großen Durchbruch als Produzent Hal Roach sie als Duo zusammenführte. Seit 1927 brachten der schmale Laurel und der mehr als stämmige Hardy die Zuschauer mit Slapstick-Abenteuern und untrüglichem Sinn für Situationskomik zum Lachen. In ihren Filmen schlitterten sie, meist von einer Ungeschicklichkeit Stans ausgelöst, von einer Katastrophe in die nächste. Und während Stan erst nur verzweifelt grinste, nestelte Olli bereits nervös an seiner Krawatte, bevor er einen seiner berühmten Wutanfälle bekam und Stan fassungslos und fratzenschneidend weinte.
Gemeinsam drehten sie über 130 Kurz- und Langspielfilme und wurden damit zum erfolgreichsten Komikerpaar der Filmgeschichte. Noch heute beeinflussen ihre Darstellungen das Comedy-Genre. Der 1892 als Sohn eines Anwalts geborene Oliver Hardy starb 1957. Schauspieler-Sohn Stan Laurel (*1890) überlebte seinen Partner, zu dem er auch privat ein herzliches Verhältnis hatte, um acht Jahre. „Die Welt hat einen genialen Komiker verloren. Ich habe meinen besten Freund verloren.“ (Stan Laurel zum Tod von Oliver Hardy)
„Ein Dummkopf braucht ganz einfach eine gewisse Zeit, um zu begreifen, was passiert ist. Darum zählte Babes Blick in die Kamera schon bald zu seinem Standardrepertoire. Das Publikum erhält dadurch immer ausreichend Zeit, nicht nur über Stans Dummheit zu lachen, sondern auch über Ollies entsprechende Reaktion darauf. Und auf geradezu magische Art und Weise folgt der nächste Gag in den Filmen von Laurel und Hardy immer erst dann, wenn das Gelächter des Publikums über den vorangegangenen Gag bereits abgeebbt ist. Was allerdings kein Zufall ist.
Denn als Stan noch ein eher unbekannter Solo-Schauspieler war, hatte er des Öfteren das Gefühl gehabt, dass seine Regisseure ab und zu einen Gag gewissermaßen verschenkten – nämlich immer dann, wenn das Publikum noch über einen Gag lachte, während schon der nächste folgte. Das wollte er bei den Laurel-und-Hardy-Filmen unbedingt verhindern.
Darum hat er, zusammen mit ein paar Studio-Mitarbeitern, regelmäßig Vorab-Aufführungen des neuesten Laurel-und-Hardy-Films besucht. Mit Hilfe einer Stoppuhr haben sie dann genau aufgeschrieben, an welchen Stellen das Publikum wie lange lachte. Dann gingen sie zurück ins Studio, und Ollies entgeisterte Blicke in die Kamera wurden am Schneidetisch in den einzelnen Szenen entweder verlängert oder auch schon mal ganz heraus geschnitten – je nachdem, wie das Publikum in den Probeaufführungen reagiert hatte.
Auf diese Weise konnte man die jeweiligen Filme ganz genau auf ein durchschnittliches Kinopublikum im wahrsten Sinne des Wortes zuschneiden, ohne einen einzelnen Lacher zu vergeuden.“
Den Sprung vom Stumm- zum Tonfilm haben Stan und Ollie geschafft. Was aber ist mit ihren Fans außerhalb der USA? Immerhin sind Laurel und Hardy jenseits des Atlantiks mindestens genauso beliebt wie in den USA – nur sprechen oder verstehen dort die wenigsten Menschen die englische Sprache. Um auf die lukrativen Einnahmen aus dem fremdsprachigen Ausland nicht verzichten zu müssen, werden von den einzelnen Filmen so genannte phonetische Fassungen anfertigen.
Stan Laurel: „Synchronisation gab es damals noch nicht. Darum drehten wir jeden Film erst einmal komplett in Englisch. Anschließend kamen wir mit französischen, deutschen, italienischen und spanischen Dolmetschern zusammen, die die Dialoge in die verschiedenen Sprachen übersetzt haben. Dann bauten wir die Kamera für die erste Szene auf. Der Dolmetscher erklärte uns erst noch mal auf Englisch, um was es in dem Dialog ging, bevor er das Ganze auf Französisch wiederholte.
Das, was er sagte, haben wir uns in Lautsprache so aufgeschrieben, wie es sich für uns anhörte. Und weil wir wussten, was das Geschriebene zu bedeuten hatte, konnten wir es beim Drehen korrekt betonen. So drehten wir also die französische Fassung der ersten Szene. Dann wurde die Kamera angehalten und die deutsche Fassung der Szene gedreht. Jede Szene haben wir viermal gedreht, bevor die Kamera für die nächste Einstellung umgestellt wurde.
Die Fans in den einzelnen Ländern hatten keine Probleme damit, uns zu verstehen, und ich glaube, darum waren wir in Übersee auch so populär. Als wir dann später mal nach Europa gefahren sind, waren die Leute alle völlig überrascht, dass wir gar nicht ihre Sprache sprachen.“
Einzigartige Komik
Vor allem beim männlichen Geschlecht stehen Laurel und Hardy bis heute hoch im Kurs. Männer können sich nämlich, so glauben zumindest viele Filmwissenschaftler, auf geradezu idealtypische Weise mit beiden identifizieren. Stan und Ollie verkörpern demnach nicht nur perfekt das sprichwörtliche Kind im Manne, sondern entwickeln auch denselben Ehrgeiz.
Dazu ihr Biograph, John McCabe: „Sie sind wie wir alle. Sie versuchen mit aller Macht, voran zu kommen, obwohl jedes nur denkbare Unheil auf dieser Welt über sie hereinzubrechen scheint. Was sie so irrsinnig witzig macht, sind ihre unglaublichen Versuche, aus dem ganzen Schlamassel jeweils wieder herauszukommen. Und irgendwie schaffen sie das auch immer – wenn auch meistens auf eine völlig unkonventionelle Art und Weise.“
Und es geht einiges zu Bruch.
Theo Lingen: „Sie werden sich sicher schon oft gefragt haben, warum in den Filmen von Mr. Laurel und Mr. Hardy so viel kaputtgehen muss. Nun, die Antwort auf diese Frage ist leicht zu finden. Der tiefe Sinn jeder Komik ist es, die aus den Fugen geratene Welt wieder in Ordnung zu bringen. Damit das aber geschehen kann, muss erst einmal tabula rasa gemacht werden. Alles, was die Harmonie der Welt stört, muss radikal abgeräumt werden, in einem Akt der Befreiung, der erleichtert und erheitert.“