Was kommt dabei heraus, wenn man den Geist des Punk mit der Seele der Volksmusik, die Wucht des Rock mit der Verspieltheit des Jazz vereint und das Ganze mit bayrischer Mundart kreuzt?“ DREIVIERTELBLUT.
Heimatliche Melachonie in einer neuen Dimension. So würde es sich wohl anhören, wenn Charles Baudlaires Blumen des Bösen auf die Winterreise von Franz Schubert treffen. Hinterfotzig, hintergründig, hochpoetisch –!
„Dreiviertelblut spielen nicht nur erstklassige Musik, sondern transportieren ein Lebensgefühl: Eine Feier des Lebens und des Todes, tiefgründig und allumfassend, geerdet und entrückt.“ – Süddeutsche Zeitung
Kurios-krude Geschichten über das Leben, den Tod und alles, was dazwischen liegt, sind die Spezialität von Dreiviertelblut – und natürlich, sie musikalisch und poetisch zu beflügeln. Auf ihrem dritten Album Diskothek Maria Elend klingt all das in manchen Songs sogar umwerfend tanzbar. Das einstige Duo aus Komponist Gerd Baumann und Texter Sebastian Horn ist zu einer siebenköpfigen Band angewachsen, und der unverkennbare Dreiviertelblut-Sound ist voller, komplexer, vielschichtiger und mitreißender geworden.
Die Musiker zeigen das philosophische Spiegelbild ihrer Stimmung im Jahr 2018 und laden dazu ein in die Diskothek Maria Elend. Der Titel ist ein tragikomisches Brennglas: er klingt nostalgisch, ein bisschen unzeitgemäß, und meint doch den Geist unserer Zeit, das, was sie ausmacht und das, was ihr fehlt.
Im turbulenten Tanzstück „Rundummadum“ verliert sich der strebende Mensch im unbezwingbaren Strudel des Alltagsstresses. „Die Erde is flach und de Sunn is mei Mond / und gestern kimmt moing in da Friah“, lautet eine Zeile aus „Die Wahrheit“, einem Song, den Gerd Baumann 2017 geschrieben hat – Fake News oder nur eine andere Perspektive? „Wos übrig bleibt“ ist ein selbstzerstörerischer, philosophischer Befreiungsschlag aus den Ketten der Gesellschaft, ein Aufbäumen im Schmerz und die empathische Erinnerung daran, dass wir ohne Haut alle ziemlich gleich aussehen
Florian Riedl: Klarinette, Bass-Klarinette, Moog-Synthesizer
Dominik Glöbl: Trompete, Flügelhorn, Gesang
Luke Cyrus Götze: E-Gitarren/Lap-Steel
Benjamin Schäfer: Kontrabass, Tuba, Gesang
Flurin Mück: Schlagzeug
Gerd Baumann: Gitarren, Gesang
Sebastian Horn: Gesang
„Die ersten „Lieder vom Unterholz“ entstanden als Filmmusik. Sebastian Horn (Texte) und Gerd Baumann (Musik) schreiben neue „altbairische“ Lieder, die Volksmusik-Freunde – und -Feinde staunend und lauschend vereinten. Euphorische Zuschauer-Reaktionen waren der Auslöser, DREIVIERTELBLUT auf die Bühne zu bringen.
Bananafishbones-Sänger Horn und Filmkomponist Baumann haben sich gesucht und gefunden und bringen seit ihrer Begegnung zeitlos schöne Lieder auf die Welt. Die Texte streifen durch die Höhen und Tiefen des Seins, winden sich vom reinsten Glück zur schwärzesten Verzweiflung. Die Liebe zur Finsternis wird durch einen Hang zum kruden bayrischen Humor verstärkt.
Im zweiten Album „Finsterlieder“ (Okt 16) erobern DREIVIERTELBLUT das zurück, was unserer Gesellschaft verloren gegangen ist, nämlich den Mut, den Tod anzunehmen, ihn willkommen zu heißen. Der Mut, dem Sterben, dem Schmerz und dem Abschied humorvoll und lebensbejahend ins Gesicht zu sehen – oder frech ins Gesicht zu grinsen.
„Finsterlieder“ ist eine fröhliche Party am und im Abgrund, eine musikalische Aufbahrung und ein textlicher Totentanz. Die Songs vereinbaren, was als kaum vereinbar gilt: das Bairische als Seelensprache, ein sehnsüchtiges Lächeln in der tiefsten Trauer, Jazz und 70`s Moog Synthesizer, Zwiefacher und Punkschlagzeug, ein süßer Klang und die Fliege, die im Mund eines Sterbenden verschwindet… Sein und Nicht-Sein sind hier keine Gegensätze, sondern untrennbar miteinanderverbunden: denn in der Begegnung mit dem Tod wohnt die höchste Lebensfreude.
„Es geht um Dinge die uns beschäftigen. Und Dancing Queen ist es nicht.“ (Gerd Baumann, 2016)
„Dreiviertelblut präsentiert (..) heimatliche Melachonie in einer ganz neuen Dimension. So würde es sich wohl anhören, wenn Charles Baudlaires Blumen des Bösen auf die Winterreise von Franz Schubert treffen. Hinterfotzig, hintergründig, hochpoetisch – und an vielen Stellen weitaus düsterer als der Bayerische Wald in
einer winterlichen Neumondnacht“