Bis vor kurzem noch als Duo - doch mittlerweile tritt Ariel Oehl solo - aber live dafür mit Band auf, Tanzbare Rhythmen treffen auf Melancholie, groovige Beats auf ausdrucksstarke, lautmalerische Texte
Dass Oehl, Musikprojekt des Wiener Pop-Poeten Ariel Oehl, seit 2019 tanzbare Gedichte serviert, ist bekannt. Wie das ist, wenn man emotional verwundet ein neues Leben beginnt, erzählt uns Oehl im Song “Weitergehen” schmerzhaft schön. “Jedem Anfang geht ein Ende voraus” sang Oehl bereits auf dem Song Keramik. Diesen Song betitelte der Musiker Casper 2019 als Song des Jahres und Herbert Grönemeyer sah sich dazu veranlasst, Oehl zu seinem Label Grönland Records zu holen und Ende 2019 auf seiner Stadiontournee als Vorgruppe zu engagieren.
Auf dem mittlerweile zweiten Album mit dem Titel „Keine Blumen“, das am 26. August 2022 erscheint, wird gestorben, getrunken, gescheitert und gelogen. Vor allem aber wird auf „Keine Blumen“ unverblümt gelebt. Mit allen Risiken, Vorzügen und Hinterlistigkeiten. Aber was bleibt uns schließlich anderes übrig? „Manchmal gibt es einfach keine Blumen. Das Leben will eigentlich gar nichts, und der Tod noch weniger“, erzählt Ariel Oehl.
Wer meine Texte aufmerksam hört, weiß, dass ich nicht vor großen Themen der Gesellschaft zurückschrecke. Glaube, Liebe, Hoffnung. Konsumsucht, Klimakrise, Arbeitswelt. Zukunftsängste, Bankenpleiten und der Umgang mit Geflüchteten. Weiß aber auch, dass ich nicht aus Zynismus schreibe, sondern weil ich daran glaube, mit diesem Medium Kunst in irgendeiner Form Teil einer Lösung sein zu können. Auch wenn ich zugeben muss wie komisch sich das alles anhört, "Kunst gegen die Krise", aber so ganz ohne Kunst gehts auch nicht und was Bert Brecht sagt liest sich schön.. „Dass das Volk veranlasst wird, sich mit Kunst zu beschäftigen, hat drei Nachteile zur Folge: Die Hungernden werden nicht satt, die Frierenden nicht gekleidet und die Müden nicht ausgeruht. Wir können die Hungernden nicht speisen mit Gedichten, wir können den Frierenden nicht Kohlen zum Wärmen geben und den Obdachlosen nicht Wohnung, aber unsere Musik kann den Hoffnungslosen aufrichten, dem Umwissenden sagen, wer ihm Brot, Kohle und Obdach gestohlen hat, und unsere Kunst kann den Müden zum Kämpfer machen.“ Also vielleicht doch nicht ganz umsonst, das Denken der Künstler*Innen, welches ja irgendwo auch dem Handeln nahekommt, weil wir ja nicht nur im Tun Neues schaffen, sondern auch im Denken. So zumindest der Anspruch.
Auf meinen aktuellen Releases ist es düster. So dünster wie der Mensch selbst. Es wird viel ums Sterben gehen, um Sucht, ums Zurückschauen, ums Verzeihen-Lernen, aber auch um die Freude am Banalen. Um Anfänge und Abschiede, männliche Rollenbilder und um's Maß finden, zB einer Wokeness, die uns möglicherweise zu besseren, aber nicht zwangsläufig glücklicheren Menschen macht. Wenn ihr wissen wollt, welche Filme, Texte und Podcasts mich momentan prägen, oder auch einfach genug habt von den ständigen „Bad News“, dann kommt in den Club der guten Hoffnung. Gleichzeitig seid ihr im Club aber auch die ersten, die neuen Merch oder Konzerttickets kaufen können, denn wäre Oehl ein Sportverein, dann wäre das der Fanclub.
Vereinfacht gesagt, der „Club der guten Hoffnung an“ ist eine Art Newsletter, nur besser. Neugierig? Die Links dazu findet ihr links oben!