treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

EMIL BRANDQVIST TRIO: ENTERiNG THE WOODS. // SCHWEDEN

Das Geheimnis dieses Trios liegt dabei in der raren Gabe, einen ganz eigenen Sound entwickelt zu haben, der geprägt wird durch die filigranen Klangmalereien von Namensgeber Emil Brandqvist am Schlagzeug und den mal sensibel dahingetupften, mal rasant rollenden Neo-Klassizismen des finnischen Pianisten Tuomas A. Turunen. Die stoisch treibende Kraft im Kontrabass-Spiel von Max Thornberg verleiht dem Trio dabei einen unverwechselbaren Körper. Wie gewohnt zeichnet sich für die meisten Kompositionen Emil Brandqvist verantwortlich, aber es ist schon gute Tradition, dass der in Südfrankreich lebende Tuomas A. Turunen auch kompositorisch mitwirkt.

Traumhaft liest sich die Entwicklung des Emil Brandqvist Trios, das jetzt mit „Within A Dream“ sein viertes Album eingespielt hat. Das Ensemble um den Göteborger Schlagzeuger Emil Brandqvist wurde mit viel Aufmerksamkeit bedacht: ECHO JAZZ Nominierung, Longlist Preis der deutschen Schallplattenkritik oder zuletzt Position No.7 in den deutschen Jazzcharts für den Vorgänger „Falling Crystals“. Begeisternde Festivalauftritte bei Palatia Jazz oder dem Gezeitenfestival, sowie zahlreiche ausverkaufte Clubkonzerte sorgten genauso wie die gemeinsamen Auftritte mit Max Moor im Rahmen von Jazz & Literatur Veranstaltungen dafür, dass sie in Deutschland in der ersten Reihe des Piano Trio Genres spielen. Ihr Auftritt bei der Jazzahead in Bremen setzte in der Publikumsresonanz des gesamten Showcase-Programms ein deutliches Zeichen. Viele internationale Anfragen folgten daraus und  mit Auftritten wie beim Conversations Festival in Irland, „Jazz Au Plateau Picard“ (Paris) und dem Nordic Culture Festival in Seoul konnten sie auch international überzeugen.

Das Geheimnis dieses Trios liegt dabei sicherlich in der raren Gabe, einen ganz eigenen Sound entwickelt zu haben, der geprägt wird durch die filigranen Klangmalereien von Namensgeber Emil Brandqvist am Schlagzeug und den mal sensibel dahingetupften, mal rasant dahinrollenden Neo-Klassizismen des finnischen Pianisten Tuomas A. Turunen, der unlängst auch ein ausdrucksstarkes Solo-Werk veröffentlichte ( „Ornaments Of Time“), und der fast stoisch voranschreitenden Kraft im Kontrabass-Spiel von Max Thornberg. Neben den meisten Kompositionen von Brandqvist begleiten diesmal auch solche von Turunen und Thornberg das Trio auf seiner musikalischen Reise, ohne dass es zu Brüchen in den Soundlandschaften des Trios kommt.

Wie bereits auf dem zweiten Album „Seascapes“ verwendet Emil Brandqvist wieder Bassklarinetten, Flöten oder auch von ihm gespielte Synthesizer – Akzente, um die gefühlte Atmosphäre der Kompositionen noch klarer zu machen oder auch deren überraschende Erweiterungen in den Stücken zu ermöglichen. Dabei sind diese Instrumente nie solistisch, sondern immer als stimmungsverstärkendes Element eingesetzt. Der große Romantiker Tuomas A. Turunen brilliert mit perlenden, poetischen Beiträgen oder auch als starkes rhythmisches Fundament wiedererkennbarer Kompositionselemente.

Nachdem der Hörer sich bei „Stay A Little Longer“ mit den langsam einsetzenden Instrumenten in den Kosmos von EBT hereintastet, verbreitet Emil Brandqvist ersten Synthezizer - Sternenstaub auf „Starlings“, der auf „View From Above“ eine noch prägnantere und sogar unerwartete Rolle einnimmt, bevor in der Tuomas Turunen – Komposition „Metropol Round“ das Tempo merklich angezogen wird. “Landscapes“ gerät mit seinem vertrackten Rhythmus zu einem Highlight des Albums, „Back On The Ground“ liefert einen Late Night Blues, wie er aus Skandinavien nicht unbedingt zu erwarten wäre, und der Ausklang mit „Time For A Change“, der Gemeinschaftskomposition von Brandqvist und Thornberg, wirkt fast wie die Abspannmusik eines Kinofilms, den der Hörer gerade erlebt hat .

Der Schlagzeuger und Komponist aus Göteborg ist weniger Taktgeber als Klangmaler, und lebt dabei ebenso furchtlos wie überzeugend den Mut zur Melodie, nordisch folkloristische Einflüsse und seinen Hang zum leisen Schlagzeugspiel aus. Überzeugend unterstützt wird er dabei von seinem langjährigen Trio mit dem finnischen Pianisten und Komponisten Tuomas Turunen sowie dem Stockholmer Bassisten Max Thornberg. Turunen war und ist dabei eine Entdeckung für sich, klassisch geprägter Pianist, der mal perlend verspielt, mal zurückhaltend tupfend, markante Akzente zu setzen weiß.

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