treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

CARMINHO : die Prophetin des Fado / Portugal

"Wenn die Seele Gänsehaut bekommt…"

Rondo Magazin

Fado ist ihr Leben, und kaum eine andere Sängerin verleiht dieser portugiesischen Form des Liedes so viel Kraft, Leidenschaft und Tiefe wie CARMINHO.  Indem sie sich ganz diesem tiefsinnigen sowie traditionellem Genre widmet kreiert sie brandneue traditionelle Fados denen sie mühelos ihren eigenen Stempel einprägt. CARMINHO ist eine der anerkanntesten Künstlerinnen Portugals, nicht nur im Fado-Genre, sondern auch als großartige Stimme Portugals innerhalb und außerhalb der Grenzen. Die Komponistin, Autorin und Interpretin CARMINHO ist die Erbin der Fado-Tradition und prägt die Genregeschichte mit ihrem eigenen Fado-Repertoire. Nur eine Künstlerin, die die Essenz dieser einzigartigen Musikrichtung kennt, kann sie so tiefgreifend und meisterlich weiterführen wie sie.

Carminho verwirklicht ihre eigene Erzähweise auf der Bühne auf und zeigt dem Publikum gleichzeitig das zeitgenössische Bild der ikonischen Portugiesin. Zur Zeit ist sie mit der Produktion ihres neuen Albums beschäftigt, das im Februar 2023 veröffentlicht werden soll, und unternimmt dabei eine Reise in die wahre Bedeutung des Fados, die Gänsehaut in unseren Seelen verursacht.
So wurde die Fado-Sängerin wegen ihrer Glaubwürdigkeit und ihrem Erfolg ein musikalisches Vorbild für junge KünstlerInnen wie Rosalía.

Nach ihrem großen Erfolg mit dem Album Carminho Canta Jobim (2016), auf dem sie sich respektvoll und leidenschaftlich vor dem brasilianischen Songwriter Antonio Carlos (Tom) Jobim verbeugte und sich einmal mehr als eine der besten portugiesischen Interpretinnen bewies, kehrt sie 2019 mit ihrem Album Maria zurück. Ihr fünftes Album ist ihr bisher persönlichstes, denn sie schrieb nicht nur den Großteil der Songs, sondern produzierte es auch selbst. Darüber hinaus war sie auch als ausführende Produzentin neben João Pedro Ruela, Diogo Alves, Marta Pelágio und Ruela Music aktiv an der Entstehung von Maria beteiligt. Fast alle Songs wurden im Bela-Flôr-Studio von Artur David mit Assistenz von Daniel Silva aufgenommen. Gemischt wurde Maria von Artur David und CARMINHO selbst, das Mastering wurde von Fernando Nunes im Estúdio Pé de Vento vorgenommen.

Auch für Maria konnte CARMINHO auf die musikalische Unterstützung hochkarätiger Musiker bauen, darunter Bernardo Couto auf der Guitarra Portuguesa bei den Songs „O Menino e a Cidade“, „A Mulher Vento“ und „Se Vieres“. Der Gitarrist José Manuel Neto arbeitete auf „O Começo“ und „Quero Um Cavalo De Várias Cores“ mit ihr zusammen, und Luis Guerreiro spielt auf „Sete Saias“, „Poeta“ und „Pop Fado“.
Weiterhin ist Flávio César Cardoso auf der traditionellen Viola de Fado zu hören und José Marino de Freitasam akustischen Bass. João Paulo Esteves da Silva begleitet sie am Piano und Cunha Monteiro spielt Pedal Steel- und E-Gitarre. CARMINHO selbst präsentiert sich auf „Estrela“ an der E-Gitarre.

Bereits 2005 wurde Carminho von der Stiftung Amália Rodriguez als bester Newcomer geehrt, und sie ist dem Erbe dieser Fadoikone treu geblieben. Denn auch wenn Carminho dem Fado musikalisch einen frischen Wind beschert, bleibt ihre Musik untrennbar verbunden mit der Sonne, dem Meer, der Liebe und der Sehnsucht.

Es ist diese tiefe Verbundenheit mit der Musik die bereits Carminhos Debütalbum ‚Fado‘ so besonders machen. Schon kurz nach der Veröffentlichung galt es als „das beeindruckendste Fado-Debüt in Jahrzehnten“ (Time Out Magazine) und erreichte innerhalb kürzester Zeit Platin Status in Portugal. Ihre herzergreifenden Songs sind dabei musikalisch virtuos vorgetragen und mit ihrer kräftigen und dennoch glasklaren Stimme gelingt es Carminho, selbst die kleinsten Dynamikunterschiede fein nuanciert auszudrücken und so für ihre Hörer erfahrbar zu machen. Mit dem Nachfolger ‚Alma‘ kam dann auch der internationale Durchbruch: Nach einem Platz 1 in den portugiesischen Albumcharts, in denen es sich volle zwei Jahre hielt, und einer Top-5-Platzierung in den spanischen iTunes-Charts trat Carminho ihre Reise nach Brasilien an, wo die Portugiesin auf offene Ohren traf und stürmisch gefeiert wurde. Caetano Veloso nannte sie “ein Wunder”, und Chico Buarque und Milton Nascimento luden sie zu Gastauftritten und gemeinsamen Aufnahmen ein.

Auch ihr Album ‚Canto‘ eroberte in Carminhos portugiesischer Heimat Platz 1 und erreichte Gold-Status. Das Album nahm Carminho erneut mit ihrem Stammproduzenten Diogo Clemente auf, als Gäste wirken unter anderem die brasilianischen Musiker Nana Vasconcelos (Percussion), Jaques Morelenbaum (Cello) und Multiinstrumentalist Carlinhos Brown mit sowie der spanische Gitarrist Javier Limón. Caetano Veloso schrieb für Carminho den Text zu "O sol, Eu e Tu" und die brasilianische Starsängerin Marisa Monte übergab ihr ihren neuen Song "Chuva No Mar", auf dem die beiden außergewöhnlichen Stimmen im Duett zu hören sind.

In Portugal gilt sie unter Fans und Kritikern gleichermaßen als eine der größten Stimme unserer Zeit und auch auf den internationalen Bühnen werden die sensationellen Auftritte der jungen Fadista als musikalische Offenbarung gefeiert.

Mehrere extensive Touren durch Deutschland führten sie in große Säle wie die Philharmonie Köln, das Konzerthaus Wien und die Elbphilharmonie Hamburg, womit sie endgültig auf dem obersten Level der Konzerthäuser angekommen ist. Aber nach wie vor auch im Treibhaus singt. 

Pressestimmen

«Fado als Genre zelebriert den Moment, die Liebe, die Trauer und – die Lebenserfahrung.»
«Diese «Wind-Frau» klingt wie eine mutige, eigenwillige Freundin für alle Lebenslagen, auch in den rauen Krisenzeiten der portugiesischen Wirtschaft, die so viele dazu getrieben haben, ihr Land zu verlassen.»
taz

«Traumwandlerische Sicherheit
Ein bisschen klingt «Maria» so, als ginge man auf eine lange Wanderung, entlang einer Steilküste, geführt von einer Stimme, die eigentlich in eine Kirche gehört und der die Gitarren den Weg ebnen, sie locken und stützen – bis man dann oben auf dem Berg in Jubel ausbricht. Carminhos Stimme, ein rauer Alt, öffnet sich manchmal in einer Tiefe, die eine Reife zeigt, ihrem Alter weit voraus; heute hört man eine traumwandlerische Sicherheit in Nuancen, die fast erschreckt.»
taz

«Carminho beherrscht alle Register. Ein gelungener Fado klingt wie eine Naturgewalt: Da bleibt kein Platz für Zweifel an der Echtheit dieses Moments. Carminho hätte schon mit 24 Jahren berühmt werden können. Aber damals ergriff sie die Flucht: «Ich hatte noch gar nichts zu sagen – nichts, worüber ich singen konnte mit ganzem Herzen. Also bin ich auf Weltreise gegangen. In Indien, in einem Hospiz, habe ich einen Tanz zwischen Leben und Tod erlebt, der mich aufgeweckt hat. Ich wollte meine Grenzen austesten und habe festgestellt: Es gibt gar keine Grenzen! Der Moment, der Augenblick ist die Grenze, sonst nichts.»
taz

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