treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

LUDWIG W. MÜLLER : UNVERPACKT - Kabarett-Solo // KOOP KKi



Die Hi-fi
is fei hi!
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Ich ging in einen Ashram -
kam aber ziemlich rasch ham
Einiges Wasser ist nun schon den Inn hinuntergelaufen, seit Ludwig W. Müller das letzte Mal die Gehirne der Innsbrucker verdreht und ihr Zwerchfell in nachhaltige Schwingung versetzt hat. Im Wonnemonat Mai im Treibhaus parodiert, reimt und kalauert er sich nun endlich wieder einmal durch die Unbill des Alltags. Vom Zustellterror bei der Heimarbeit bis zum täglichen Schwund unserer Lebenszeit durch das Studium von Social-Media-Müll bis zu den neuesten popeligen Populismen der herrschenden Prolokratie. Der Hausverstand gehört eben zu den ersten Opfern einer richtigen Polykrise!
Dabei hätten wir auch privat alle Hände voll zu tun. Während früher ein Gehalt für alle reichte, braucht es heute allein fürs Wohnen beide Schwiegereltern. Wenigstens sehen unsere Kleinen zu uns auf - aber nur, wenn am Smart-phone der Akku aus ist. Oder wenn wir für Weihnachten das Finanzielle regeln.
Apropos: ist P4ti jetzt die korrekte Schreibweise für unseren traditionellen Abschiedsgruß?
Das Beste vom Schüttelreim hat der „Vorsitzende des Vereins des Schüttelreims mit Sitz in Vaduz“ für sein Innsbrucker Publikum natürlich mit im Gepäck. Etwa wenn Ludwig W. Müller - ratlos vor der Blue-tooth-Urne  stehend - seiner guten alten Stereoanlage nachtrauert:
Die Hi-fi
is fei hi!

Eigentlich ist L.W. Müller nur dabei, live auf der Bühne die aktuellsten Geschehnisse in ein instagramtaugliches Reimformat zu verarbeiten.  Wäre nicht der Mensch im home office die zentrale Anlaufstelle für Pakedienste, Rohrreiniger, Hausbesorger, Bibelausleger und Call Girls, die der Nachbar nicht angenommen hat...

Ludwig Müllers neues Solo enthält ausschließlich Pointen direkt vom Erzeuger, ohne künstliche Versüßungsmittel und garantiert verpackungsfrei. Der polyglotte Oberösterreicher legt diesmal alle sprachlichen Hüllen und Floskeln ab und macht in einem wortgewaltigen Schwall seiner Erregung Luft. Vom täglichen Schwund unserer Lebenszeit durch das Studium von Social-Media-Müll und kryptischen Bedienungsanleitungen bis zu den neuesten popeligen Populismen der herrschenden Prolokratie. 

Während auf beiden Seiten des Atlantiks aufblondierte Abrissbirnen der politischen Kultur aktiv sind, haben wir auch noch unser privates Pinkerl zu tragen. Heimarbeit - der Hausarrest des Kapitalismus - wird zur Gewohnheit. Während früher ein Gehalt für alle reichte, braucht es heute allein fürs Wohnen beide Schwiegereltern. Und Kinderarbeit für unsere Kleidung. Je teurer die Glühbirne, desto kürzer die Lebensdauer. Wenigstens sehen unsere Kleinen zu uns auf - aber nur, wenn am Smart-phone der Akku aus ist. Oder wenn wir für Weihnachten das Finanzielle regeln.

 

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