treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

RENATO BORGHETTi y Grupo // - brasilien :: OPEN AIR•GARTEN

• wer auf Nummer sicher gehen will, kauft sich TICKETS und erspart sich Stress & ist auf alle Fälle im Konzert.
• wer Abenteuer sucht kommt erst am Abend: EINTRITT IST FREI:WILLIG - Du zahlst was Dir die Künstler wert sind
• wer den SOMMER•PASS hat, möge sich in Pünktlichkeit üben... 

RENATO BORGHETTi  y Grupo // -  brasilien :: OPEN AIR • GARTEN

"Hexenmeister mit Sogwirkung…. Das war kein laues Frühlingslüftchen, vielmehr ein Sturmwind, der da mit Macht durch das Treibhaus brauste…. Borghetti experimentiert ständig, wagt stilistische Irritationen. Ungestüme Jagden und tanzhafte Tändeleien stehen neben sinistren Meditationen und post-folkloristischen Impressionen." 
Wer bei Brasilien nur an Samba und Bossa Nova denkt, beraubt sich eines Großteils des ungeheuren Kosmos an Klängen, den das Riesenland hervorbringt. In Europa wenig bekannt war bislang die Musik des tiefen Südens von Rio Grande do Sul, wo man sich stark nach Argentinien orientiert. Renato Borghetti, der dort seit den 1980ern zu den großen Stars gehört, ändert das schon seit geraumer Zeit: Der Gaúcho stürmt mit Strohhut, langer Mähne und weiten Reiterhosen die Bühne, greift in die Tasten seines Akkordeons und zündet augenblicklich ein Feuerwerk mit Klangblitzen aus Milonga, Polka, Vanerão, Chamamé und Fandango – all jenen Mischformen, die durch die Begegnung deutscher, böhmischer und italienischer Auswanderer mit den schwarzen Rhythmen Afrikas und den Traditionen der Indios entstanden. Die Seele der Pampa lässt er dabei kongenial auf Jazz, Tango und Kammermusik treffen.
“Borghettinho”, wie er von seinen Fans genannt wird, nimmt seit über 25 Jahren Platten auf. Er stand bereits mit Grössen wie Stephane Grapelli, Ron Carter und Hermeto Pascoal auf der Bühne und ist der erste brasilianische Musiker, der es mit reiner Instrumentalmusik zu einer goldenen Schallplatte brachte. Seine CDs wurden mehrfach für einen Grammy nominiert, er tourt regelmässig erfolgreich durch Europa und engagiert sich auch für die Zukunft seines Instruments in Südbrasilien: Ende 2010 verliess das erste Akkordeon Marke „Borghetti“ die neugegründete FABRICA DE GAITEROS in der Nähe von Renatos Ranch, wo nicht nur Instrumente erzeugt sondern benachteiligten Kindern und Jugendlichen in Kursen der Zugang zum Akkordeon ermöglicht werden soll.

 

Renato Borghetti, geboren am 23. Juli 1963, ist ein brasilianischer Folkmusiker, Komponist und waschechter Gaucho. Gauchos, so nennt man die Viehzüchter Argentiniens, Paraguays und Uruguays, Gachos, so nennen sich aber auch die Einwohner des Bundesstaates Rio Grande do Sul, des südlichsten Bundesstaates Brasiliens. 
Einer der bekanntesten Musiker der Msica gacha ist Renato Borghetti. Musica gaucha war ursprünglich die ländliche Musik der Viehhirten im Süden Brasiliens, wurde dann aber auch von der städtischen Mittelschicht angenommen. Das Hauptinstrument ist das einfache Akkordeon gaita.



Sieht man den Mann auf der Bühne und hört seine Musik, dann glaubt man kaum, dass seine Familie italienisch-deutsche Vorfahren haben. Renato Borghetti stammt aus Südbrasilien, dem europäischsten Teil Brasiliens, und ist mit seinen fast 1,90m auch nicht gerade das, was man sich hierzulande unter einem Brasilianer vorstellt. Und doch steht er da, mit seinen langen Haaren und dem lässigen Strohhut und spielt mit Leidenschaft eine Musik, die eigentlich jeden Musikfreund berühren und fesseln wird.
Nun gibt es von seiner Platte „Gauchos“ auch ein Vinylversion, die von einer Aufnahme stammt, die April 2004 in nur drei Tagen eingespielt wurde. Für Liebhaber südamerikanischer Folklore ist diese LP ein besonderes Highlight, denn sie unterscheidet sich wohltuend von dem, was man unter der aus Brasilien gewohnten Musik versteht.
Renato Borghetti spielte mit seinem „gaita ponto“, ein in Südamerika verbreitetes diatonische Knopfakkordeon und seinen Mitspielern ein reizvolles und doch so sympathisches Album ein. Die mitreissende Mischung aus verschiedenen europäischen, afrikanischen und lateinamerikanisch Musikstilen basiert auf Polka, Walzer, Flamenco, aber auch Tango und Milonga. Mit viel Spielwitz und virtuoser Musikalität vereint er Charme und Können, die wunderschöne angenehme Akustik der LP unterstreicht dies nur zu gut! Die Struktur der Stücke wirkt dabei elegant, melancholisch zuweilen, variantenreich, vielschichtig und doch sehr flüssig. Das Quartett schafft immer wieder überraschende Wendungen, Borghetti kann sich auf ein eingespieltes Team verlassen. 
Der sympathische Mann, der übrigens seine Gaucho-Kleidung zurecht trägt, ist seit seiner ersten, über 100.000 mal verkauften Platte im Jahre 1984 ein Star in seiner Heimat. Bei Live-Auftritten in Deutschland vermittelt er mühelos, warum dies so ist.

Der Akkordeongaúcho mit Eleganz und Leidenschaft. Der charismatische Gaúcho  ist der Star und den sog. neuen Volymusikanten Brasiliens. Eines jener musikalischen Unikate, die lokale Traditionen mit der Muttermilch aufgesogen, individuell weiterentwickelt und mit weiteren Formen (wie Tango, Jazz und kammermuikalischen Elementen) durchsetzt haben.
Mit brasilianischer Musik assoziiert man Bossa und Samba. Musik jedenfalls von jazzig-lyrischer Laszivität oder afrikanischer Perkussivität. Renato Borghetti indes kommt von einem anderen ethnomusikalischen Planeten: dem südbrasilianischen Rio Grande do Sul, der Heimat der Gauchos, der südamerikanischen Cowboys, die musikalisch mehr mit dem benachbarten Argentinien teilen und unverwechselbare Formen wie den Chamamé, den Chacarera oder die Milonga hervorgebracht haben.

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