treibhaus

Kulturprogramm für Stadtbenützer

Spielplatz am Volksgarten. Angerzellgasse 8, 6020 Innsbruck. Geöffnet alltäglich von 16:00 bis Sperrstund ist.

DER WINTER-PASS IST AUSVERKAUFT i FÜR HADER ON ICE AM 18.1. GIBTS REST-KARTEN.

Dorfer ist ausverkauft. MASCHEK auch - die spielen am SA 18.1. um 4 eine Zusatzvorstellung. Feinripp-Nie-belungen-Karten werden knapp, die Koschuh- Premiere ist schon über-voll - danach gehts noch. Mama mia!

FIVA // SO VIEL MEER ! als Gast: DIE NOWAK!

Rapperin, Moderatorin, Buchautorin – der Lebenslaufvon FIVA kann sich sehen lassen. Zwanzig ! Jahre sind seit ihrem Debütalbum „Spiegelschrift“ auf dem legendären Hamburger Label Buback vergangen. Zwischenzeitlich erfand sie sich musikalisch immer wieder neu, ohne den Fokus auf ihre größte Stärke zu verlieren: Texte, die weit unter die Oberfläche gehen, Emotionen zeichnen und den Alltag aus ganz neuen Perspektiven karikieren. Nicht umsonst gilt FIVA seit Jahren als eine der relevantesten deutschen Female MCs.

SO VIEL MEHR  # ALLES ZU

Neue Single nach rund drei Jahren Pause:

Alles zu.
Die Welt geschrumpft auf die eigenen vier Wände.
Die Perspektiven fenstergroß,
die Außenwelt durch die Scheibe unwirklich und matt.
Doch ganz plötzlich knallt das Leben mit voller Wucht zurück. So erwünscht, erhofft und gewollt die Rückkehr zur Normalität auch ist, eine Frage stellt sich: „Was machen wir denn jetzt mit dem Gefühl, das uns alles wieder offensteht?“ . Die Gleichzeitigkeit der Ereignisse wirbelt die Gleichtönigkeit der letzten 2 Jahre durcheinander und anstatt loszurennen, übermannt uns die Situation und es bleibt bei Stillstand und der Frage: „Was zuerst? Mit wem und wohin? Was fühlt sich richtig an?“ Wir haben zumindest diesen Sommer. Und wir haben Hunger nach Mehr. 

Es ist viel Unglaubliches geschehen. Die Pandemie hat die Welt, wie wir sie alle kannten, in einen Pause Modus versetzt und das uns allen vertraute und scheinbar beherrschbare Leben auf den Kopf gestellt. Wir haben gelernt, mit Masken, Tests und Social Distancing umzugehen und zu leben. Gemerkt, dass man nicht immer alles sofort haben kann und muss. Das Verschieben von Konzerten wurde zur Routine, Existenzängste zum Mainstreamthema. Und dann der Krieg. Ein Krieg in Europa. Endstation der gerade aufflammenden Euphorie. Wieder ein „Was jetzt?“. Ein „Wohin mit dem ‚uns‘, dass sich gerade erst wieder zeigen wollte“. Ein Versuch schnell zu funktionieren, um zu helfen.
Klarerweise haben die letzten Jahre und Erfahrungen eine so wache Künstlerin wie Fiva nicht kalt lassen, sie nicht nicht inspirieren können. Denn nach dem ungewollten Drücken der globalen Stopptaste stellte auch sie sich viele Fragen, beschäftigte sich mit Unwägbarkeiten der zwangsweise gewonnen „Freiheit“ und der damit auch einhergehenden Fülle an Möglichkeiten. Eine davon war für Fiva, Jurorin der Castingshow „Starmania“ zu werden. Gleichzeitig erlebte sie wie der Rest der Welt hautnah, dass das Leben mehr ist als ein steter Drang und unendlicher Hunger nach „Mehr“. 
Fiva bietet in ihrem neuen Song „So viel Meer“ keine Lösungen für all diese Fragen. Aber sie schafft es, diesen schwimmenden Zustand zu beschreiben, Trost und Hoffnung zu spenden. „Wir können das nicht alleine schaffen. Und wir brauchen auch nicht die eine starke Hand, die uns lenkt. Wir brauchen vielmehr uns, wir müssen uns begleiten, zusammen gegen die Zweifel vorgehen, offen sprechen und gemeinsam einen Platz finden, an dem wir mit den Möglichkeiten, Hindernissen, Unwägbarkeiten, der ganzen Unsicherheit und dem Mehr klar kommen.“ sagt die erfolgreiche Künstlerin.

Ein Song über all diese Erfahrungen birgt auch die Gefahr, dem Pathos und Kitsch bereitwillig die Hand zu reichen. Eine Gefahr, die Fiva mit David Raddish (Moop Mama, Average, Fred Owuso), ihrem musikalischen Partner bei „So viel Meer“, allerdings stilsicher und wortgewandt umgeht. Absichtlich spielt sie im Titel mit der Vieldeutigkeit des Begriffspaares Mehr und Meer, rappt auf ihre ureigene Art über Zweifel, die Ehrensache seien, macht sich ihre Gedanken über Social Media, um zum Schluss zu gelangen: Es gibt mehr als das im Leben. Man muss dieses „Mehr“ nur zulassen, sich trauen und vor allem: Auf seine innere Stimme hören. 
„So viel Meer“ ist ein großartiger Song einer reflektierten Künstlerin, die sich – ohne den Zeigefinger mahnend zu erheben – mit sich und dem Leben ganz allgemein auseinandersetzt. Und erfreulicherweise demnächst auch wieder in Österreich live zu erleben sein wird.

 

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